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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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von dem Oleo camphorato in die Brüste, und bei entste-
henden Milchknoten dasjenige Verfahren welches bereits im
ersten Theile bei den gutartigen Verhärtungen der Brüste an-
gerathen worden ist.

2. Ausschläge an den Brüsten der Schwangern.
§. 1110.

Die erhöhte Gefäßthätigkeit, welche in den Brüsten der
Schwangern überhaupt Statt findet, und zugleich die wesent-
liche Ursache der in den vorigen §§. beschriebenen abnormen
Anschwellungen war, bewirkt auch häufig, daß bei Personen,
deren Körper von scabiösen oder syphilitischen Krankheitsstof-
sen nicht frei, oder wo die unreinliche Lebensweise der Ent-
stehung von Hautkrankheiten günstig ist, während der Schwan-
gerschaft mancherlei Ansschläge an den Brüsten zum Vorschein
kommen. Diese Ausschläge erscheinen entweder als einzelne
Blüthchen welche in Eiterung übergehen, abtrocknen und wie-
der durch andere ersetzt werden, oder sie stellen sich dar als
Flechten, welche vorzüglich auf dem Warzenhofe ausbrechen,
Feuchtigkeit ausschwitzen, Borken machen und stechende Schmer-
zen verursachen.

§. 1111.

Ist dieser Ausschlag scabiösen Ursprungs, so wird man
gewöhnlich auch an andern Theilen des Körpers, an den
Handgelenken, den Unterschenkeln u. s. w. Spuren dieser
Krankheit bemerken, und die Kranke empfindet ein lästiges
Jucken sobald der Körper sehr erwärmt wird. Syphilitischer
Charakter dieser Ausschläge giebt sich vorzüglich durch das
starke Näßen der kranken Stellen, durch die rißige aufgesprun-
gene Haut, durch das speckige Ansehen der aus diesen Aus-
schlägen sich oft entwickelnden kleinen Geschwüre, so wie durch
die Spuren solcher Krankheit an den Geburtstheilen zu erken-
nen. In beiden Fällen pflegen die Ausschläge vorzüglich
hartnäckig zu seyn, und werden insbesondere durch die spä-

II. Theil. 18

von dem Oleo camphorato in die Bruͤſte, und bei entſte-
henden Milchknoten dasjenige Verfahren welches bereits im
erſten Theile bei den gutartigen Verhaͤrtungen der Bruͤſte an-
gerathen worden iſt.

2. Ausſchlaͤge an den Bruͤſten der Schwangern.
§. 1110.

Die erhoͤhte Gefaͤßthaͤtigkeit, welche in den Bruͤſten der
Schwangern uͤberhaupt Statt findet, und zugleich die weſent-
liche Urſache der in den vorigen §§. beſchriebenen abnormen
Anſchwellungen war, bewirkt auch haͤufig, daß bei Perſonen,
deren Koͤrper von ſcabioͤſen oder ſyphilitiſchen Krankheitsſtof-
ſen nicht frei, oder wo die unreinliche Lebensweiſe der Ent-
ſtehung von Hautkrankheiten guͤnſtig iſt, waͤhrend der Schwan-
gerſchaft mancherlei Ansſchlaͤge an den Bruͤſten zum Vorſchein
kommen. Dieſe Ausſchlaͤge erſcheinen entweder als einzelne
Bluͤthchen welche in Eiterung uͤbergehen, abtrocknen und wie-
der durch andere erſetzt werden, oder ſie ſtellen ſich dar als
Flechten, welche vorzuͤglich auf dem Warzenhofe ausbrechen,
Feuchtigkeit ausſchwitzen, Borken machen und ſtechende Schmer-
zen verurſachen.

§. 1111.

Iſt dieſer Ausſchlag ſcabioͤſen Urſprungs, ſo wird man
gewoͤhnlich auch an andern Theilen des Koͤrpers, an den
Handgelenken, den Unterſchenkeln u. ſ. w. Spuren dieſer
Krankheit bemerken, und die Kranke empfindet ein laͤſtiges
Jucken ſobald der Koͤrper ſehr erwaͤrmt wird. Syphilitiſcher
Charakter dieſer Ausſchlaͤge giebt ſich vorzuͤglich durch das
ſtarke Naͤßen der kranken Stellen, durch die rißige aufgeſprun-
gene Haut, durch das ſpeckige Anſehen der aus dieſen Aus-
ſchlaͤgen ſich oft entwickelnden kleinen Geſchwuͤre, ſo wie durch
die Spuren ſolcher Krankheit an den Geburtstheilen zu erken-
nen. In beiden Faͤllen pflegen die Ausſchlaͤge vorzuͤglich
hartnaͤckig zu ſeyn, und werden insbeſondere durch die ſpaͤ-

II. Theil. 18
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[273/0297] von dem Oleo camphorato in die Bruͤſte, und bei entſte- henden Milchknoten dasjenige Verfahren welches bereits im erſten Theile bei den gutartigen Verhaͤrtungen der Bruͤſte an- gerathen worden iſt. 2. Ausſchlaͤge an den Bruͤſten der Schwangern. §. 1110. Die erhoͤhte Gefaͤßthaͤtigkeit, welche in den Bruͤſten der Schwangern uͤberhaupt Statt findet, und zugleich die weſent- liche Urſache der in den vorigen §§. beſchriebenen abnormen Anſchwellungen war, bewirkt auch haͤufig, daß bei Perſonen, deren Koͤrper von ſcabioͤſen oder ſyphilitiſchen Krankheitsſtof- ſen nicht frei, oder wo die unreinliche Lebensweiſe der Ent- ſtehung von Hautkrankheiten guͤnſtig iſt, waͤhrend der Schwan- gerſchaft mancherlei Ansſchlaͤge an den Bruͤſten zum Vorſchein kommen. Dieſe Ausſchlaͤge erſcheinen entweder als einzelne Bluͤthchen welche in Eiterung uͤbergehen, abtrocknen und wie- der durch andere erſetzt werden, oder ſie ſtellen ſich dar als Flechten, welche vorzuͤglich auf dem Warzenhofe ausbrechen, Feuchtigkeit ausſchwitzen, Borken machen und ſtechende Schmer- zen verurſachen. §. 1111. Iſt dieſer Ausſchlag ſcabioͤſen Urſprungs, ſo wird man gewoͤhnlich auch an andern Theilen des Koͤrpers, an den Handgelenken, den Unterſchenkeln u. ſ. w. Spuren dieſer Krankheit bemerken, und die Kranke empfindet ein laͤſtiges Jucken ſobald der Koͤrper ſehr erwaͤrmt wird. Syphilitiſcher Charakter dieſer Ausſchlaͤge giebt ſich vorzuͤglich durch das ſtarke Naͤßen der kranken Stellen, durch die rißige aufgeſprun- gene Haut, durch das ſpeckige Anſehen der aus dieſen Aus- ſchlaͤgen ſich oft entwickelnden kleinen Geſchwuͤre, ſo wie durch die Spuren ſolcher Krankheit an den Geburtstheilen zu erken- nen. In beiden Faͤllen pflegen die Ausſchlaͤge vorzuͤglich hartnaͤckig zu ſeyn, und werden insbeſondere durch die ſpaͤ- II. Theil. 18

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/297>, abgerufen am 24.11.2024.