Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.und ich hätte mich ihm willig ergeben, wenn er Mittlerweile war die Zeit hingegangen, und Er lächelte über meine Bestürzung, und fuhr und ich haͤtte mich ihm willig ergeben, wenn er Mittlerweile war die Zeit hingegangen, und Er laͤchelte uͤber meine Beſtuͤrzung, und fuhr <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0113" n="93"/> und ich haͤtte mich ihm willig ergeben, wenn er<lb/> meine Seele wie meinen Verſtand in Anſpruch<lb/> genommen haͤtte.</p><lb/> <p>Mittlerweile war die Zeit hingegangen, und<lb/> unbemerkt hatte ſchon die Morgendaͤmmerung den<lb/> Himmel erhellt; ich erſchrack, als ich mit einmal<lb/> aufblickte, und im Oſten die Pracht der Farben<lb/> ſich entfalten ſah, die die nahe Sonne verkuͤnden,<lb/> und gegen ſie war in dieſer Stunde, wo die<lb/> Schlagſchatten mit ihrer ganzen Ausdehnung prun¬<lb/> ken, kein Schutz, kein Bollwerk in der offenen<lb/> Gegend zu erſeh'n! und ich war nicht allein;<lb/> ich warf einen Blick auf meinen Begleiter und<lb/> erſchrack wieder. — Es war kein anderer als der<lb/> Mann im grauen Rock.</p><lb/> <p>Er laͤchelte uͤber meine Beſtuͤrzung, und fuhr<lb/> fort, ohne mich zum Wort kommen zu laſſen:<lb/> “Laßt uns doch, wie es einmal in der Welt Sitte<lb/> iſt, unſern wechſelſeitigen Vortheil uns auf eine<lb/> Weile verbinden, zu ſcheiden haben wir immer<lb/> noch Zeit. Die Straſſe hier laͤngs dem Gebirge,<lb/> ob Sie gleich noch nicht daran gedacht haben, iſt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [93/0113]
und ich haͤtte mich ihm willig ergeben, wenn er
meine Seele wie meinen Verſtand in Anſpruch
genommen haͤtte.
Mittlerweile war die Zeit hingegangen, und
unbemerkt hatte ſchon die Morgendaͤmmerung den
Himmel erhellt; ich erſchrack, als ich mit einmal
aufblickte, und im Oſten die Pracht der Farben
ſich entfalten ſah, die die nahe Sonne verkuͤnden,
und gegen ſie war in dieſer Stunde, wo die
Schlagſchatten mit ihrer ganzen Ausdehnung prun¬
ken, kein Schutz, kein Bollwerk in der offenen
Gegend zu erſeh'n! und ich war nicht allein;
ich warf einen Blick auf meinen Begleiter und
erſchrack wieder. — Es war kein anderer als der
Mann im grauen Rock.
Er laͤchelte uͤber meine Beſtuͤrzung, und fuhr
fort, ohne mich zum Wort kommen zu laſſen:
“Laßt uns doch, wie es einmal in der Welt Sitte
iſt, unſern wechſelſeitigen Vortheil uns auf eine
Weile verbinden, zu ſcheiden haben wir immer
noch Zeit. Die Straſſe hier laͤngs dem Gebirge,
ob Sie gleich noch nicht daran gedacht haben, iſt
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