3. Krankhafte Zustände der Athmungs- und Absonderungswerkzeuge des weiblichen Kör- pers während der Schwangerschaft.
§. 1012.
1. Husten und Asthma. Auch über den wesent- lichen Einfluß welchen die Veränderungen im Geschlechtssystem auf die Athemwerkzeuge äußern, ist in dem physiologischen Abschnitte gesprochen worden. Namentlich ist es die ausson- dernde Lungeuthätigkeit welche hierbei vermindert wird, wo- durch denn auch Gelegenheit zu den genannten krankhaften Erscheinungen gegeben werden kann. Wie nämlich ebendeß- halb Krankheiten, welche auf krankhaft erhöhter Thätigkeit beruhen (als Phthisis) sich in der Schwangerschaft zu min- dern pflegen, so muß andern Theils, wenn die Athmungsthä- tigkeit vielleicht schon an und für sich durch organische Feh- ler der Brusteingeweide beschränkt war, dieses während der Schwangerschaft leicht zu asthmatischen Beschwerden und dergl. Veranlaßung geben.
§. 1013.
Zu den krankhaften Zuständen der Brusteingeweide nun, welche zu solchen Zufällen in der Schwangerschaft disponiren, gehören Verwachsungen der Lungen mit der Pleura, Tuber- kelu, Brustwassersucht, Erweiterung in den großen Gefäßen, Mißbildungen des Thorax überhaupt, krankhafte Zustände des Herzens und abnorme Reizbarkeit der Nerven der Brust. -- Veranlassung zum Ausbruch der Zufälle selbst hingegen wird vorzüglich durch alles was Congestionen nach der Brust ver- anlaßen, oder überhaupt die Lungenthätigkeit noch mehr hem- men kann, gegeben. Heftige Gemüthsbewegungen also, Diät- fehler und dadurch entstandne Auftreibung des Unterleibes, Ge- nuß erhitzender Getränke, Erkältungen u. s. w. sind es, wo- durch bei der in Folge der Schwangerschaft und früherer krankhaf- ten Zustände gegebene Disposition, entweder Anhäufungen des Blutes in den großen Gefäßen, und somit Asthma, welches bis zur Ohnmacht ja bis zur Asphyxie gesteigert werden kann,
3. Krankhafte Zuſtaͤnde der Athmungs- und Abſonderungswerkzeuge des weiblichen Koͤr- pers waͤhrend der Schwangerſchaft.
§. 1012.
1. Huſten und Aſthma. Auch uͤber den weſent- lichen Einfluß welchen die Veraͤnderungen im Geſchlechtsſyſtem auf die Athemwerkzeuge aͤußern, iſt in dem phyſiologiſchen Abſchnitte geſprochen worden. Namentlich iſt es die ausſon- dernde Lungeuthaͤtigkeit welche hierbei vermindert wird, wo- durch denn auch Gelegenheit zu den genannten krankhaften Erſcheinungen gegeben werden kann. Wie naͤmlich ebendeß- halb Krankheiten, welche auf krankhaft erhoͤhter Thaͤtigkeit beruhen (als Phthiſis) ſich in der Schwangerſchaft zu min- dern pflegen, ſo muß andern Theils, wenn die Athmungsthaͤ- tigkeit vielleicht ſchon an und fuͤr ſich durch organiſche Feh- ler der Bruſteingeweide beſchraͤnkt war, dieſes waͤhrend der Schwangerſchaft leicht zu aſthmatiſchen Beſchwerden und dergl. Veranlaßung geben.
§. 1013.
Zu den krankhaften Zuſtaͤnden der Bruſteingeweide nun, welche zu ſolchen Zufaͤllen in der Schwangerſchaft disponiren, gehoͤren Verwachſungen der Lungen mit der Pleura, Tuber- kelu, Bruſtwaſſerſucht, Erweiterung in den großen Gefaͤßen, Mißbildungen des Thorax uͤberhaupt, krankhafte Zuſtaͤnde des Herzens und abnorme Reizbarkeit der Nerven der Bruſt. — Veranlaſſung zum Ausbruch der Zufaͤlle ſelbſt hingegen wird vorzuͤglich durch alles was Congeſtionen nach der Bruſt ver- anlaßen, oder uͤberhaupt die Lungenthaͤtigkeit noch mehr hem- men kann, gegeben. Heftige Gemuͤthsbewegungen alſo, Diaͤt- fehler und dadurch entſtandne Auftreibung des Unterleibes, Ge- nuß erhitzender Getraͤnke, Erkaͤltungen u. ſ. w. ſind es, wo- durch bei der in Folge der Schwangerſchaft und fruͤherer krankhaf- ten Zuſtaͤnde gegebene Dispoſition, entweder Anhaͤufungen des Blutes in den großen Gefaͤßen, und ſomit Aſthma, welches bis zur Ohnmacht ja bis zur Aſphyxie geſteigert werden kann,
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3. Krankhafte Zuſtaͤnde der Athmungs- und
Abſonderungswerkzeuge des weiblichen Koͤr-
pers waͤhrend der Schwangerſchaft.
§. 1012.
1. Huſten und Aſthma. Auch uͤber den weſent-
lichen Einfluß welchen die Veraͤnderungen im Geſchlechtsſyſtem
auf die Athemwerkzeuge aͤußern, iſt in dem phyſiologiſchen
Abſchnitte geſprochen worden. Namentlich iſt es die ausſon-
dernde Lungeuthaͤtigkeit welche hierbei vermindert wird, wo-
durch denn auch Gelegenheit zu den genannten krankhaften
Erſcheinungen gegeben werden kann. Wie naͤmlich ebendeß-
halb Krankheiten, welche auf krankhaft erhoͤhter Thaͤtigkeit
beruhen (als Phthiſis) ſich in der Schwangerſchaft zu min-
dern pflegen, ſo muß andern Theils, wenn die Athmungsthaͤ-
tigkeit vielleicht ſchon an und fuͤr ſich durch organiſche Feh-
ler der Bruſteingeweide beſchraͤnkt war, dieſes waͤhrend der
Schwangerſchaft leicht zu aſthmatiſchen Beſchwerden und dergl.
Veranlaßung geben.
§. 1013.
Zu den krankhaften Zuſtaͤnden der Bruſteingeweide nun,
welche zu ſolchen Zufaͤllen in der Schwangerſchaft disponiren,
gehoͤren Verwachſungen der Lungen mit der Pleura, Tuber-
kelu, Bruſtwaſſerſucht, Erweiterung in den großen Gefaͤßen,
Mißbildungen des Thorax uͤberhaupt, krankhafte Zuſtaͤnde des
Herzens und abnorme Reizbarkeit der Nerven der Bruſt. —
Veranlaſſung zum Ausbruch der Zufaͤlle ſelbſt hingegen wird
vorzuͤglich durch alles was Congeſtionen nach der Bruſt ver-
anlaßen, oder uͤberhaupt die Lungenthaͤtigkeit noch mehr hem-
men kann, gegeben. Heftige Gemuͤthsbewegungen alſo, Diaͤt-
fehler und dadurch entſtandne Auftreibung des Unterleibes, Ge-
nuß erhitzender Getraͤnke, Erkaͤltungen u. ſ. w. ſind es, wo-
durch bei der in Folge der Schwangerſchaft und fruͤherer krankhaf-
ten Zuſtaͤnde gegebene Dispoſition, entweder Anhaͤufungen des
Blutes in den großen Gefaͤßen, und ſomit Aſthma, welches
bis zur Ohnmacht ja bis zur Aſphyxie geſteigert werden kann,
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/244>, abgerufen am 25.11.2024.
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