Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.sqrt105, sqrt196 u. s. w. stehen sollen, daß also, wenn der tiefste Ton C ist, die Tonfolge C, e -, d - b -, e +, b -, d + u. s. w. sey. Am Ende seiner sonst äußerst lehrreichen Schrift: investigatio motuum, quibus laminae et virgae elasticae contremiscunt, in Actis Acad. Petrop. pro ann. 1779. giebt er die Quadrate von 1, 2, 3, 4 u. s. w. als die Tonfolge eines elastischen Ringes an, welches auch Golovin in Act. Acad. Petrop. pro ann. 1781. P. II. zu bestätigen gesucht hat. Alle diese Behanptungen werden aber von der Erfahrung widerlegt, durch welche man nie andere Töne erhalten wird, als die, welche mit den Quadraten von 3, 5, 7, 9 u. s. w. übereinkommen. Es ist auch der Natur nicht gemäß, wenn man, wie es in diesen Abhandlungen geschehen ist, die Schwingungen einer Glocke aus den Schwingungen eines Ringes erklären will. Die wahre Tonfolge eines Ringes habe ich in meiner Schrift: Entdeckun- gen über die Theorie des Klanges S. 16 und 17. zuerst bekannt gemacht. 101. So wie ein Stab noch auf unendlich verschiedene andere Arten gekrümmt seyn kann, √105, √196 u. ſ. w. ſtehen ſollen, daß alſo, wenn der tiefſte Ton C iſt, die Tonfolge C, e –, d – b –, e +, b –, d + u. ſ. w. ſey. Am Ende ſeiner ſonſt aͤußerſt lehrreichen Schrift: investigatio motuum, quibus laminae et virgae elasticae contremiscunt, in Actis Acad. Petrop. pro ann. 1779. giebt er die Quadrate von 1, 2, 3, 4 u. ſ. w. als die Tonfolge eines elaſtiſchen Ringes an, welches auch Golovin in Act. Acad. Petrop. pro ann. 1781. P. II. zu beſtaͤtigen geſucht hat. Alle dieſe Behanptungen werden aber von der Erfahrung widerlegt, durch welche man nie andere Toͤne erhalten wird, als die, welche mit den Quadraten von 3, 5, 7, 9 u. ſ. w. uͤbereinkommen. Es iſt auch der Natur nicht gemaͤß, wenn man, wie es in dieſen Abhandlungen geſchehen iſt, die Schwingungen einer Glocke aus den Schwingungen eines Ringes erklaͤren will. Die wahre Tonfolge eines Ringes habe ich in meiner Schrift: Entdeckun- gen uͤber die Theorie des Klanges S. 16 und 17. zuerſt bekannt gemacht. 101. So wie ein Stab noch auf unendlich verſchiedene andere Arten gekruͤmmt ſeyn kann, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <list> <item><pb facs="#f0150" n="116"/> √105, √196 u. ſ. w. ſtehen ſollen, daß alſo, wenn der tiefſte Ton <hi rendition="#aq">C</hi> iſt, die Tonfolge <hi rendition="#aq">C,<lb/> e –, d – b –, e +, b –, d</hi> + u. ſ. w. ſey. Am Ende ſeiner ſonſt aͤußerſt lehrreichen Schrift:<lb/><hi rendition="#aq">investigatio motuum, quibus laminae et virgae elasticae contremiscunt, in Actis Acad.<lb/> Petrop. pro ann.</hi> 1779. giebt er die Quadrate von 1, 2, 3, 4 u. ſ. w. als die Tonfolge eines<lb/> elaſtiſchen Ringes an, welches auch <hi rendition="#g">Golovin</hi> in <hi rendition="#aq">Act. Acad. Petrop. pro ann. 1781. P. II.</hi><lb/> zu beſtaͤtigen geſucht hat. Alle dieſe Behanptungen werden aber von der Erfahrung widerlegt,<lb/> durch welche man nie andere Toͤne erhalten wird, als die, welche mit den Quadraten von 3, 5,<lb/> 7, 9 u. ſ. w. uͤbereinkommen. Es iſt auch der Natur nicht gemaͤß, wenn man, wie es in<lb/> dieſen Abhandlungen geſchehen iſt, die Schwingungen einer Glocke aus den Schwingungen eines<lb/> Ringes erklaͤren will. Die wahre Tonfolge eines Ringes habe ich in meiner Schrift: Entdeckun-<lb/> gen uͤber die Theorie des Klanges S. 16 und 17. zuerſt bekannt gemacht.</item> </list> </div><lb/> <div n="4"> <head>101.</head><lb/> <p>So wie ein Stab noch auf unendlich verſchiedene andere Arten gekruͤmmt ſeyn kann,<lb/> eben ſo verſchieden koͤnnen die ſchwingenden Bewegungen und die Tonverhaͤltniſſe ſeyn, welche<lb/> in allen ſolchen Faͤllen Statt finden, ich laſſe es aber hier nur bey Beſtimmung der Schwin-<lb/> gungen einer Gabel und eines Ringes bewenden, da dieſe Arten gekruͤmmter Staͤbe am<lb/> oͤfterſten vorkommen, und es auch noͤthig war, einiges Unrichtige, was Andere daruͤber<lb/> geſagt hatten, zu berichtigen. Außer den auf andere Arten gekruͤmmten Staͤben wuͤrden auch<lb/> Staͤbe von unregelmaͤßigen Geſtalten, oder von ungleicher Dicke an verſchiedenen Stellen<lb/> u. ſ. w. vielen Stoff zu weitern Unterſuchungen geben koͤnnen.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [116/0150]
√105, √196 u. ſ. w. ſtehen ſollen, daß alſo, wenn der tiefſte Ton C iſt, die Tonfolge C,
e –, d – b –, e +, b –, d + u. ſ. w. ſey. Am Ende ſeiner ſonſt aͤußerſt lehrreichen Schrift:
investigatio motuum, quibus laminae et virgae elasticae contremiscunt, in Actis Acad.
Petrop. pro ann. 1779. giebt er die Quadrate von 1, 2, 3, 4 u. ſ. w. als die Tonfolge eines
elaſtiſchen Ringes an, welches auch Golovin in Act. Acad. Petrop. pro ann. 1781. P. II.
zu beſtaͤtigen geſucht hat. Alle dieſe Behanptungen werden aber von der Erfahrung widerlegt,
durch welche man nie andere Toͤne erhalten wird, als die, welche mit den Quadraten von 3, 5,
7, 9 u. ſ. w. uͤbereinkommen. Es iſt auch der Natur nicht gemaͤß, wenn man, wie es in
dieſen Abhandlungen geſchehen iſt, die Schwingungen einer Glocke aus den Schwingungen eines
Ringes erklaͤren will. Die wahre Tonfolge eines Ringes habe ich in meiner Schrift: Entdeckun-
gen uͤber die Theorie des Klanges S. 16 und 17. zuerſt bekannt gemacht.
101.
So wie ein Stab noch auf unendlich verſchiedene andere Arten gekruͤmmt ſeyn kann,
eben ſo verſchieden koͤnnen die ſchwingenden Bewegungen und die Tonverhaͤltniſſe ſeyn, welche
in allen ſolchen Faͤllen Statt finden, ich laſſe es aber hier nur bey Beſtimmung der Schwin-
gungen einer Gabel und eines Ringes bewenden, da dieſe Arten gekruͤmmter Staͤbe am
oͤfterſten vorkommen, und es auch noͤthig war, einiges Unrichtige, was Andere daruͤber
geſagt hatten, zu berichtigen. Außer den auf andere Arten gekruͤmmten Staͤben wuͤrden auch
Staͤbe von unregelmaͤßigen Geſtalten, oder von ungleicher Dicke an verſchiedenen Stellen
u. ſ. w. vielen Stoff zu weitern Unterſuchungen geben koͤnnen.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |