Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.treibende Räder eingreifen; was seyn soll, muß ge¬ Ich weiß nicht, ob ich es der Spannung mei¬ Fußstampfen und Fluchen waren die ersten treibende Raͤder eingreifen; was ſeyn ſoll, muß ge¬ Ich weiß nicht, ob ich es der Spannung mei¬ Fußſtampfen und Fluchen waren die erſten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0104" n="84"/> treibende Raͤder eingreifen; was ſeyn ſoll, muß ge¬<lb/> ſchehen, was ſeyn ſollte, geſchah, und nicht ohne<lb/> jene Fuͤgung, die ich endlich noch in meinem Schick¬<lb/> ſale, und dem Schickſale derer, die das meine<lb/> mit angrif, verehren lernte.</p><lb/> <p>Ich weiß nicht, ob ich es der Spannung mei¬<lb/> ner Seele, unter dem Drange ſo maͤchtiger Em¬<lb/> pfindungen zuſchreiben ſoll, ob der Erſchoͤpfung<lb/> meiner phyſiſchen Kraͤfte, die waͤhrend der letzten<lb/> Tage ungewohntes Darben geſchwaͤcht, ob endlich<lb/> dem zerſtoͤrenden Aufruhr, den die Naͤhe dieſes<lb/> grauen Unholdes in meiner ganzen Natur erregte;<lb/> genug, es befiel mich, als es an das Unterſchrei¬<lb/> ben ging, eine tiefe Ohnmacht, und ich lag eine<lb/> lange Zeit wie in den Armen des Todes.</p><lb/> <p>Fußſtampfen und Fluchen waren die erſten<lb/> Toͤne, die mein Ohr trafen, als ich zum Bewußt¬<lb/> ſeyn zuruͤckkehrte; ich oͤffnete die Augen, es war<lb/> dunkel, mein verhaßter Begleiter war ſcheltend<lb/> um mich bemuͤht. “Heißt das nicht wie ein al¬<lb/> tes Weib ſich auffuͤhren. — Man raffe ſich auf,<lb/> und vollziehe friſch, was man beſchloſſen, oder hat<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [84/0104]
treibende Raͤder eingreifen; was ſeyn ſoll, muß ge¬
ſchehen, was ſeyn ſollte, geſchah, und nicht ohne
jene Fuͤgung, die ich endlich noch in meinem Schick¬
ſale, und dem Schickſale derer, die das meine
mit angrif, verehren lernte.
Ich weiß nicht, ob ich es der Spannung mei¬
ner Seele, unter dem Drange ſo maͤchtiger Em¬
pfindungen zuſchreiben ſoll, ob der Erſchoͤpfung
meiner phyſiſchen Kraͤfte, die waͤhrend der letzten
Tage ungewohntes Darben geſchwaͤcht, ob endlich
dem zerſtoͤrenden Aufruhr, den die Naͤhe dieſes
grauen Unholdes in meiner ganzen Natur erregte;
genug, es befiel mich, als es an das Unterſchrei¬
ben ging, eine tiefe Ohnmacht, und ich lag eine
lange Zeit wie in den Armen des Todes.
Fußſtampfen und Fluchen waren die erſten
Toͤne, die mein Ohr trafen, als ich zum Bewußt¬
ſeyn zuruͤckkehrte; ich oͤffnete die Augen, es war
dunkel, mein verhaßter Begleiter war ſcheltend
um mich bemuͤht. “Heißt das nicht wie ein al¬
tes Weib ſich auffuͤhren. — Man raffe ſich auf,
und vollziehe friſch, was man beſchloſſen, oder hat
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