Chamisso, Adelbert von: Peter Schlemihl's wundersame Geschichte. Nürnberg, 1814.ein dumpftes Stöhnen entrang sich meiner Brust, Ich weiß nicht, wie lange es so gedauert ha¬ "Ich hatte mich auf dem heutigen Tage an¬ Ich stand noch wie im Schlafe da. -- "Auf ein dumpftes Stoͤhnen entrang ſich meiner Bruſt, Ich weiß nicht, wie lange es ſo gedauert ha¬ “Ich hatte mich auf dem heutigen Tage an¬ Ich ſtand noch wie im Schlafe da. — “Auf <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0082" n="62"/> ein dumpftes Stoͤhnen entrang ſich meiner Bruſt,<lb/> in mir tobte Wahnſinn. —</p><lb/> <p>Ich weiß nicht, wie lange es ſo gedauert ha¬<lb/> ben mochte, als ich mich auf einer ſonnigen Heide<lb/> beim Ärmel anhalten fuͤhlte. — Ich ſtand ſtill<lb/> und ſah mich um — — es war der Mann im<lb/> grauen Rock, der ſich nach mir außer Athem ge¬<lb/> laufen zu haben ſchien. Er nahm ſogleich das<lb/> Wort:</p><lb/> <p>“Ich hatte mich auf dem heutigen Tage an¬<lb/> gemeldet, Sie haben die Zeit nicht erwarten koͤn¬<lb/> nen. Es ſteht aber Alles noch gut, Sie nehmen<lb/> Rath an, tauſchen Ihren Schatten wieder ein, der<lb/> Ihnen zu Gebote ſteht, und kehren ſogleich wie¬<lb/> der um. Sie ſollen in dem Foͤrſtergarten willkom¬<lb/> men ſeyn, und Alles iſt nur ein Scherz geweſen;<lb/> den <hi rendition="#g">Rascal</hi>, der Sie verrathen hat, und um<lb/> Ihre Braut wirbt, nehm' ich auf mich, der Kerl<lb/> iſt reif.„</p><lb/> <p>Ich ſtand noch wie im Schlafe da. — “Auf<lb/> den heutigen Tag angemeldet —?„ ich uͤberdachte<lb/> noch einmal die Zeit — er hatte Recht, ich hatte<lb/> mich ſtets um einen Tag verrechnet. Ich ſuchte<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [62/0082]
ein dumpftes Stoͤhnen entrang ſich meiner Bruſt,
in mir tobte Wahnſinn. —
Ich weiß nicht, wie lange es ſo gedauert ha¬
ben mochte, als ich mich auf einer ſonnigen Heide
beim Ärmel anhalten fuͤhlte. — Ich ſtand ſtill
und ſah mich um — — es war der Mann im
grauen Rock, der ſich nach mir außer Athem ge¬
laufen zu haben ſchien. Er nahm ſogleich das
Wort:
“Ich hatte mich auf dem heutigen Tage an¬
gemeldet, Sie haben die Zeit nicht erwarten koͤn¬
nen. Es ſteht aber Alles noch gut, Sie nehmen
Rath an, tauſchen Ihren Schatten wieder ein, der
Ihnen zu Gebote ſteht, und kehren ſogleich wie¬
der um. Sie ſollen in dem Foͤrſtergarten willkom¬
men ſeyn, und Alles iſt nur ein Scherz geweſen;
den Rascal, der Sie verrathen hat, und um
Ihre Braut wirbt, nehm' ich auf mich, der Kerl
iſt reif.„
Ich ſtand noch wie im Schlafe da. — “Auf
den heutigen Tag angemeldet —?„ ich uͤberdachte
noch einmal die Zeit — er hatte Recht, ich hatte
mich ſtets um einen Tag verrechnet. Ich ſuchte
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