Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.zu dürfen, und zu mir zu stecken; wie ich das "Belieben gnädigst der Herr diesen Seckel zu zu duͤrfen, und zu mir zu ſtecken; wie ich das “Belieben gnaͤdigſt der Herr dieſen Seckel zu <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0033" n="13"/> zu duͤrfen, und zu mir zu ſtecken; wie ich das<lb/> mache, ſei meine Sorge. Dagegen als Beweis<lb/> meiner Erkenntlichkeit gegen den Herrn, uͤberlaſſe<lb/> ich ihm die Wahl unter allen Kleinodien, die ich<lb/> in der Taſche bei mir fuͤhre: die aͤchte Spring¬<lb/> wurzel, die Alraunwurzel, Wechſelpfennige, Raub¬<lb/> thaler, das Tellertuch von Rolands Knappen, ein<lb/> Galgenmaͤnnlein zu beliebigem Preis; doch, das<lb/> wird wohl nichts fuͤr Sie ſeyn: beſſer, Fortuna¬<lb/> ti Wuͤnſchhuͤtlein, neu und haltbar wieder reſtau¬<lb/> rirt; auch ein Gluͤcksſeckel, wie der ſeine geweſen.„<lb/> “Fortunati Gluͤcksſeckel,„ fiel ich ihm in die Re¬<lb/> de, und wie groß meine Angſt auch war, hatte<lb/> er mit dem einen Wort meinen ganzen Sinn ge¬<lb/> fangen. Ich bekam einen Schwindel, und es<lb/> flimmerte mir wie doppelte Dukaten vor den Au¬<lb/> gen. —</p><lb/> <p>“Belieben gnaͤdigſt der Herr dieſen Seckel zu<lb/> beſichtigen und zu erproben.„ Er ſteckte die Hand<lb/> in die Taſche und zog einen maͤßig großen, feſt¬<lb/> genaͤhten Beutel von ſtarkem Korduanleder, an<lb/> zwei tuͤchtigen ledernen Schnuͤren heraus und haͤn¬<lb/> digte mir ſelbigen ein. Ich griff hinein, und<lb/> zog zehn Goldſtuͤcke daraus, und wieder zehn, und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0033]
zu duͤrfen, und zu mir zu ſtecken; wie ich das
mache, ſei meine Sorge. Dagegen als Beweis
meiner Erkenntlichkeit gegen den Herrn, uͤberlaſſe
ich ihm die Wahl unter allen Kleinodien, die ich
in der Taſche bei mir fuͤhre: die aͤchte Spring¬
wurzel, die Alraunwurzel, Wechſelpfennige, Raub¬
thaler, das Tellertuch von Rolands Knappen, ein
Galgenmaͤnnlein zu beliebigem Preis; doch, das
wird wohl nichts fuͤr Sie ſeyn: beſſer, Fortuna¬
ti Wuͤnſchhuͤtlein, neu und haltbar wieder reſtau¬
rirt; auch ein Gluͤcksſeckel, wie der ſeine geweſen.„
“Fortunati Gluͤcksſeckel,„ fiel ich ihm in die Re¬
de, und wie groß meine Angſt auch war, hatte
er mit dem einen Wort meinen ganzen Sinn ge¬
fangen. Ich bekam einen Schwindel, und es
flimmerte mir wie doppelte Dukaten vor den Au¬
gen. —
“Belieben gnaͤdigſt der Herr dieſen Seckel zu
beſichtigen und zu erproben.„ Er ſteckte die Hand
in die Taſche und zog einen maͤßig großen, feſt¬
genaͤhten Beutel von ſtarkem Korduanleder, an
zwei tuͤchtigen ledernen Schnuͤren heraus und haͤn¬
digte mir ſelbigen ein. Ich griff hinein, und
zog zehn Goldſtuͤcke daraus, und wieder zehn, und
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