Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.Die Zoologie des Mittelalters. Eine Veröffentlichung desselben wäre in Rücksicht auf das große Inter-esse, welches dieses Stück altnordischer Litteratur fachlich und formell darbietet, äußerst wünschenswerth25). Von einem angelsächsischen Physiologus sind leider nur Der Angabe des Herausgebers zufolge gehört der provenca- Schon früher war der Physiologus oder Bestiarius in verschiedne 25) Pergamenthandschrift der Kopenhagener Bibliothek aus dem 13. Jahr- hundert. Der treuen Theilnahme meines lieben Freundes des Prof. Theodor Mö- bius in Kiel verdanke ich ein lithographirtes Facsimile dieses merkwürdigen Stückes mit einer Uebersetzung, ohne welche ich den kostbaren Schatz nicht hätte heben kön- nen. Möchte er seinen Vorsatz bald ausführen, diesen interessanten Beleg für die geographische Verbreitung des Physiologus herauszugeben. 26) Herausgegeben in: Grein, Bibliothek der angelsächsischen Poesie. Bd. 1. Göttingen, 1857. S. 233-238. 27) Abgedruckt in: Bartsch, Chrestomatie provencale. Elberfeld, 1868. Sp. 325-330 28) Philippus Taonensis, bestiarius. abgedruckt in: Th. Wright, Popular treatises on science written during the middle ages. London, 1841. p. 74-131; nach einem Cottonian Manuscript in London. Eine andere Hand- schrift findet sich in Kopenhagen. s. Abrahams, Descript. des Manuscr. franc. du moyen age de la bibl. roy. de Copenhague. Copenh. 1844. Nr. XIX. p. 44. 29) Le bestiaire divin de Guillaume Clerc de Normandic. publie par
Die Zoologie des Mittelalters. Eine Veröffentlichung deſſelben wäre in Rückſicht auf das große Inter-eſſe, welches dieſes Stück altnordiſcher Litteratur fachlich und formell darbietet, äußerſt wünſchenswerth25). Von einem angelſächſiſchen Phyſiologus ſind leider nur Der Angabe des Herausgebers zufolge gehört der provença- Schon früher war der Phyſiologus oder Beſtiarius in verſchiedne 25) Pergamenthandſchrift der Kopenhagener Bibliothek aus dem 13. Jahr- hundert. Der treuen Theilnahme meines lieben Freundes des Prof. Theodor Mö- bius in Kiel verdanke ich ein lithographirtes Facſimile dieſes merkwürdigen Stückes mit einer Ueberſetzung, ohne welche ich den koſtbaren Schatz nicht hätte heben kön- nen. Möchte er ſeinen Vorſatz bald ausführen, dieſen intereſſanten Beleg für die geographiſche Verbreitung des Phyſiologus herauszugeben. 26) Herausgegeben in: Grein, Bibliothek der angelſächſiſchen Poeſie. Bd. 1. Göttingen, 1857. S. 233-238. 27) Abgedruckt in: Bartsch, Chrestomatie provençale. Elberfeld, 1868. Sp. 325-330 28) Philippus Taonensis, bestiarius. abgedruckt in: Th. Wright, Popular treatises on science written during the middle ages. London, 1841. p. 74-131; nach einem Cottonian Manuſcript in London. Eine andere Hand- ſchrift findet ſich in Kopenhagen. ſ. Abrahams, Descript. des Manuscr. franç. du moyen âge de la bibl. roy. de Copenhague. Copenh. 1844. Nr. XIX. p. 44. 29) Le bestiaire divin de Guillaume Clerc de Normandic. publié par
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Die Zoologie des Mittelalters.
Eine Veröffentlichung deſſelben wäre in Rückſicht auf das große Inter-
eſſe, welches dieſes Stück altnordiſcher Litteratur fachlich und formell
darbietet, äußerſt wünſchenswerth 25).
Von einem angelſächſiſchen Phyſiologus ſind leider nur
Bruchſtücke erhalten, Panther und Walfiſch vollſtändig und ein Frag-
ment vom Rebhuhn. Das Vorhandene weiſt ihn in die Reihe der üb-
rigen Bearbeitungen. Er iſt metriſch, ſchließt ſich aber nicht an Theo-
bald, ſondern an den ausführlicheren anonymen Phyſiologus an 26).
Der Angabe des Herausgebers zufolge gehört der provença-
liſche Phyſiologus dem dreizehnten Jahrhundert an. Er ſteht zwar
ſeinem ganzen Inhalte nach nicht völlig iſolirt, nimmt aber doch durch
ſeine etwas abweichende Form den andern Bearbeitungen gegenüber
eine beſondere Stellung ein 27). Auch fehlen ihm die Moraliſationen.
Schon früher war der Phyſiologus oder Beſtiarius in verſchiedne
altfranzöſiſche Dialekte überſetzt worden. Als älteſte Bearbeitung iſt
die metriſche normanniſche des Philippe de Thaun zu nennen,
welche 1121 verfaßt wurde und zwar im Ganzen ziemlich ausgeführt
iſt, aber doch den lateiniſchen, überhaupt älteren Formen ſehr nahe
ſteht 28). Ziemlich hundert Jahre ſpäter (ungefähr 1210) brachte ein
andrer Troudère normand, Guillaume, auch clerc de Normandie
genannt, den Phyſiologus nochmals in Verſe 29). Faſt gleichzeitig mit
25) Pergamenthandſchrift der Kopenhagener Bibliothek
aus dem 13. Jahr-
hundert. Der treuen Theilnahme meines lieben Freundes des Prof. Theodor Mö-
bius in Kiel verdanke ich ein lithographirtes Facſimile dieſes merkwürdigen Stückes
mit einer Ueberſetzung, ohne welche ich den koſtbaren Schatz nicht hätte heben kön-
nen. Möchte er ſeinen Vorſatz bald ausführen, dieſen intereſſanten Beleg für die
geographiſche Verbreitung des Phyſiologus herauszugeben.
26) Herausgegeben in: Grein, Bibliothek der angelſächſiſchen Poeſie. Bd. 1.
Göttingen, 1857. S. 233-238.
27) Abgedruckt in: Bartsch, Chrestomatie
provençale. Elberfeld,
1868. Sp. 325-330
28) Philippus Taonensis, bestiarius. abgedruckt in: Th.
Wright,
Popular treatises on science written during the middle ages. London, 1841.
p. 74-131; nach einem Cottonian Manuſcript in London. Eine andere Hand-
ſchrift findet ſich in Kopenhagen. ſ. Abrahams, Descript. des Manuscr. franç.
du moyen âge de la bibl. roy. de Copenhague. Copenh. 1844. Nr. XIX. p. 44.
29) Le bestiaire divin de Guillaume Clerc de Normandic. publié par
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