drückungen der Menstruation oder Congestionen nach den Brü- sten, zur Zeit der klimakterischen Jahre zusammen, wenn sie nicht unmittelbar durch äußere Gewalt und Zerreißung von Blutgefäßen entstanden sind. -- Bey ihrer Behandlung ist zunächst auf die dieselben bedingenden allgemeinen Veranlas- sungen hinlängliche Rücksicht zu nehmen, theils örtlich durch eine kleine Oeffnung (sobald die Masse des ausgetretenen Blu- tes beträchtlicher ist) die Entleerung zu bewerkstelligen und dann durch fortgesetzten Gebrauch bitterer, die Resorption und Contraction befördernder Mittel (Fomentationen aus den Fl. Arnicae, Hb. Serpill., Hb. Absynth., Flor. Chamomill. rom. u. s. w., mit Wein, Campherspiritus u. s. w. vermischt) die Schließung der Höhle zu befördern.
5) Vom Skirrhus und Krebs der Brüste.
§. 580.
Es ist der skirrhöse und carcinomatöse Zustand der Brü- ste in so vieler Hinsicht dem gleichnamigen Zustande des Ute- rus verwandt, daß wir, namentlich was das eigentlich We- sentliche dieser Krankheitsform betrifft, wieder ganz auf das- jenige zurückweisen müssen, was oben (§. 448 ff.) in dieser Hinsicht bemerkt wurde. Demohnerachtet begründet auch hin- wiederum das von dem Bau der Gebärmutterwände ganz ab- weichende Parenchyma der Brustdrüse theils das häufigere Vorkommen an diesem Orte, theils manche Eigenthümlichkei- ten im Verlaufe des Uebels, so wie in seiner Behandlung.
§. 581.
Die Erkenntniß des Brustskirrhen wird gegeben durch Beachtung seiner Entwickelungsweise und der damit verbunde- nen schmerzhaften Zufälle. Gewöhnlich aber zeigt sich an- fänglich ein kleiner, wenig schmerzhafter, beweglicher Knoten, welchen die Kranke oft längere Zeit getragen hat, ohne ihn zu bemerken; nach und nach wächst dieser Knoten zwar nicht immer an Umfange, aber dafür alsdann an Härte; seine Beweglichkeit vermindert sich, seine Schmerzhaftigkeit nimmt
druͤckungen der Menſtruation oder Congeſtionen nach den Bruͤ- ſten, zur Zeit der klimakteriſchen Jahre zuſammen, wenn ſie nicht unmittelbar durch aͤußere Gewalt und Zerreißung von Blutgefaͤßen entſtanden ſind. — Bey ihrer Behandlung iſt zunaͤchſt auf die dieſelben bedingenden allgemeinen Veranlaſ- ſungen hinlaͤngliche Ruͤckſicht zu nehmen, theils oͤrtlich durch eine kleine Oeffnung (ſobald die Maſſe des ausgetretenen Blu- tes betraͤchtlicher iſt) die Entleerung zu bewerkſtelligen und dann durch fortgeſetzten Gebrauch bitterer, die Reſorption und Contraction befoͤrdernder Mittel (Fomentationen aus den Fl. Arnicae, Hb. Serpill., Hb. Absynth., Flor. Chamomill. rom. u. ſ. w., mit Wein, Campherſpiritus u. ſ. w. vermiſcht) die Schließung der Hoͤhle zu befoͤrdern.
5) Vom Skirrhus und Krebs der Bruͤſte.
§. 580.
Es iſt der ſkirrhoͤſe und carcinomatoͤſe Zuſtand der Bruͤ- ſte in ſo vieler Hinſicht dem gleichnamigen Zuſtande des Ute- rus verwandt, daß wir, namentlich was das eigentlich We- ſentliche dieſer Krankheitsform betrifft, wieder ganz auf das- jenige zuruͤckweiſen muͤſſen, was oben (§. 448 ff.) in dieſer Hinſicht bemerkt wurde. Demohnerachtet begruͤndet auch hin- wiederum das von dem Bau der Gebaͤrmutterwaͤnde ganz ab- weichende Parenchyma der Bruſtdruͤſe theils das haͤufigere Vorkommen an dieſem Orte, theils manche Eigenthuͤmlichkei- ten im Verlaufe des Uebels, ſo wie in ſeiner Behandlung.
§. 581.
Die Erkenntniß des Bruſtſkirrhen wird gegeben durch Beachtung ſeiner Entwickelungsweiſe und der damit verbunde- nen ſchmerzhaften Zufaͤlle. Gewoͤhnlich aber zeigt ſich an- faͤnglich ein kleiner, wenig ſchmerzhafter, beweglicher Knoten, welchen die Kranke oft laͤngere Zeit getragen hat, ohne ihn zu bemerken; nach und nach waͤchſt dieſer Knoten zwar nicht immer an Umfange, aber dafuͤr alsdann an Haͤrte; ſeine Beweglichkeit vermindert ſich, ſeine Schmerzhaftigkeit nimmt
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[428/0448]
druͤckungen der Menſtruation oder Congeſtionen nach den Bruͤ-
ſten, zur Zeit der klimakteriſchen Jahre zuſammen, wenn ſie
nicht unmittelbar durch aͤußere Gewalt und Zerreißung von
Blutgefaͤßen entſtanden ſind. — Bey ihrer Behandlung iſt
zunaͤchſt auf die dieſelben bedingenden allgemeinen Veranlaſ-
ſungen hinlaͤngliche Ruͤckſicht zu nehmen, theils oͤrtlich durch
eine kleine Oeffnung (ſobald die Maſſe des ausgetretenen Blu-
tes betraͤchtlicher iſt) die Entleerung zu bewerkſtelligen und
dann durch fortgeſetzten Gebrauch bitterer, die Reſorption und
Contraction befoͤrdernder Mittel (Fomentationen aus den Fl.
Arnicae, Hb. Serpill., Hb. Absynth., Flor. Chamomill.
rom. u. ſ. w., mit Wein, Campherſpiritus u. ſ. w. vermiſcht)
die Schließung der Hoͤhle zu befoͤrdern.
5) Vom Skirrhus und Krebs der Bruͤſte.
§. 580.
Es iſt der ſkirrhoͤſe und carcinomatoͤſe Zuſtand der Bruͤ-
ſte in ſo vieler Hinſicht dem gleichnamigen Zuſtande des Ute-
rus verwandt, daß wir, namentlich was das eigentlich We-
ſentliche dieſer Krankheitsform betrifft, wieder ganz auf das-
jenige zuruͤckweiſen muͤſſen, was oben (§. 448 ff.) in dieſer
Hinſicht bemerkt wurde. Demohnerachtet begruͤndet auch hin-
wiederum das von dem Bau der Gebaͤrmutterwaͤnde ganz ab-
weichende Parenchyma der Bruſtdruͤſe theils das haͤufigere
Vorkommen an dieſem Orte, theils manche Eigenthuͤmlichkei-
ten im Verlaufe des Uebels, ſo wie in ſeiner Behandlung.
§. 581.
Die Erkenntniß des Bruſtſkirrhen wird gegeben durch
Beachtung ſeiner Entwickelungsweiſe und der damit verbunde-
nen ſchmerzhaften Zufaͤlle. Gewoͤhnlich aber zeigt ſich an-
faͤnglich ein kleiner, wenig ſchmerzhafter, beweglicher Knoten,
welchen die Kranke oft laͤngere Zeit getragen hat, ohne ihn
zu bemerken; nach und nach waͤchſt dieſer Knoten zwar nicht
immer an Umfange, aber dafuͤr alsdann an Haͤrte; ſeine
Beweglichkeit vermindert ſich, ſeine Schmerzhaftigkeit nimmt
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 1. Leipzig, 1820, S. 428. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie01_1820/448>, abgerufen am 24.11.2024.
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