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Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802.

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Zahl der Querlinien:
Zahl der in die Länge gehenden
Linien:
012345
0dis +an +annfnn +
1Bdncis +hnn -gnnn -
2a +encis +annennnbnnn
3dis +fishnn -ennnbnnn
4disennngnnnbnnn +

Hier zeigt sich wieder, wie im vorigen §. daß die Reihe der einfachern Schwingungs-
arten 2|0, 3|0, 4|0 etc., welche sich wie die Quadrate von 3, 5, 7, 9 etc. verhält, sich
in Ansehung des Tones nicht verändert hat, außer einer ganz unbedeutenden Erhöhung; ferner
daß die andern einfachern Schwingungsarten 0|2, 0|3, 0|4 u. s. w. ebenfalls ihre Verhältnisse
wie die Quadrate von 3, 5, 7 etc. unter einander beybehalten haben, jedoch im umgekehrten Ver-
hältnisse der Quadrate der Durchmesser sind erhöht worden; daß aber 1|1 in umgekehrtem
Verhältnisse der Durchmesser selbst oder des Flächeninhaltes höher geworden ist, und alle
übrigen Töne auch mehr oder weniger erhöht worden sind. Alles dieses wird sich auch bey den
übrigen nachher zu erwähnenden Verhältnissen der Durchmesser eben so zeigen, daher ich es
nicht jedesmahl ins besondere angeben werde.

Ein Beyspiel von dem §. 120. erwähnten Uebergange einer Klangfigur zu einer an-
dern, die eben denselben Ton giebt, zeigt sich hier an 4|1 und 2|3, welche durch Fig. 157.
a, b, c, d, e,
in einander übergehen können, ohne Veränderung des Tones. So findet
auch von 4|2 zu 1|4, welche einerley Ton geben, ein Uebergang Statt.

123.

Bey einem Verhältnisse des längern unveränderten Durchmessers zum kürzern wie
5 zu 4 waren die Töne ebenderselben Scheiben:

Zahl der Querlinien:
Zahl der in die Laͤnge gehenden
Linien:
012345
0dis + +ā̄f̄̄ +
1Bcis̅̅ +h̄̄ḡ̄̄
2a +cis̅̅ +ā̄ē̄̄b̄̄̄
3dis̅̅ +fis̅̅h̄̄ē̄̄b̄̄̄
4dis̅̅̅ē̄̄ḡ̄̄b̄̄̄ +

Hier zeigt ſich wieder, wie im vorigen §. daß die Reihe der einfachern Schwingungs-
arten 2|0, 3|0, 4|0 ꝛc., welche ſich wie die Quadrate von 3, 5, 7, 9 ꝛc. verhaͤlt, ſich
in Anſehung des Tones nicht veraͤndert hat, außer einer ganz unbedeutenden Erhoͤhung; ferner
daß die andern einfachern Schwingungsarten 0|2, 0|3, 0|4 u. ſ. w. ebenfalls ihre Verhaͤltniſſe
wie die Quadrate von 3, 5, 7 ꝛc. unter einander beybehalten haben, jedoch im umgekehrten Ver-
haͤltniſſe der Quadrate der Durchmeſſer ſind erhoͤht worden; daß aber 1|1 in umgekehrtem
Verhaͤltniſſe der Durchmeſſer ſelbſt oder des Flaͤcheninhaltes hoͤher geworden iſt, und alle
uͤbrigen Toͤne auch mehr oder weniger erhoͤht worden ſind. Alles dieſes wird ſich auch bey den
uͤbrigen nachher zu erwaͤhnenden Verhaͤltniſſen der Durchmeſſer eben ſo zeigen, daher ich es
nicht jedesmahl ins beſondere angeben werde.

Ein Beyſpiel von dem §. 120. erwaͤhnten Uebergange einer Klangfigur zu einer an-
dern, die eben denſelben Ton giebt, zeigt ſich hier an 4|1 und 2|3, welche durch Fig. 157.
a, b, c, d, e,
in einander uͤbergehen koͤnnen, ohne Veraͤnderung des Tones. So findet
auch von 4|2 zu 1|4, welche einerley Ton geben, ein Uebergang Statt.

123.

Bey einem Verhaͤltniſſe des laͤngern unveraͤnderten Durchmeſſers zum kuͤrzern wie
5 zu 4 waren die Toͤne ebenderſelben Scheiben:

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[146/0180] Zahl der Querlinien: Zahl der in die Laͤnge gehenden Linien: 0 1 2 3 4 5 0 dis + ā + ā̄ f̄̄ + 1 B d̄ cis̅̅ + h̄̄ – ḡ̄̄ – 2 a + ē cis̅̅ + ā̄ ē̄̄ b̄̄̄ 3 dis̅̅ + fis̅̅ h̄̄ – ē̄̄ b̄̄̄ 4 dis̅̅̅ ē̄̄ ḡ̄̄ b̄̄̄ + Hier zeigt ſich wieder, wie im vorigen §. daß die Reihe der einfachern Schwingungs- arten 2|0, 3|0, 4|0 ꝛc., welche ſich wie die Quadrate von 3, 5, 7, 9 ꝛc. verhaͤlt, ſich in Anſehung des Tones nicht veraͤndert hat, außer einer ganz unbedeutenden Erhoͤhung; ferner daß die andern einfachern Schwingungsarten 0|2, 0|3, 0|4 u. ſ. w. ebenfalls ihre Verhaͤltniſſe wie die Quadrate von 3, 5, 7 ꝛc. unter einander beybehalten haben, jedoch im umgekehrten Ver- haͤltniſſe der Quadrate der Durchmeſſer ſind erhoͤht worden; daß aber 1|1 in umgekehrtem Verhaͤltniſſe der Durchmeſſer ſelbſt oder des Flaͤcheninhaltes hoͤher geworden iſt, und alle uͤbrigen Toͤne auch mehr oder weniger erhoͤht worden ſind. Alles dieſes wird ſich auch bey den uͤbrigen nachher zu erwaͤhnenden Verhaͤltniſſen der Durchmeſſer eben ſo zeigen, daher ich es nicht jedesmahl ins beſondere angeben werde. Ein Beyſpiel von dem §. 120. erwaͤhnten Uebergange einer Klangfigur zu einer an- dern, die eben denſelben Ton giebt, zeigt ſich hier an 4|1 und 2|3, welche durch Fig. 157. a, b, c, d, e, in einander uͤbergehen koͤnnen, ohne Veraͤnderung des Tones. So findet auch von 4|2 zu 1|4, welche einerley Ton geben, ein Uebergang Statt. 123. Bey einem Verhaͤltniſſe des laͤngern unveraͤnderten Durchmeſſers zum kuͤrzern wie 5 zu 4 waren die Toͤne ebenderſelben Scheiben:

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Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Die Akustik. Leipzig, 1802, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_akustik_1802/180>, abgerufen am 19.05.2024.