Carus, Julius Victor: Geschichte der Zoologie bis auf Johannes Müller und Charles Darwin. München, 1872.Periode der Morphologie. tirt hat. Die Geschichte des Einhorns ist 1818 von Amoreux undneuerlich von J. Wilh. Baron von Müller eingehend behandelt wor- den (1852). A. F. A. Meyer bezog das biblische Reem auf das Einhorn. Die goldgrabenden Ameisen suchten außer Pallas und dem erwähnten Grafen Veltheim auch Ad. Keferstein, den Odontotyrannus Fr. Graefe, J. Fr. Brandt und J. Zacher (in der früher ange- zogenen Schrift) zu deuten. Die Beziehung ostasiatischer Sagen auf vorweltliche Riesenthiere, deren Reste hier und da gefunden werden, er- örterte von Olfers (1839). Mehr vom culturhistorischen als vom zoologischen Standpunkte aus untersuchten Mannhardt, Groh- mann, Rochholz u. A. die mythologischen Beziehungen der Thiere. Eine Bearbeitung der biblischen Zoologie mit dem Fleiße und der Ge- lehrsamkeit Bochart's und mit Berücksichtigung der neueren philologi- schen und naturhistorischen Forschungen fehlt noch. Die Säugethiere und Vögel der Bibel schilderte C. Pet. Thunberg (1825 u. flgde.); biblische Thiernamen erklärte Archibald Gorrie (1829); das "Kath" bezieht Dav. Scot (1829) wie die Septuaginta (s. oben S. 131, Anm. 57) auf den Pelikan. Mit der Deutung des Leviathan und Be- hemot beschäftigte sich Thom. Thompson (1835). -- Eine nach dem Thiersystem geordnete Sammlung von Stellen classischer Schriftsteller über Thiere, aber ohne kritische Prüfung, gab H. O. Lenz. Die Thiere des pränestiner Mosaik (s. oben S. 49. Anm. 61) besprach Marcel de Serres (1834). Untersuchungen über die den Alten bekannten Affen stellte A. A. H. Lichtenstein (1791), über den Purpur der Alten C. F. Heusinger (1824), über mehrere Insecten Ad. Kefer- stein an. Eine sehr eingehende Arbeit über den Fischfang der Alten und die Bereitung des "Tarichos" lieferte Heinr. Carl Ernst Köhler (geb. 1765 in Wechselburg, gest. 1838 in Petersburg). Die Sache ist schon um deswillen nicht ohne Interesse, als nach von Humboldt's Angabe noch in jetziger Zeit die südamerikanischen Indianer eine ma- nioca de pescados bereiten (Relat. histor. II. p. 563), welche voll- ständig an den Tarichos erinnert; wie ja auch das Fischen mit "Bar- basco" (Verbascum ? plomos, Buglossa, s. oben S. 186, Anm. 146) von den Indianern betrieben wird. Eine Fauna des Homer und Hesiod Periode der Morphologie. tirt hat. Die Geſchichte des Einhorns iſt 1818 von Amoreux undneuerlich von J. Wilh. Baron von Müller eingehend behandelt wor- den (1852). A. F. A. Meyer bezog das bibliſche Reem auf das Einhorn. Die goldgrabenden Ameiſen ſuchten außer Pallas und dem erwähnten Grafen Veltheim auch Ad. Keferſtein, den Odontotyrannus Fr. Graefe, J. Fr. Brandt und J. Zacher (in der früher ange- zogenen Schrift) zu deuten. Die Beziehung oſtaſiatiſcher Sagen auf vorweltliche Rieſenthiere, deren Reſte hier und da gefunden werden, er- örterte von Olfers (1839). Mehr vom culturhiſtoriſchen als vom zoologiſchen Standpunkte aus unterſuchten Mannhardt, Groh- mann, Rochholz u. A. die mythologiſchen Beziehungen der Thiere. Eine Bearbeitung der bibliſchen Zoologie mit dem Fleiße und der Ge- lehrſamkeit Bochart's und mit Berückſichtigung der neueren philologi- ſchen und naturhiſtoriſchen Forſchungen fehlt noch. Die Säugethiere und Vögel der Bibel ſchilderte C. Pet. Thunberg (1825 u. flgde.); bibliſche Thiernamen erklärte Archibald Gorrie (1829); das „Kath“ bezieht Dav. Scot (1829) wie die Septuaginta (ſ. oben S. 131, Anm. 57) auf den Pelikan. Mit der Deutung des Leviathan und Be- hemot beſchäftigte ſich Thom. Thompſon (1835). — Eine nach dem Thierſyſtem geordnete Sammlung von Stellen claſſiſcher Schriftſteller über Thiere, aber ohne kritiſche Prüfung, gab H. O. Lenz. Die Thiere des präneſtiner Moſaik (ſ. oben S. 49. Anm. 61) beſprach Marcel de Serres (1834). Unterſuchungen über die den Alten bekannten Affen ſtellte A. A. H. Lichtenſtein (1791), über den Purpur der Alten C. F. Heuſinger (1824), über mehrere Inſecten Ad. Kefer- ſtein an. Eine ſehr eingehende Arbeit über den Fiſchfang der Alten und die Bereitung des „Tarichos“ lieferte Heinr. Carl Ernſt Köhler (geb. 1765 in Wechſelburg, geſt. 1838 in Petersburg). Die Sache iſt ſchon um deswillen nicht ohne Intereſſe, als nach von Humboldt's Angabe noch in jetziger Zeit die ſüdamerikaniſchen Indianer eine ma- nioca de pescados bereiten (Relat. histor. II. p. 563), welche voll- ſtändig an den Tarichos erinnert; wie ja auch das Fiſchen mit „Bar- baſco“ (Verbascum ? πλόμος, Bugloſſa, ſ. oben S. 186, Anm. 146) von den Indianern betrieben wird. 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neuerlich von J. Wilh. Baron von Müller eingehend behandelt wor-
den (1852). A. F. A. Meyer bezog das bibliſche Reem auf das
Einhorn. Die goldgrabenden Ameiſen ſuchten außer Pallas und dem
erwähnten Grafen Veltheim auch Ad. Keferſtein, den Odontotyrannus
Fr. Graefe, J. Fr. Brandt und J. Zacher (in der früher ange-
zogenen Schrift) zu deuten. Die Beziehung oſtaſiatiſcher Sagen auf
vorweltliche Rieſenthiere, deren Reſte hier und da gefunden werden, er-
örterte von Olfers (1839). Mehr vom culturhiſtoriſchen als vom
zoologiſchen Standpunkte aus unterſuchten Mannhardt, Groh-
mann, Rochholz u. A. die mythologiſchen Beziehungen der Thiere.
Eine Bearbeitung der bibliſchen Zoologie mit dem Fleiße und der Ge-
lehrſamkeit Bochart's und mit Berückſichtigung der neueren philologi-
ſchen und naturhiſtoriſchen Forſchungen fehlt noch. Die Säugethiere
und Vögel der Bibel ſchilderte C. Pet. Thunberg (1825 u. flgde.);
bibliſche Thiernamen erklärte Archibald Gorrie (1829); das „Kath“
bezieht Dav. Scot (1829) wie die Septuaginta (ſ. oben S. 131,
Anm. 57) auf den Pelikan. Mit der Deutung des Leviathan und Be-
hemot beſchäftigte ſich Thom. Thompſon (1835). — Eine nach dem
Thierſyſtem geordnete Sammlung von Stellen claſſiſcher Schriftſteller
über Thiere, aber ohne kritiſche Prüfung, gab H. O. Lenz. Die Thiere
des präneſtiner Moſaik (ſ. oben S. 49. Anm. 61) beſprach Marcel
de Serres (1834). Unterſuchungen über die den Alten bekannten
Affen ſtellte A. A. H. Lichtenſtein (1791), über den Purpur der
Alten C. F. Heuſinger (1824), über mehrere Inſecten Ad. Kefer-
ſtein an. Eine ſehr eingehende Arbeit über den Fiſchfang der Alten
und die Bereitung des „Tarichos“ lieferte Heinr. Carl Ernſt Köhler
(geb. 1765 in Wechſelburg, geſt. 1838 in Petersburg). Die Sache
iſt ſchon um deswillen nicht ohne Intereſſe, als nach von Humboldt's
Angabe noch in jetziger Zeit die ſüdamerikaniſchen Indianer eine ma-
nioca de pescados bereiten (Relat. histor. II. p. 563), welche voll-
ſtändig an den Tarichos erinnert; wie ja auch das Fiſchen mit „Bar-
baſco“ (Verbascum ? πλόμος, Bugloſſa, ſ. oben S. 186, Anm. 146)
von den Indianern betrieben wird. Eine Fauna des Homer und Heſiod
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