Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.mit der rechten Hand nach dem Seckel auf mei¬ "Nein, Herr Graf, der ist in zu guten "Kraft dieser meiner Unterschrift vermache Ich sah mit stummen Staunen die Schrift "Wer sind Sie denn?" frug ich ihn end¬ mit der rechten Hand nach dem Seckel auf mei¬ “Nein, Herr Graf, der iſt in zu guten “Kraft dieſer meiner Unterſchrift vermache Ich ſah mit ſtummen Staunen die Schrift “Wer ſind Sie denn?„ frug ich ihn end¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0083" n="63"/> mit der rechten Hand nach dem Seckel auf mei¬<lb/> ner Bruſt, — er errieth meine Meinung, und<lb/> trat zwei Schritte zuruͤck.</p><lb/> <p>“Nein, Herr Graf, der iſt in zu guten<lb/> Haͤnden, den behalten Sie. —„ Ich ſah ihn mit<lb/> ſtieren Augen, verwundert fragend an, er fuhr<lb/> fort: “Ich erbitte mir blos eine Kleinigkeit zum<lb/> Andenken: Sie ſind nur ſo gut, und unterſchrei¬<lb/> ben mir den Zettel da.„ — auf dem Pergament<lb/> ſtanden die Worte:</p><lb/> <quote> <hi rendition="#et">“Kraft dieſer meiner Unterſchrift vermache<lb/> ich dem Inhaber dieſes meine Seele nach<lb/> ihrer natuͤrlichen Trennung von meinem<lb/> Leibe.„</hi> </quote><lb/> <p>Ich ſah mit ſtummen Staunen die Schrift<lb/> und den grauen Unbekannten abwechſelnd an. —<lb/> Er hatte unterdeſſen mit einer neu geſchnittenen<lb/> Feder einen Tropfen Bluts aufgefangen, der mir<lb/> aus einem friſchen Dornenriß auf die Hand floß,<lb/> und hielt ſie mir hin. —</p><lb/> <p>“Wer ſind Sie denn?„ frug ich ihn end¬<lb/> lich: “was thut's,„ gab er mir zur Antwort,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [63/0083]
mit der rechten Hand nach dem Seckel auf mei¬
ner Bruſt, — er errieth meine Meinung, und
trat zwei Schritte zuruͤck.
“Nein, Herr Graf, der iſt in zu guten
Haͤnden, den behalten Sie. —„ Ich ſah ihn mit
ſtieren Augen, verwundert fragend an, er fuhr
fort: “Ich erbitte mir blos eine Kleinigkeit zum
Andenken: Sie ſind nur ſo gut, und unterſchrei¬
ben mir den Zettel da.„ — auf dem Pergament
ſtanden die Worte:
“Kraft dieſer meiner Unterſchrift vermache
ich dem Inhaber dieſes meine Seele nach
ihrer natuͤrlichen Trennung von meinem
Leibe.„
Ich ſah mit ſtummen Staunen die Schrift
und den grauen Unbekannten abwechſelnd an. —
Er hatte unterdeſſen mit einer neu geſchnittenen
Feder einen Tropfen Bluts aufgefangen, der mir
aus einem friſchen Dornenriß auf die Hand floß,
und hielt ſie mir hin. —
“Wer ſind Sie denn?„ frug ich ihn end¬
lich: “was thut's,„ gab er mir zur Antwort,
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