Man kann ferner unterscheiden 1) die Abtrennungen durch äußere Einwirkungen, 2) die von innern Ursachen abhängi- gen. -- Was die erstern betrifft so gehören dahin Fall, Druck, Stoß, Erschütterung durch Springen, Laufen, Heben schwerer Lasten u. s. w. -- Dahingegen zu den letztern das Einzwängen und Erschüttern des Uterus durch Pressen der Bauchmuskeln und des Diaphragmas, bei anhaltendem Husten, Erbrechen, Pressen beim Stuhlgange, ferner die regelwidrigen Lagen des Uterus (namentlich Retroversio und Procidentia uteri), endlich aber die Trennungen des Eies, durch innere Verhältnisse im Uterus bedingt, gehören; Verhältnisse dieser Art sind: Anheftung der Placenta auf dem Muttermunde (wovon noch späterhin ausführlicher gehandelt werden wird), gleichzeitiges Vorhandenseyn von Molen und andern Afterge- bilden (vorzüglich Polypen) im Uterus.
§. 1461.
Folgen und zugleich Kennzeichen dieser Einflüsse sind vorzüglich die eintretenden Blutungen, welche, jenachdem die Trennung größer oder kleiner ist, heftiger oder minder heftig eintreten, meistens sich durch die Vagina ergießen, zuweilen aber auch bei geschlossenem Muttermunde innerliche Blutungen seyn können, als solche sich durch das coagulirende Blut zuweilen selbst stopfen, und dann oft, wenn der Abortus erfolgt, nur durch die Klumpen anhängendes Blut auf der Placenta oder den Häuten sich zu erkennen geben. Fernere Wirkung dieser Blutungen sind nun, theils Erhöhung der Reizbarkeit des Uterus (eben so wie nach einem Blutverlust insgemein der gesammte Körper reizbarer und empfindlicher wird) und dadurch endlich Erwachen der Contraktionen dessel- ben; theils Störung in der Ernährung der Frucht und Ab- sterben derselben, so daß es namentlich darauf ankömmt, wie lange bereits eine solche Trennung der Placenta Statt gefunden habe, und wie viel Blut ausgegangen sey, ob die Frucht noch lebend, oder ob sie nur abgestorben geboren werden könne.
Man kann ferner unterſcheiden 1) die Abtrennungen durch aͤußere Einwirkungen, 2) die von innern Urſachen abhaͤngi- gen. — Was die erſtern betrifft ſo gehoͤren dahin Fall, Druck, Stoß, Erſchuͤtterung durch Springen, Laufen, Heben ſchwerer Laſten u. ſ. w. — Dahingegen zu den letztern das Einzwaͤngen und Erſchuͤttern des Uterus durch Preſſen der Bauchmuſkeln und des Diaphragmas, bei anhaltendem Huſten, Erbrechen, Preſſen beim Stuhlgange, ferner die regelwidrigen Lagen des Uterus (namentlich Retroversio und Procidentia uteri), endlich aber die Trennungen des Eies, durch innere Verhaͤltniſſe im Uterus bedingt, gehoͤren; Verhaͤltniſſe dieſer Art ſind: Anheftung der Placenta auf dem Muttermunde (wovon noch ſpaͤterhin ausfuͤhrlicher gehandelt werden wird), gleichzeitiges Vorhandenſeyn von Molen und andern Afterge- bilden (vorzuͤglich Polypen) im Uterus.
§. 1461.
Folgen und zugleich Kennzeichen dieſer Einfluͤſſe ſind vorzuͤglich die eintretenden Blutungen, welche, jenachdem die Trennung groͤßer oder kleiner iſt, heftiger oder minder heftig eintreten, meiſtens ſich durch die Vagina ergießen, zuweilen aber auch bei geſchloſſenem Muttermunde innerliche Blutungen ſeyn koͤnnen, als ſolche ſich durch das coagulirende Blut zuweilen ſelbſt ſtopfen, und dann oft, wenn der Abortus erfolgt, nur durch die Klumpen anhaͤngendes Blut auf der Placenta oder den Haͤuten ſich zu erkennen geben. Fernere Wirkung dieſer Blutungen ſind nun, theils Erhoͤhung der Reizbarkeit des Uterus (eben ſo wie nach einem Blutverluſt insgemein der geſammte Koͤrper reizbarer und empfindlicher wird) und dadurch endlich Erwachen der Contraktionen deſſel- ben; theils Stoͤrung in der Ernaͤhrung der Frucht und Ab- ſterben derſelben, ſo daß es namentlich darauf ankoͤmmt, wie lange bereits eine ſolche Trennung der Placenta Statt gefunden habe, und wie viel Blut ausgegangen ſey, ob die Frucht noch lebend, oder ob ſie nur abgeſtorben geboren werden koͤnne.
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Man kann ferner unterſcheiden 1) die Abtrennungen durch
aͤußere Einwirkungen, 2) die von innern Urſachen abhaͤngi-
gen. — Was die erſtern betrifft ſo gehoͤren dahin Fall,
Druck, Stoß, Erſchuͤtterung durch Springen, Laufen, Heben
ſchwerer Laſten u. ſ. w. — Dahingegen zu den letztern das
Einzwaͤngen und Erſchuͤttern des Uterus durch Preſſen der
Bauchmuſkeln und des Diaphragmas, bei anhaltendem Huſten,
Erbrechen, Preſſen beim Stuhlgange, ferner die regelwidrigen
Lagen des Uterus (namentlich Retroversio und Procidentia
uteri), endlich aber die Trennungen des Eies, durch innere
Verhaͤltniſſe im Uterus bedingt, gehoͤren; Verhaͤltniſſe dieſer
Art ſind: Anheftung der Placenta auf dem Muttermunde
(wovon noch ſpaͤterhin ausfuͤhrlicher gehandelt werden wird),
gleichzeitiges Vorhandenſeyn von Molen und andern Afterge-
bilden (vorzuͤglich Polypen) im Uterus.
§. 1461.
Folgen und zugleich Kennzeichen dieſer Einfluͤſſe ſind
vorzuͤglich die eintretenden Blutungen, welche, jenachdem die
Trennung groͤßer oder kleiner iſt, heftiger oder minder heftig
eintreten, meiſtens ſich durch die Vagina ergießen, zuweilen
aber auch bei geſchloſſenem Muttermunde innerliche Blutungen
ſeyn koͤnnen, als ſolche ſich durch das coagulirende Blut
zuweilen ſelbſt ſtopfen, und dann oft, wenn der Abortus
erfolgt, nur durch die Klumpen anhaͤngendes Blut auf der
Placenta oder den Haͤuten ſich zu erkennen geben. Fernere
Wirkung dieſer Blutungen ſind nun, theils Erhoͤhung der
Reizbarkeit des Uterus (eben ſo wie nach einem Blutverluſt
insgemein der geſammte Koͤrper reizbarer und empfindlicher
wird) und dadurch endlich Erwachen der Contraktionen deſſel-
ben; theils Stoͤrung in der Ernaͤhrung der Frucht und Ab-
ſterben derſelben, ſo daß es namentlich darauf ankoͤmmt, wie
lange bereits eine ſolche Trennung der Placenta Statt gefunden
habe, und wie viel Blut ausgegangen ſey, ob die Frucht
noch lebend, oder ob ſie nur abgeſtorben geboren werden
koͤnne.
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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/509>, abgerufen am 22.11.2024.
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