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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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kissen *), an welchem der Ausschnitt durch einen Keit
verschlossen werden kann, die Handhaben am Kissen selbst be-
festigt sind, auch für die Unterstützung der Kreuzgegend noch
ein besonderes Rollkissen angebracht ist. Ferner gehört hier-
her das von demselben Erfinder herrührende Geburtsbett **),
wovon er drei verschiedene Arten bekannt machte. Bei der
erstern sehr künstlichen und kostbaren Art kann das Geburts-
lager selbst durch besondere Vorrichtung erhöht und erniedrigt,
und auch sonst für künstliche Entbindungen geeignet gemacht
werden; die zweite besteht in einigen Abänderungen eines
gewöhnlichen Bettes, und die dritte nur vorgeschlagene Art
begreift ein transportabeles Geburtsbett. Noch erwähnen
wir, mit Uebergehung der ältern Gebärbetten, das von
Faust ***) beschriebene Geburtslager, dessen Einrichtung
ebenfalls noch sehr zusammengesetzt und kostbar ist, und das
von Schmitson ****) bekannt gemachte. Letzteres ist zwar
ziemlich einfach, nähert sich indeß schon völlig dem Geburts-
stuhle, und kann somit auch weniger zweckmäßig genannt
werden.

§. 915.

Am weitesten von der Natur eines zweckmäßigen Ge-
burtslagers entfernt, sind endlich die Geburtsstühle, wel-
che, obwohl die einfachste Betrachtung bald lehrt, daß die
sitzende Stellung dem weiblichen Körper für Abwartung der
Geburtsverrichtung gewiß nicht zweckmäßig sey, doch lange
Zeit hindurch, und zum Theil noch immer die Apparate ge-
wesen sind, deren man sich in Deutschland, zum großen
Nachtheile der Kreisenden und Kinder, vorzüglich bediente.
-- Es scheint aus dieser Ursache nicht unzweckmäßig die

*) El. v. Siebold über ein bequemes und einfaches Kissen zur
Erleichterung der Geburt. Berlin 1817.
**) Lucina. 6. Bd. 1. St.
***) Guter Rath an Frauen über das Gebären. Hannover 1811.
****) Beschreibung eines zweckmäßigen Geburtslagers für alle Stände.
1809.

kiſſen *), an welchem der Ausſchnitt durch einen Keit
verſchloſſen werden kann, die Handhaben am Kiſſen ſelbſt be-
feſtigt ſind, auch fuͤr die Unterſtuͤtzung der Kreuzgegend noch
ein beſonderes Rollkiſſen angebracht iſt. Ferner gehoͤrt hier-
her das von demſelben Erfinder herruͤhrende Geburtsbett **),
wovon er drei verſchiedene Arten bekannt machte. Bei der
erſtern ſehr kuͤnſtlichen und koſtbaren Art kann das Geburts-
lager ſelbſt durch beſondere Vorrichtung erhoͤht und erniedrigt,
und auch ſonſt fuͤr kuͤnſtliche Entbindungen geeignet gemacht
werden; die zweite beſteht in einigen Abaͤnderungen eines
gewoͤhnlichen Bettes, und die dritte nur vorgeſchlagene Art
begreift ein transportabeles Geburtsbett. Noch erwaͤhnen
wir, mit Uebergehung der aͤltern Gebaͤrbetten, das von
Fauſt ***) beſchriebene Geburtslager, deſſen Einrichtung
ebenfalls noch ſehr zuſammengeſetzt und koſtbar iſt, und das
von Schmitſon ****) bekannt gemachte. Letzteres iſt zwar
ziemlich einfach, naͤhert ſich indeß ſchon voͤllig dem Geburts-
ſtuhle, und kann ſomit auch weniger zweckmaͤßig genannt
werden.

§. 915.

Am weiteſten von der Natur eines zweckmaͤßigen Ge-
burtslagers entfernt, ſind endlich die Geburtsſtuͤhle, wel-
che, obwohl die einfachſte Betrachtung bald lehrt, daß die
ſitzende Stellung dem weiblichen Koͤrper fuͤr Abwartung der
Geburtsverrichtung gewiß nicht zweckmaͤßig ſey, doch lange
Zeit hindurch, und zum Theil noch immer die Apparate ge-
weſen ſind, deren man ſich in Deutſchland, zum großen
Nachtheile der Kreiſenden und Kinder, vorzuͤglich bediente.
— Es ſcheint aus dieſer Urſache nicht unzweckmaͤßig die

*) El. v. Siebold uͤber ein bequemes und einfaches Kiſſen zur
Erleichterung der Geburt. Berlin 1817.
**) Lucina. 6. Bd. 1. St.
***) Guter Rath an Frauen uͤber das Gebaͤren. Hannover 1811.
****) Beſchreibung eines zweckmaͤßigen Geburtslagers fuͤr alle Staͤnde.
1809.
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[165/0189] kiſſen *), an welchem der Ausſchnitt durch einen Keit verſchloſſen werden kann, die Handhaben am Kiſſen ſelbſt be- feſtigt ſind, auch fuͤr die Unterſtuͤtzung der Kreuzgegend noch ein beſonderes Rollkiſſen angebracht iſt. Ferner gehoͤrt hier- her das von demſelben Erfinder herruͤhrende Geburtsbett **), wovon er drei verſchiedene Arten bekannt machte. Bei der erſtern ſehr kuͤnſtlichen und koſtbaren Art kann das Geburts- lager ſelbſt durch beſondere Vorrichtung erhoͤht und erniedrigt, und auch ſonſt fuͤr kuͤnſtliche Entbindungen geeignet gemacht werden; die zweite beſteht in einigen Abaͤnderungen eines gewoͤhnlichen Bettes, und die dritte nur vorgeſchlagene Art begreift ein transportabeles Geburtsbett. Noch erwaͤhnen wir, mit Uebergehung der aͤltern Gebaͤrbetten, das von Fauſt ***) beſchriebene Geburtslager, deſſen Einrichtung ebenfalls noch ſehr zuſammengeſetzt und koſtbar iſt, und das von Schmitſon ****) bekannt gemachte. Letzteres iſt zwar ziemlich einfach, naͤhert ſich indeß ſchon voͤllig dem Geburts- ſtuhle, und kann ſomit auch weniger zweckmaͤßig genannt werden. §. 915. Am weiteſten von der Natur eines zweckmaͤßigen Ge- burtslagers entfernt, ſind endlich die Geburtsſtuͤhle, wel- che, obwohl die einfachſte Betrachtung bald lehrt, daß die ſitzende Stellung dem weiblichen Koͤrper fuͤr Abwartung der Geburtsverrichtung gewiß nicht zweckmaͤßig ſey, doch lange Zeit hindurch, und zum Theil noch immer die Apparate ge- weſen ſind, deren man ſich in Deutſchland, zum großen Nachtheile der Kreiſenden und Kinder, vorzuͤglich bediente. — Es ſcheint aus dieſer Urſache nicht unzweckmaͤßig die *) El. v. Siebold uͤber ein bequemes und einfaches Kiſſen zur Erleichterung der Geburt. Berlin 1817. **) Lucina. 6. Bd. 1. St. ***) Guter Rath an Frauen uͤber das Gebaͤren. Hannover 1811. ****) Beſchreibung eines zweckmaͤßigen Geburtslagers fuͤr alle Staͤnde. 1809.

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/189>, abgerufen am 21.11.2024.