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Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899.

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Das Erbe der alten Welt.
die Welt der Erscheinung betrifft) nicht allein aller physischen Wissen-
schaft, sondern auch aller Metaphysik widerspricht und eine Ver-
leugnung jeder transcendenten Religion bedeutet. Hier stehen Er-
kenntnis und Wille sich schroff gegenüber. Überall nun, wo wir
Einschränkungen dieses Freiheitsbegriffes begegnen: bei Augustinus,
bei Luther, bei Voltaire, bei Kant, bei Goethe -- -- --, können wir
sicher sein, dass hier eine indoeuropäische Reaktion gegen semitischen
Geist stattfindet. So z. B. wenn Calderon in der Grossen Zenobia
den wilden, eigenmächtigen Aurelian spotten lässt über Denjenigen

Der den Willen frei genannt.

Denn -- muss man sich gewiss auch sehr hüten mit derartigen
formelhaften Vereinfachungen Missbrauch zu treiben -- man kann
doch die Behauptung aufstellen: der Begriff der Notwendigkeit ist
ein in allen indoeuropäischen Rassen besonders stark ausgeprägter,
dem man bei ihnen auf den verschiedensten Gebieten immer wieder
begegnet: er deutet auf hohe leidenschaftslose Erkenntniskraft; dagegen
ist der Begriff der Willkür, d. h. einer unbeschränkten Herrschaft
des Willens, für den Juden specifisch charakteristisch: er verrät eine
im Verhältnis zum Willen sehr beschränkte Intelligenz. Es handelt sich
hier nicht um abstrakte Verallgemeinerungen, sondern um thatsächliche
Eigenschaften, die wir noch heute täglich beobachten können; in dem
einen Falle wiegt der Gedanke vor, in dem andern der Wille.

Man gestatte mir ein handgreifliches Beispiel aus der Gegenwart.
Ich kannte einen jüdischen Gelehrten, der, da in seiner Branche die
Konkurrenz wenig Geld verdienen liess, Seifenfabrikant wurde, und
zwar mit grossem Erfolg; als aber später auch hier wieder ausländische
Konkurrenz ihm den Boden unter den Füssen wegschnitt, da wurde
er auf einmal, als Mann in reiferen Jahren, Theaterdichter und Belletrist
und erwarb sich dabei ein Vermögen. Von Universalgenie konnte in
diesem Falle gar nicht die Rede sein; die intellektuelle Begabung war
mässig und jeglicher Orginalität bar; mit diesem Intellekt machte
aber der Wille, was er wollte.

Der abnorm entwickelte Wille der Semiten kann zu zwei
Extremen führen: in dem einen Fall zur Erstarrung, wie beim
Mohammedaner, wo der Gedanke an die unbeschränkte göttliche
Willkür vorwiegt; im anderen, wie beim Juden, zur phänomenalen
Elasticität, was durch die Vorstellung der eigenen menschlichen
Willkür hervorgebracht wird. Dem Indoeuropäer sind beide Wege

Das Erbe der alten Welt.
die Welt der Erscheinung betrifft) nicht allein aller physischen Wissen-
schaft, sondern auch aller Metaphysik widerspricht und eine Ver-
leugnung jeder transcendenten Religion bedeutet. Hier stehen Er-
kenntnis und Wille sich schroff gegenüber. Überall nun, wo wir
Einschränkungen dieses Freiheitsbegriffes begegnen: bei Augustinus,
bei Luther, bei Voltaire, bei Kant, bei Goethe — — —, können wir
sicher sein, dass hier eine indoeuropäische Reaktion gegen semitischen
Geist stattfindet. So z. B. wenn Calderon in der Grossen Zenobia
den wilden, eigenmächtigen Aurelian spotten lässt über Denjenigen

Der den Willen frei genannt.

Denn — muss man sich gewiss auch sehr hüten mit derartigen
formelhaften Vereinfachungen Missbrauch zu treiben — man kann
doch die Behauptung aufstellen: der Begriff der Notwendigkeit ist
ein in allen indoeuropäischen Rassen besonders stark ausgeprägter,
dem man bei ihnen auf den verschiedensten Gebieten immer wieder
begegnet: er deutet auf hohe leidenschaftslose Erkenntniskraft; dagegen
ist der Begriff der Willkür, d. h. einer unbeschränkten Herrschaft
des Willens, für den Juden specifisch charakteristisch: er verrät eine
im Verhältnis zum Willen sehr beschränkte Intelligenz. Es handelt sich
hier nicht um abstrakte Verallgemeinerungen, sondern um thatsächliche
Eigenschaften, die wir noch heute täglich beobachten können; in dem
einen Falle wiegt der Gedanke vor, in dem andern der Wille.

Man gestatte mir ein handgreifliches Beispiel aus der Gegenwart.
Ich kannte einen jüdischen Gelehrten, der, da in seiner Branche die
Konkurrenz wenig Geld verdienen liess, Seifenfabrikant wurde, und
zwar mit grossem Erfolg; als aber später auch hier wieder ausländische
Konkurrenz ihm den Boden unter den Füssen wegschnitt, da wurde
er auf einmal, als Mann in reiferen Jahren, Theaterdichter und Belletrist
und erwarb sich dabei ein Vermögen. Von Universalgenie konnte in
diesem Falle gar nicht die Rede sein; die intellektuelle Begabung war
mässig und jeglicher Orginalität bar; mit diesem Intellekt machte
aber der Wille, was er wollte.

Der abnorm entwickelte Wille der Semiten kann zu zwei
Extremen führen: in dem einen Fall zur Erstarrung, wie beim
Mohammedaner, wo der Gedanke an die unbeschränkte göttliche
Willkür vorwiegt; im anderen, wie beim Juden, zur phänomenalen
Elasticität, was durch die Vorstellung der eigenen menschlichen
Willkür hervorgebracht wird. Dem Indoeuropäer sind beide Wege

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[244/0267] Das Erbe der alten Welt. die Welt der Erscheinung betrifft) nicht allein aller physischen Wissen- schaft, sondern auch aller Metaphysik widerspricht und eine Ver- leugnung jeder transcendenten Religion bedeutet. Hier stehen Er- kenntnis und Wille sich schroff gegenüber. Überall nun, wo wir Einschränkungen dieses Freiheitsbegriffes begegnen: bei Augustinus, bei Luther, bei Voltaire, bei Kant, bei Goethe — — —, können wir sicher sein, dass hier eine indoeuropäische Reaktion gegen semitischen Geist stattfindet. So z. B. wenn Calderon in der Grossen Zenobia den wilden, eigenmächtigen Aurelian spotten lässt über Denjenigen Der den Willen frei genannt. Denn — muss man sich gewiss auch sehr hüten mit derartigen formelhaften Vereinfachungen Missbrauch zu treiben — man kann doch die Behauptung aufstellen: der Begriff der Notwendigkeit ist ein in allen indoeuropäischen Rassen besonders stark ausgeprägter, dem man bei ihnen auf den verschiedensten Gebieten immer wieder begegnet: er deutet auf hohe leidenschaftslose Erkenntniskraft; dagegen ist der Begriff der Willkür, d. h. einer unbeschränkten Herrschaft des Willens, für den Juden specifisch charakteristisch: er verrät eine im Verhältnis zum Willen sehr beschränkte Intelligenz. Es handelt sich hier nicht um abstrakte Verallgemeinerungen, sondern um thatsächliche Eigenschaften, die wir noch heute täglich beobachten können; in dem einen Falle wiegt der Gedanke vor, in dem andern der Wille. Man gestatte mir ein handgreifliches Beispiel aus der Gegenwart. Ich kannte einen jüdischen Gelehrten, der, da in seiner Branche die Konkurrenz wenig Geld verdienen liess, Seifenfabrikant wurde, und zwar mit grossem Erfolg; als aber später auch hier wieder ausländische Konkurrenz ihm den Boden unter den Füssen wegschnitt, da wurde er auf einmal, als Mann in reiferen Jahren, Theaterdichter und Belletrist und erwarb sich dabei ein Vermögen. Von Universalgenie konnte in diesem Falle gar nicht die Rede sein; die intellektuelle Begabung war mässig und jeglicher Orginalität bar; mit diesem Intellekt machte aber der Wille, was er wollte. Der abnorm entwickelte Wille der Semiten kann zu zwei Extremen führen: in dem einen Fall zur Erstarrung, wie beim Mohammedaner, wo der Gedanke an die unbeschränkte göttliche Willkür vorwiegt; im anderen, wie beim Juden, zur phänomenalen Elasticität, was durch die Vorstellung der eigenen menschlichen Willkür hervorgebracht wird. Dem Indoeuropäer sind beide Wege

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Zitationshilfe: Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/267>, abgerufen am 24.11.2024.