aus für keine früher Statt gehabte Empfängniß beweisend sind *).
§. 647.
Die Bedingungen, unter welchen eine regelmäßige Empfängniß Statt finden kann, lassen sich nur schwer mit Bestimmtheit angeben. Im Allgemeinen kann man zwar annehmen, daß ein vollkommner Coitus bei beiderseitigen regelmäßig beschaffenen Geschlechtswerkzeugen und allgemeiner Gesundheit am sichersten Empfängniß zur Folge haben werde, und man will noch überdieß bemerkt haben, daß dieselbe am leichtesten bald nach Statt gehabter Menstruation, in hori- zontaler Lage und in den Morgenstunden erfolge; demunge- achtet mangelt es auch keinesweges an Beispielen, wo die Conception Statt fand selbst bei sehr verbildeten Geschlechts- theilen, bei einem Coitus sine immissione penis, in auf- rechter Stellung, bei gewaltsam erzwungenem Coitus, bei gänzlichem Mangel an Geschlechtsempfindungen von Seiten des Weibes, ja bei beträchtlichen Krankheiten der Geburts- theile. --
§. 648.
Daß übrigens kosmische Verhältnisse auch für die Bestim- mung der Empfängniß von Wichtigkeit sind, ist wohl keine Frage; ist doch bei den Thieren die Brunst des Weibchens und mit ihr das Empfangen, sehr deutlich an verschiedene Jahreszeiten gebunden, und es erfolgt daher die Empfäng- niß auch im Weibe am häufigsten in den Frühlingsmonaten, und in feuchten und gewitterreichen Jahren, dahingegen im Herbst, und namentlich im October, das Empfangen seltner ist, und im Durchschnitt immer die wenigsten Geburten in
*) Von diesen falschen gelben Körpern gelten auch H. Jörg's Bemer- kungen in d. Grundlinien zur Physiologie des M[e]nschen I. Thl. S. 151. -- Selbst die Blasenwassersucht, an welche zuweilen die Eierstöcke leiden kann, als durch An[h]äufung und Vergrößerung solcher Eiblasen entstanden, betrachten werden. S. 1r Theil S. 406.
aus fuͤr keine fruͤher Statt gehabte Empfaͤngniß beweiſend ſind *).
§. 647.
Die Bedingungen, unter welchen eine regelmaͤßige Empfaͤngniß Statt finden kann, laſſen ſich nur ſchwer mit Beſtimmtheit angeben. Im Allgemeinen kann man zwar annehmen, daß ein vollkommner Coitus bei beiderſeitigen regelmaͤßig beſchaffenen Geſchlechtswerkzeugen und allgemeiner Geſundheit am ſicherſten Empfaͤngniß zur Folge haben werde, und man will noch uͤberdieß bemerkt haben, daß dieſelbe am leichteſten bald nach Statt gehabter Menſtruation, in hori- zontaler Lage und in den Morgenſtunden erfolge; demunge- achtet mangelt es auch keinesweges an Beiſpielen, wo die Conception Statt fand ſelbſt bei ſehr verbildeten Geſchlechts- theilen, bei einem Coitus sine immissione penis, in auf- rechter Stellung, bei gewaltſam erzwungenem Coitus, bei gaͤnzlichem Mangel an Geſchlechtsempfindungen von Seiten des Weibes, ja bei betraͤchtlichen Krankheiten der Geburts- theile. —
§. 648.
Daß uͤbrigens koſmiſche Verhaͤltniſſe auch fuͤr die Beſtim- mung der Empfaͤngniß von Wichtigkeit ſind, iſt wohl keine Frage; iſt doch bei den Thieren die Brunſt des Weibchens und mit ihr das Empfangen, ſehr deutlich an verſchiedene Jahreszeiten gebunden, und es erfolgt daher die Empfaͤng- niß auch im Weibe am haͤufigſten in den Fruͤhlingsmonaten, und in feuchten und gewitterreichen Jahren, dahingegen im Herbſt, und namentlich im October, das Empfangen ſeltner iſt, und im Durchſchnitt immer die wenigſten Geburten in
*) Von dieſen falſchen gelben Koͤrpern gelten auch H. Joͤrg’s Bemer- kungen in d. Grundlinien zur Phyſiologie des M[e]nſchen I. Thl. S. 151. — Selbſt die Blaſenwaſſerſucht, an welche zuweilen die Eierſtoͤcke leiden kann, als durch An[h]aͤufung und Vergroͤßerung ſolcher Eiblaſen entſtanden, betrachten werden. S. 1r Theil S. 406.
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aus fuͤr keine fruͤher Statt gehabte Empfaͤngniß beweiſend
ſind *).
§. 647.
Die Bedingungen, unter welchen eine regelmaͤßige
Empfaͤngniß Statt finden kann, laſſen ſich nur ſchwer mit
Beſtimmtheit angeben. Im Allgemeinen kann man zwar
annehmen, daß ein vollkommner Coitus bei beiderſeitigen
regelmaͤßig beſchaffenen Geſchlechtswerkzeugen und allgemeiner
Geſundheit am ſicherſten Empfaͤngniß zur Folge haben werde,
und man will noch uͤberdieß bemerkt haben, daß dieſelbe am
leichteſten bald nach Statt gehabter Menſtruation, in hori-
zontaler Lage und in den Morgenſtunden erfolge; demunge-
achtet mangelt es auch keinesweges an Beiſpielen, wo die
Conception Statt fand ſelbſt bei ſehr verbildeten Geſchlechts-
theilen, bei einem Coitus sine immissione penis, in auf-
rechter Stellung, bei gewaltſam erzwungenem Coitus, bei
gaͤnzlichem Mangel an Geſchlechtsempfindungen von Seiten
des Weibes, ja bei betraͤchtlichen Krankheiten der Geburts-
theile. —
§. 648.
Daß uͤbrigens koſmiſche Verhaͤltniſſe auch fuͤr die Beſtim-
mung der Empfaͤngniß von Wichtigkeit ſind, iſt wohl keine
Frage; iſt doch bei den Thieren die Brunſt des Weibchens
und mit ihr das Empfangen, ſehr deutlich an verſchiedene
Jahreszeiten gebunden, und es erfolgt daher die Empfaͤng-
niß auch im Weibe am haͤufigſten in den Fruͤhlingsmonaten,
und in feuchten und gewitterreichen Jahren, dahingegen im
Herbſt, und namentlich im October, das Empfangen ſeltner
iſt, und im Durchſchnitt immer die wenigſten Geburten in
*) Von dieſen falſchen gelben Koͤrpern gelten auch H. Joͤrg’s Bemer-
kungen in d. Grundlinien zur Phyſiologie des Menſchen I. Thl.
S. 151. — Selbſt die Blaſenwaſſerſucht, an welche zuweilen die
Eierſtoͤcke leiden kann, als durch Anhaͤufung und Vergroͤßerung
ſolcher Eiblaſen entſtanden, betrachten werden. S. 1r Theil
S. 406.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/32>, abgerufen am 23.11.2024.
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