Caselius, Martin: Christliche Leich-Predigt über die thewre werthe Wort S. Pauli/ die Er uns in seiner ersten Epistel an Timotheum Cap. 1/ 12. seqq. hinterlassen hat. Altenburg, 1649.Christli[c]he Leich-Predigt. seinem Christenthumb/ so viel befunden/ daß er sich zum würdigen Gebrauch des Hochheiligen Abendmals nicht prüfen/ noch gebürlich bereiten möge/ dieweil damals seine Andacht nicht lange gewäret/ sondern stätte Wechse- lung gewesen/ sonderlich/ wenn er etwan von andern irriti- ret/ und zum Zorn bewogen ist: Darzu er denn gar leicht Anleitung und Vrsach genommen hat/ wie slche Leute zu thun pflegen. Ausser dem offentlichen Gottesdienst hat er sonst Seine Kranckheit betreffend/ ist er mit derselben im Jn wärender seiner Kranckheit und Schwachheit haben ten E iij
Chriſtli[c]he Leich-Predigt. ſeinem Chriſtenthumb/ ſo viel befunden/ daß er ſich zum wuͤrdigen Gebrauch des Hochheiligen Abendmals nicht pruͤfen/ noch gebuͤrlich bereiten moͤge/ dieweil damals ſeine Andacht nicht lange gewaͤret/ ſondern ſtaͤtte Wechſe- lung geweſen/ ſonderlich/ wenn er etwan von andern irriti- ret/ und zum Zorn bewogen iſt: Darzu er denn gar leicht Anleitung und Vrſach genommen hat/ wie ſlche Leute zu thun pflegen. Auſſer dem offentlichen Gottesdienſt hat er ſonſt Seine Kranckheit betreffend/ iſt er mit derſelben im Jn waͤrender ſeiner Kranckheit und Schwachheit haben ten E iij
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Chriſtliche Leich-Predigt.
ſeinem Chriſtenthumb/ ſo viel befunden/ daß er ſich zum
wuͤrdigen Gebrauch des Hochheiligen Abendmals nicht
pruͤfen/ noch gebuͤrlich bereiten moͤge/ dieweil damals ſeine
Andacht nicht lange gewaͤret/ ſondern ſtaͤtte Wechſe-
lung geweſen/ ſonderlich/ wenn er etwan von andern irriti-
ret/ und zum Zorn bewogen iſt: Darzu er denn gar leicht
Anleitung und Vrſach genommen hat/ wie ſlche Leute
zu thun pflegen.
Auſſer dem offentlichen Gottesdienſt hat er ſonſt
ſeinen Abend- und Morgen-Segen gebetet/ und Geiſtrei-
cher Geſaͤnge ſich mehrentheils gebrauchet. Derowegen
auch ſonderlich unſere Gnaͤdige Fuͤrſtliche hohe Obrigkeit
ihm gnaͤdig gewogen geweſen/ und ihn gerne umb ſich lei-
den koͤnnen.
Seine Kranckheit betreffend/ iſt er mit derſelben im
abgewichenen October befallen aus langwieriger Ver-
ſchleim- und Stopffung der Miltz- und Kroeſes/ wie auch
endlichen aus anſamlung Scharbockiſcher feuchte umb
die gegenden der Bruſt/ ſo gar/ das endlichen die Leber
in dero Wirckung gleicher maſſen nicht wol beſtehen koͤnnen;
Worauff denn eine hefftige Cachexia erfolget/ biß endli-
chen der untere Leib/ neben den angelegenen Gliedmaſſen/
gefaͤhrlichen geſchwellet und auffgetrieben worden.
Jn waͤrender ſeiner Kranckheit und Schwachheit haben
Hochgedachte Jhre Fuͤrſtl. F. F. F. G. G. G. Gnaden/
nicht weniger/ wie bey voriger guter Geſundheit/ alle Gna-
de Jhm erwieſen/ auffs fleiſsigſte fuͤr ihn geſorget/ und der-
maſſen in achtzunehmen gnaͤdig anbefohlen/ daß ſie nichts/
auch am geringſten/ was zu des Patienten Leibes Geſund-
heit/ und zufoͤrderſt zu befoͤrderung der Seele ewiger Wol-
farth und Seligkeit dienlich und noͤtig/ ermangeln laſſen.
Vnd nach dem/ ungeacht des Herrn Medici angewende-
ten
E iij
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