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Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820.

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Die Behandlung richtet sich hier wieder nach den jedesmali-
gen zum Grunde liegenden andern Krankheitszuständen, von
welchen sie ein Symptom ausmacht. Aeußerste Reinlichkeit,
öfteres Auswaschen der Genitalien und Injektionen in die
Vagina vom Infuso Serpilli oder Absinthii, allenfalls mit et-
was Wein vermischt, sind indeß jedesmal nothwendig, und
können auch allein gegen schon eingetretenes Wundseyn der
äußern Genitalien in Anwendung gebracht werden. War blos
vernachläßigte Reinlichkeit die Ursache, so ist auch dieses Ver-
fahren allein zur Beseitigung dieses Zustandes hinreichend. --
Die Behandlung der innern Verletzungen, welche oft die rie-
chenden Lochien zur Folge haben, ist oben gelehrt worden.

3. Regelwidrige Lagen des Uterus.
§. 1573.

Abweichungen von der regelmäßigen Lage des Uterus kom-
men bei Wöchnerinnen eben so wie außer und während
der Schwangerschaft und Geburt vor; es gehört dahin der
Vorfall, die Umstülpung und beträchtliche Schieflagen, welche
wir auch schon in andern Lebensperioden bemerkt haben, fer-
ner aber die Umbeugung nach vorn oder hinten (Pronalio
und Supinatio), welche der Wochenperiode eigenthümlich
sind. -- Alle fehlerhafte Lagen des Uterus im Wochenbett
haben aber zunächst den Nachtheil, daß sie die regelmäßige
Verkleinerung und Rückbildung des Uterus stören, und da-
durch zu Blutungen, unregelmäßigen Nachwehen, Entzündun-
gen und Fiebern Veranlassung geben. Es wird daher nöthig,
sie baldigst zu beseitigen, und auf welche Weise dieß bei
Schieflagen, Vorfällen und der Umstülpung geschehen müsse,
davon ist bei der speciellen Therapie der Abnormitäten des
nichtschwangern Zustandes und der Geburt die Rede gewesen.
Wir haben daher hier nur noch die Umbeugungen etwas nä-
her zu betrachten.


Die Behandlung richtet ſich hier wieder nach den jedesmali-
gen zum Grunde liegenden andern Krankheitszuſtaͤnden, von
welchen ſie ein Symptom ausmacht. Aeußerſte Reinlichkeit,
oͤfteres Auswaſchen der Genitalien und Injektionen in die
Vagina vom Infuso Serpilli oder Absinthii, allenfalls mit et-
was Wein vermiſcht, ſind indeß jedesmal nothwendig, und
koͤnnen auch allein gegen ſchon eingetretenes Wundſeyn der
aͤußern Genitalien in Anwendung gebracht werden. War blos
vernachlaͤßigte Reinlichkeit die Urſache, ſo iſt auch dieſes Ver-
fahren allein zur Beſeitigung dieſes Zuſtandes hinreichend. —
Die Behandlung der innern Verletzungen, welche oft die rie-
chenden Lochien zur Folge haben, iſt oben gelehrt worden.

3. Regelwidrige Lagen des Uterus.
§. 1573.

Abweichungen von der regelmaͤßigen Lage des Uterus kom-
men bei Woͤchnerinnen eben ſo wie außer und waͤhrend
der Schwangerſchaft und Geburt vor; es gehoͤrt dahin der
Vorfall, die Umſtuͤlpung und betraͤchtliche Schieflagen, welche
wir auch ſchon in andern Lebensperioden bemerkt haben, fer-
ner aber die Umbeugung nach vorn oder hinten (Pronalio
und Supinatio), welche der Wochenperiode eigenthuͤmlich
ſind. — Alle fehlerhafte Lagen des Uterus im Wochenbett
haben aber zunaͤchſt den Nachtheil, daß ſie die regelmaͤßige
Verkleinerung und Ruͤckbildung des Uterus ſtoͤren, und da-
durch zu Blutungen, unregelmaͤßigen Nachwehen, Entzuͤndun-
gen und Fiebern Veranlaſſung geben. Es wird daher noͤthig,
ſie baldigſt zu beſeitigen, und auf welche Weiſe dieß bei
Schieflagen, Vorfaͤllen und der Umſtuͤlpung geſchehen muͤſſe,
davon iſt bei der ſpeciellen Therapie der Abnormitaͤten des
nichtſchwangern Zuſtandes und der Geburt die Rede geweſen.
Wir haben daher hier nur noch die Umbeugungen etwas naͤ-
her zu betrachten.


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[550/0576] Die Behandlung richtet ſich hier wieder nach den jedesmali- gen zum Grunde liegenden andern Krankheitszuſtaͤnden, von welchen ſie ein Symptom ausmacht. Aeußerſte Reinlichkeit, oͤfteres Auswaſchen der Genitalien und Injektionen in die Vagina vom Infuso Serpilli oder Absinthii, allenfalls mit et- was Wein vermiſcht, ſind indeß jedesmal nothwendig, und koͤnnen auch allein gegen ſchon eingetretenes Wundſeyn der aͤußern Genitalien in Anwendung gebracht werden. War blos vernachlaͤßigte Reinlichkeit die Urſache, ſo iſt auch dieſes Ver- fahren allein zur Beſeitigung dieſes Zuſtandes hinreichend. — Die Behandlung der innern Verletzungen, welche oft die rie- chenden Lochien zur Folge haben, iſt oben gelehrt worden. 3. Regelwidrige Lagen des Uterus. §. 1573. Abweichungen von der regelmaͤßigen Lage des Uterus kom- men bei Woͤchnerinnen eben ſo wie außer und waͤhrend der Schwangerſchaft und Geburt vor; es gehoͤrt dahin der Vorfall, die Umſtuͤlpung und betraͤchtliche Schieflagen, welche wir auch ſchon in andern Lebensperioden bemerkt haben, fer- ner aber die Umbeugung nach vorn oder hinten (Pronalio und Supinatio), welche der Wochenperiode eigenthuͤmlich ſind. — Alle fehlerhafte Lagen des Uterus im Wochenbett haben aber zunaͤchſt den Nachtheil, daß ſie die regelmaͤßige Verkleinerung und Ruͤckbildung des Uterus ſtoͤren, und da- durch zu Blutungen, unregelmaͤßigen Nachwehen, Entzuͤndun- gen und Fiebern Veranlaſſung geben. Es wird daher noͤthig, ſie baldigſt zu beſeitigen, und auf welche Weiſe dieß bei Schieflagen, Vorfaͤllen und der Umſtuͤlpung geſchehen muͤſſe, davon iſt bei der ſpeciellen Therapie der Abnormitaͤten des nichtſchwangern Zuſtandes und der Geburt die Rede geweſen. Wir haben daher hier nur noch die Umbeugungen etwas naͤ- her zu betrachten.

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Zitationshilfe: Carus, Carl Gustav: Lehrbuch der Gynäkologie. Bd. 2. Leipzig, 1820, S. 550. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/carus_gynaekologie02_1820/576>, abgerufen am 22.11.2024.