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Caselius, Martin: Christliche Leich-Predigt über die thewre werthe Wort S. Pauli/ die Er uns in seiner ersten Epistel an Timotheum Cap. 1/ 12. seqq. hinterlassen hat. Altenburg, 1649.

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Christliche Leich-Predigt.

Den wahren Leib/ und das wahre Blut Jesu Christi[.] 9.
Worzu? Resp. Zum Pfande meiner Seelen Seligkeit. 10.
Gläubet ihr denn auch/ das Prediger Christi Diener seyn/
und daß sie euch an seiner statt die Sünde vergeben sollen und
können? Resp. Ja[.] 11. Gläubet Jhr denn auch/ daß Jch
Euch an Christi statt von Sünden loß zuzehlen befehl
und macht habe? Resp. Ja[.] 12. Begehret ihr/ daß Jch Euch
nochmals die Absolution/ und Vergebung aller ewrer
Sünden/ zum seligen Sterben und Hinfart/ sprechen/ und
mittheilen solle? Resp. Ja: Welches auch darauff im Nah-
men Gottes des Vaters/ des Sohnes/ und des Heiligen
Geistes ist geschehen. Darauff hat er allerley Sterbe Lieder/
(Als: Wenn mein Stündlein vorhanden ist/ etc. Frew
dich sehr O meine Seele/ etc. Christus der ist mein
Leben/ etc. Von allem Vbel uns erlöß/ etc. Auff mei-
nem lieben Gott/ etc. HErr Jesu Christ/ war Mensch
und Gott/ etc. Hertzlich lieb hab ich dich O HErr/ etc.)

mit beharrlicher Andacht theils mit gesungen/ theils mit ge-
betet. Zu den Gebetlein und Psalmen/ die der Prediger allein
ihm vorbette/ sprache er beweglich: Amen/ und hab Vrsach
zu beten: Amen/ das ist/ es werde war/ stärck unsern
Glauben immerdar/ etc.
Diese schöne Seufftzer/ HErr
Jesu/ Dir lebe ich/ Dir sterbe ich! Jn deine Hän-
de befehle ich meinen Geist/ etc. HErr meinen Geist
befehle etc.
hat Er vielmahl wiederholet.

Jn dieser Andacht verharrete er auch durch Gottes
Gnade biß an sein seliges Ende. Nach eilff Vhr liessen wir
ihn ruhen/ weil es scheinete/ als wolte er etwas schlaffen/
doch das der Prediger ihn endlich und nochmals fragte:
Ob er Den Herrn Jesum noch in seinem Hertzen
hätte/ und auff denselben leben und sterben wolte? darauff

er

Chriſtliche Leich-Predigt.

Den wahren Leib/ und das wahre Blut Jeſu Chriſti[.] 9.
Worzu? Reſp. Zum Pfande meiner Seelen Seligkeit. 10.
Glaͤubet ihr denn auch/ das Prediger Chriſti Diener ſeyn/
uñ daß ſie euch an ſeiner ſtatt die Suͤnde vergeben ſollen und
koͤnnen? Reſp. Ja[.] 11. Glaͤubet Jhr denn auch/ daß Jch
Euch an Chriſti ſtatt von Suͤnden loß zuzehlen befehl
und macht habe? Reſp. Ja[.] 12. Begehret ihr/ daß Jch Euch
nochmals die Abſolution/ und Vergebung aller ewrer
Suͤnden/ zum ſeligen Sterben und Hinfart/ ſprechen/ und
mittheilen ſolle? Reſp. Ja: Welches auch darauff im Nah-
men Gottes des Vaters/ des Sohnes/ und des Heiligen
Geiſtes iſt geſchehen. Darauff hat er allerley Sterbe Lieder/
(Als: Weñ mein Stuͤndlein vorhanden iſt/ ꝛc. Frew
dich ſehr O meine Seele/ ꝛc. Chriſtus der iſt mein
Leben/ ꝛc. Von allem Vbel uns erloͤß/ ꝛc. Auff mei-
nem lieben Gott/ ꝛc. HErr Jeſu Chriſt/ war Menſch
und Gott/ ꝛc. Hertzlich lieb hab ich dich O HErr/ ꝛc.)

mit beharrlicher Andacht theils mit geſungen/ theils mit ge-
betet. Zu den Gebetlein uñ Pſalmen/ die der Prediger allein
ihm vorbette/ ſprache er beweglich: Amen/ und hab Vrſach
zu beten: Amen/ das iſt/ es werde war/ ſtaͤrck unſern
Glauben immerdar/ ꝛc.
Dieſe ſchoͤne Seufftzer/ HErr
Jeſu/ Dir lebe ich/ Dir ſterbe ich! Jn deine Haͤn-
de befehle ich meinen Geiſt/ ꝛc. HErr meinen Geiſt
befehle ꝛc.
hat Er vielmahl wiederholet.

Jn dieſer Andacht verharrete er auch durch Gottes
Gnade biß an ſein ſeliges Ende. Nach eilff Vhr lieſſen wir
ihn ruhen/ weil es ſcheinete/ als wolte er etwas ſchlaffen/
doch das der Prediger ihn endlich und nochmals fragte:
Ob er Den Herrn Jeſum noch in ſeinem Hertzen
haͤtte/ und auff denſelben leben und ſterben wolte? darauff

er
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[43/0045] Chriſtliche Leich-Predigt. Den wahren Leib/ und das wahre Blut Jeſu Chriſti. 9. Worzu? Reſp. Zum Pfande meiner Seelen Seligkeit. 10. Glaͤubet ihr denn auch/ das Prediger Chriſti Diener ſeyn/ uñ daß ſie euch an ſeiner ſtatt die Suͤnde vergeben ſollen und koͤnnen? Reſp. Ja. 11. Glaͤubet Jhr denn auch/ daß Jch Euch an Chriſti ſtatt von Suͤnden loß zuzehlen befehl und macht habe? Reſp. Ja. 12. Begehret ihr/ daß Jch Euch nochmals die Abſolution/ und Vergebung aller ewrer Suͤnden/ zum ſeligen Sterben und Hinfart/ ſprechen/ und mittheilen ſolle? Reſp. Ja: Welches auch darauff im Nah- men Gottes des Vaters/ des Sohnes/ und des Heiligen Geiſtes iſt geſchehen. Darauff hat er allerley Sterbe Lieder/ (Als: Weñ mein Stuͤndlein vorhanden iſt/ ꝛc. Frew dich ſehr O meine Seele/ ꝛc. Chriſtus der iſt mein Leben/ ꝛc. Von allem Vbel uns erloͤß/ ꝛc. Auff mei- nem lieben Gott/ ꝛc. HErr Jeſu Chriſt/ war Menſch und Gott/ ꝛc. Hertzlich lieb hab ich dich O HErr/ ꝛc.) mit beharrlicher Andacht theils mit geſungen/ theils mit ge- betet. Zu den Gebetlein uñ Pſalmen/ die der Prediger allein ihm vorbette/ ſprache er beweglich: Amen/ und hab Vrſach zu beten: Amen/ das iſt/ es werde war/ ſtaͤrck unſern Glauben immerdar/ ꝛc. Dieſe ſchoͤne Seufftzer/ HErr Jeſu/ Dir lebe ich/ Dir ſterbe ich! Jn deine Haͤn- de befehle ich meinen Geiſt/ ꝛc. HErr meinen Geiſt befehle ꝛc. hat Er vielmahl wiederholet. Jn dieſer Andacht verharrete er auch durch Gottes Gnade biß an ſein ſeliges Ende. Nach eilff Vhr lieſſen wir ihn ruhen/ weil es ſcheinete/ als wolte er etwas ſchlaffen/ doch das der Prediger ihn endlich und nochmals fragte: Ob er Den Herrn Jeſum noch in ſeinem Hertzen haͤtte/ und auff denſelben leben und ſterben wolte? darauff er

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Zitationshilfe: Caselius, Martin: Christliche Leich-Predigt über die thewre werthe Wort S. Pauli/ die Er uns in seiner ersten Epistel an Timotheum Cap. 1/ 12. seqq. hinterlassen hat. Altenburg, 1649, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/caselius_leichpredigt_1649/45>, abgerufen am 23.11.2024.