würde. Eher könnte man daher, nach dem Vorschlage Eben- desselben, den Kranken, welche das Hunold'sche oder Zel- ler'sche Pessarium tragen, den Rath geben, am hintern und obern Theile der Schenkel Kissen zu befestigen, welche, wenn die Kranken sich setzen, den Stoß gegen den Stiel des Mutterkranzes verhindern. -- Daß übrigens alle gestielte Pessarien am un- tern Ende des Stiels mit ein oder einigen Oeffnungen zum Durchziehen des an eine Leibbinde befestigten Bandes ver- sehen seyn müssen, ergiebt sich schon von selbst.
§. 491.
Wir haben nun noch von der Art, Mutterkränze ein- zulegen und herauszunehmen, zu sprechen: -- Um einen un- gestielten Mutterkranz einzulegen, muß zuvörderst nach oben (§. 480. u. 81.) angegebenen Methoden die vollkommne Re- position des Vorfalls bewerkstelligt seyn; man läßt dann die Kranke (welche nüchtern seyn und Urin und Stuhl entleert haben muß) in eben die Lage bringen, welche zur Reposition nöthig war (§. 480.), läßt die Knie etwas anziehen, be- streicht den Mutterkranz mit Oehl und bringt ihn dann mit seiner Länge in der Achse des Beckens, mit seiner Breite in der Richtung der geraden Durchmesser desselben in die Mut- terscheide ein, wobey die Kranke alles Pressen sorgfältig ver- meidet. Im Becken nun giebt man ihm die Richtung, daß er mit seiner Länge in den Querdurchmesser der Beckenhöhle, und mit seiner Breite in den geraden Durchmesser derselben zu liegen kommt, und der Muttermund über der Oeffnung des Mutterkranzes, und zwar auf der concaven Seite dessel- ben sich befindet. -- Hat man sich von der guten Lage des- selben überzeugt, und empfindet die Kranke weder heftiges Drücken, noch sonstigen Schmerz, so bedeckt man die äußern Geburtstheile mit einer dicken, allenfalls mit rothem Wein besprengten Compresse, welche an eine Leibbinde hinten und vorn befestigt wird, läßt ihr die Schenkel zusammen legen und sich ruhig halten.
wuͤrde. Eher koͤnnte man daher, nach dem Vorſchlage Eben- deſſelben, den Kranken, welche das Hunold’ſche oder Zel- ler’ſche Peſſarium tragen, den Rath geben, am hintern und obern Theile der Schenkel Kiſſen zu befeſtigen, welche, wenn die Kranken ſich ſetzen, den Stoß gegen den Stiel des Mutterkranzes verhindern. — Daß uͤbrigens alle geſtielte Peſſarien am un- tern Ende des Stiels mit ein oder einigen Oeffnungen zum Durchziehen des an eine Leibbinde befeſtigten Bandes ver- ſehen ſeyn muͤſſen, ergiebt ſich ſchon von ſelbſt.
§. 491.
Wir haben nun noch von der Art, Mutterkraͤnze ein- zulegen und herauszunehmen, zu ſprechen: — Um einen un- geſtielten Mutterkranz einzulegen, muß zuvoͤrderſt nach oben (§. 480. u. 81.) angegebenen Methoden die vollkommne Re- poſition des Vorfalls bewerkſtelligt ſeyn; man laͤßt dann die Kranke (welche nuͤchtern ſeyn und Urin und Stuhl entleert haben muß) in eben die Lage bringen, welche zur Repoſition noͤthig war (§. 480.), laͤßt die Knie etwas anziehen, be- ſtreicht den Mutterkranz mit Oehl und bringt ihn dann mit ſeiner Laͤnge in der Achſe des Beckens, mit ſeiner Breite in der Richtung der geraden Durchmeſſer deſſelben in die Mut- terſcheide ein, wobey die Kranke alles Preſſen ſorgfaͤltig ver- meidet. Im Becken nun giebt man ihm die Richtung, daß er mit ſeiner Laͤnge in den Querdurchmeſſer der Beckenhoͤhle, und mit ſeiner Breite in den geraden Durchmeſſer derſelben zu liegen kommt, und der Muttermund uͤber der Oeffnung des Mutterkranzes, und zwar auf der concaven Seite deſſel- ben ſich befindet. — Hat man ſich von der guten Lage deſ- ſelben uͤberzeugt, und empfindet die Kranke weder heftiges Druͤcken, noch ſonſtigen Schmerz, ſo bedeckt man die aͤußern Geburtstheile mit einer dicken, allenfalls mit rothem Wein beſprengten Compreſſe, welche an eine Leibbinde hinten und vorn befeſtigt wird, laͤßt ihr die Schenkel zuſammen legen und ſich ruhig halten.
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wuͤrde. Eher koͤnnte man daher, nach dem Vorſchlage Eben-
deſſelben, den Kranken, welche das Hunold’ſche oder Zel-
ler’ſche Peſſarium tragen, den Rath geben, am hintern und
obern Theile der Schenkel Kiſſen zu befeſtigen, welche, wenn die
Kranken ſich ſetzen, den Stoß gegen den Stiel des Mutterkranzes
verhindern. — Daß uͤbrigens alle geſtielte Peſſarien am un-
tern Ende des Stiels mit ein oder einigen Oeffnungen zum
Durchziehen des an eine Leibbinde befeſtigten Bandes ver-
ſehen ſeyn muͤſſen, ergiebt ſich ſchon von ſelbſt.
§. 491.
Wir haben nun noch von der Art, Mutterkraͤnze ein-
zulegen und herauszunehmen, zu ſprechen: — Um einen un-
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poſition des Vorfalls bewerkſtelligt ſeyn; man laͤßt dann die
Kranke (welche nuͤchtern ſeyn und Urin und Stuhl entleert
haben muß) in eben die Lage bringen, welche zur Repoſition
noͤthig war (§. 480.), laͤßt die Knie etwas anziehen, be-
ſtreicht den Mutterkranz mit Oehl und bringt ihn dann mit
ſeiner Laͤnge in der Achſe des Beckens, mit ſeiner Breite in
der Richtung der geraden Durchmeſſer deſſelben in die Mut-
terſcheide ein, wobey die Kranke alles Preſſen ſorgfaͤltig ver-
meidet. Im Becken nun giebt man ihm die Richtung, daß
er mit ſeiner Laͤnge in den Querdurchmeſſer der Beckenhoͤhle,
und mit ſeiner Breite in den geraden Durchmeſſer derſelben
zu liegen kommt, und der Muttermund uͤber der Oeffnung
des Mutterkranzes, und zwar auf der concaven Seite deſſel-
ben ſich befindet. — Hat man ſich von der guten Lage deſ-
ſelben uͤberzeugt, und empfindet die Kranke weder heftiges
Druͤcken, noch ſonſtigen Schmerz, ſo bedeckt man die aͤußern
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beſprengten Compreſſe, welche an eine Leibbinde hinten und
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und ſich ruhig halten.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/396>, abgerufen am 24.11.2024.
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