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Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899.

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Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte.
zu öffnen, dass grosse Völker nur durch Veredelung der Rasse ent-
stehen, Veredelung der Rasse aber nur unter bestimmten Bedingungen
stattfindet, deren Nichtbeachtung Verfall und Sterilität nach sich zieht,
so ist es der Anblick dieses hochgedachten, verzweiflungsvollen
Kampfes der ihrer Rassensünde bewusst gewordenen Juden.

Kehren wir jetzt zu den anthropogenetischen Zahlen zurück, soHomo syriacus.
finden wir uns einem schwierigen Thema gegenüber; Schädel konnten wir
messen und Nasen zählen, aber wie thun sich diese Ergebnisse im inneren
Wesen des Juden kund? Den Schädelknochen halten wir in der Hand,
er ist, was Carlyle "a hard fact" nennt, eine harte Thatsache. Freilich,
dieser Schädel symbolisiert eine ganze Welt; wer seine Masse recht
zu erwägen, wer seine Linien in ihrem gegenseitigen Verhältnis recht
zu deuten verstünde, der könnte über das Individuum viel aussagen:
Möglichkeiten würde er erblicken, welche der betreffenden Rasse selber
erst nach Generationen zum Bewusstsein kommen, und Schranken,
welche von vornherein einen Menschen vom andren trennen. Wer
jene zwei Schädel auf S. 360 betrachtet, den langen und den runden,
glaubt zwei Mikrokosmen zu erblicken. Doch jene Macht der Deutung
ist uns nicht gegeben; wir beurteilen die Menschen nach ihren Thaten,
eigentlich also auf indirektem Wege und nach einer fragmentarischen
Methode, denn diese Thaten werden nur durch besondere Umstände
veranlasst. Alles bleibt hier Stückwerk. Nun ist aber das Protoplasma
einer einzelligen Alge ein so enorm kompliziertes Gebilde, dass die
Chemiker noch immer nicht wissen, wie viele Atome sie sich im
Molekül denken, und wie sie sie zu einer halbwegs annehmbaren
symbolischen Formel vereinigen sollen; wer dürfte sich erkühnen,
einen Menschen, ein ganzes Volk auf eine Formel zurückzuführen?

schmelzen" der verschiedenen Menschenrassen! Man traut seinen Augen und
Ohren nicht, sobald diese Herren aus der Schule Virchow's von Thatsachen zu
Gedanken übergehen. Die gesamte Geschichte der Menschheit zeigt uns deren
Fortschritt an progressive Differenzierung und Individualisierung gebunden; Leben
und Streben finden wir nur dort, wo scharf charakterisierte Volkspersönlichkeiten
im Kampfe nebeneinanderstehen (wie jetzt in Europa), die besten Anlagen ver-
kümmern unter dem Einfluss der Uniformität der Rasse (wie z. B. in China), die
Bastardierung gegensätzlicher Typen sehen wir auf allen Gebieten des Organischen
zu Sterilität und Monstrosität führen -- -- -- und dennoch soll das "Ineinander-
aufgehen" unser Ideal sein! Sehen denn die Herren nicht ein, dass Einerlei und
Chaos synonyme Ausdrücke sind?
"Ich liebte mir dafür das Ewigleere!"

Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte.
zu öffnen, dass grosse Völker nur durch Veredelung der Rasse ent-
stehen, Veredelung der Rasse aber nur unter bestimmten Bedingungen
stattfindet, deren Nichtbeachtung Verfall und Sterilität nach sich zieht,
so ist es der Anblick dieses hochgedachten, verzweiflungsvollen
Kampfes der ihrer Rassensünde bewusst gewordenen Juden.

Kehren wir jetzt zu den anthropogenetischen Zahlen zurück, soHomo syriacus.
finden wir uns einem schwierigen Thema gegenüber; Schädel konnten wir
messen und Nasen zählen, aber wie thun sich diese Ergebnisse im inneren
Wesen des Juden kund? Den Schädelknochen halten wir in der Hand,
er ist, was Carlyle »a hard fact« nennt, eine harte Thatsache. Freilich,
dieser Schädel symbolisiert eine ganze Welt; wer seine Masse recht
zu erwägen, wer seine Linien in ihrem gegenseitigen Verhältnis recht
zu deuten verstünde, der könnte über das Individuum viel aussagen:
Möglichkeiten würde er erblicken, welche der betreffenden Rasse selber
erst nach Generationen zum Bewusstsein kommen, und Schranken,
welche von vornherein einen Menschen vom andren trennen. Wer
jene zwei Schädel auf S. 360 betrachtet, den langen und den runden,
glaubt zwei Mikrokosmen zu erblicken. Doch jene Macht der Deutung
ist uns nicht gegeben; wir beurteilen die Menschen nach ihren Thaten,
eigentlich also auf indirektem Wege und nach einer fragmentarischen
Methode, denn diese Thaten werden nur durch besondere Umstände
veranlasst. Alles bleibt hier Stückwerk. Nun ist aber das Protoplasma
einer einzelligen Alge ein so enorm kompliziertes Gebilde, dass die
Chemiker noch immer nicht wissen, wie viele Atome sie sich im
Molekül denken, und wie sie sie zu einer halbwegs annehmbaren
symbolischen Formel vereinigen sollen; wer dürfte sich erkühnen,
einen Menschen, ein ganzes Volk auf eine Formel zurückzuführen?

schmelzen« der verschiedenen Menschenrassen! Man traut seinen Augen und
Ohren nicht, sobald diese Herren aus der Schule Virchow’s von Thatsachen zu
Gedanken übergehen. Die gesamte Geschichte der Menschheit zeigt uns deren
Fortschritt an progressive Differenzierung und Individualisierung gebunden; Leben
und Streben finden wir nur dort, wo scharf charakterisierte Volkspersönlichkeiten
im Kampfe nebeneinanderstehen (wie jetzt in Europa), die besten Anlagen ver-
kümmern unter dem Einfluss der Uniformität der Rasse (wie z. B. in China), die
Bastardierung gegensätzlicher Typen sehen wir auf allen Gebieten des Organischen
zu Sterilität und Monstrosität führen — — — und dennoch soll das »Ineinander-
aufgehen« unser Ideal sein! Sehen denn die Herren nicht ein, dass Einerlei und
Chaos synonyme Ausdrücke sind?
»Ich liebte mir dafür das Ewigleere!«
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[375/0398] Der Eintritt der Juden in die abendländische Geschichte. zu öffnen, dass grosse Völker nur durch Veredelung der Rasse ent- stehen, Veredelung der Rasse aber nur unter bestimmten Bedingungen stattfindet, deren Nichtbeachtung Verfall und Sterilität nach sich zieht, so ist es der Anblick dieses hochgedachten, verzweiflungsvollen Kampfes der ihrer Rassensünde bewusst gewordenen Juden. Kehren wir jetzt zu den anthropogenetischen Zahlen zurück, so finden wir uns einem schwierigen Thema gegenüber; Schädel konnten wir messen und Nasen zählen, aber wie thun sich diese Ergebnisse im inneren Wesen des Juden kund? Den Schädelknochen halten wir in der Hand, er ist, was Carlyle »a hard fact« nennt, eine harte Thatsache. Freilich, dieser Schädel symbolisiert eine ganze Welt; wer seine Masse recht zu erwägen, wer seine Linien in ihrem gegenseitigen Verhältnis recht zu deuten verstünde, der könnte über das Individuum viel aussagen: Möglichkeiten würde er erblicken, welche der betreffenden Rasse selber erst nach Generationen zum Bewusstsein kommen, und Schranken, welche von vornherein einen Menschen vom andren trennen. Wer jene zwei Schädel auf S. 360 betrachtet, den langen und den runden, glaubt zwei Mikrokosmen zu erblicken. Doch jene Macht der Deutung ist uns nicht gegeben; wir beurteilen die Menschen nach ihren Thaten, eigentlich also auf indirektem Wege und nach einer fragmentarischen Methode, denn diese Thaten werden nur durch besondere Umstände veranlasst. Alles bleibt hier Stückwerk. Nun ist aber das Protoplasma einer einzelligen Alge ein so enorm kompliziertes Gebilde, dass die Chemiker noch immer nicht wissen, wie viele Atome sie sich im Molekül denken, und wie sie sie zu einer halbwegs annehmbaren symbolischen Formel vereinigen sollen; wer dürfte sich erkühnen, einen Menschen, ein ganzes Volk auf eine Formel zurückzuführen? 2) Homo syriacus. 2) schmelzen« der verschiedenen Menschenrassen! Man traut seinen Augen und Ohren nicht, sobald diese Herren aus der Schule Virchow’s von Thatsachen zu Gedanken übergehen. Die gesamte Geschichte der Menschheit zeigt uns deren Fortschritt an progressive Differenzierung und Individualisierung gebunden; Leben und Streben finden wir nur dort, wo scharf charakterisierte Volkspersönlichkeiten im Kampfe nebeneinanderstehen (wie jetzt in Europa), die besten Anlagen ver- kümmern unter dem Einfluss der Uniformität der Rasse (wie z. B. in China), die Bastardierung gegensätzlicher Typen sehen wir auf allen Gebieten des Organischen zu Sterilität und Monstrosität führen — — — und dennoch soll das »Ineinander- aufgehen« unser Ideal sein! Sehen denn die Herren nicht ein, dass Einerlei und Chaos synonyme Ausdrücke sind? »Ich liebte mir dafür das Ewigleere!«

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Zitationshilfe: Chamberlain, Houston Stewart: Die Grundlagen des Neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 1. München 1899, S. 375. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chamberlain_grundlagen01_1899/398>, abgerufen am 24.11.2024.