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Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.

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v. d. Zusammenhange d. Begebenh. etc.
nen ihrer Natur nach fast nicht anders als Hinder-
nisse
finden; weilen dadurch iemand beleidiget
wird, der also natürlicher Weise Gegenanstalten
darwider machen wird. Weil nun solchem Wider-
stande in Zeiten vorzukommen, widerrechtliche An-
schläge, heimlich und mit vieler Verstellung tra-
ctirt werden müssen: so entstehet daraus eine beson-
dere Gattung von Anschlägen und Thaten, wel-
che man Jntriguen nennet, deren gröste Kunst,
oder besonders Wesen, in der Verstellung und
in dem Geheimnisse bestehet: da bey andern An-
schlägen die Kunst in Erwehlung der Mittel be-
stehet, die zu unserer Absicht, und deren Erhaltung
dienlich sind.

§. 24.
Hindernisse machen, daß die Ausführung vom
Anschlage abgehet.

Jedes Hinderniß führet uns von der Ausfüh-
rung unseres Anfchlages, wenigstens etwas, ab.
Wir müssen die Zeit und einen Theil unserer Kräffte,
zu Hebung der Hindernisse anwenden, da unter-
dessen ein Stück unseres Anschlages hätte können
ausgeführet werden. Man vergleicht sie daher
widrigen Winden, wodurch ein Schiff offen-
bar in seinem Lauffe aufgehalten wird. Ja das
Hinderniß kan so gewiß werden, daß die gantze
Ausführung unmöglich gemacht wird. Der Ade-
ptus
fänget seinen Proceß, den er sich ersonnen hat,
den lapidem hervorzubringen, an; er bewerckstel-
liget ein Stück nach dem andern mit der grösten ac-
curatesse:
aber zum Unglück zerspringt ihm sein

Gefässe

v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc.
nen ihrer Natur nach faſt nicht anders als Hinder-
niſſe
finden; weilen dadurch iemand beleidiget
wird, der alſo natuͤrlicher Weiſe Gegenanſtalten
darwider machen wird. Weil nun ſolchem Wider-
ſtande in Zeiten vorzukommen, widerrechtliche An-
ſchlaͤge, heimlich und mit vieler Verſtellung tra-
ctirt werden muͤſſen: ſo entſtehet daraus eine beſon-
dere Gattung von Anſchlaͤgen und Thaten, wel-
che man Jntriguen nennet, deren groͤſte Kunſt,
oder beſonders Weſen, in der Verſtellung und
in dem Geheimniſſe beſtehet: da bey andern An-
ſchlaͤgen die Kunſt in Erwehlung der Mittel be-
ſtehet, die zu unſerer Abſicht, und deren Erhaltung
dienlich ſind.

§. 24.
Hinderniſſe machen, daß die Ausfuͤhrung vom
Anſchlage abgehet.

Jedes Hinderniß fuͤhret uns von der Ausfuͤh-
rung unſeres Anfchlages, wenigſtens etwas, ab.
Wir muͤſſen die Zeit und einen Theil unſerer Kraͤffte,
zu Hebung der Hinderniſſe anwenden, da unter-
deſſen ein Stuͤck unſeres Anſchlages haͤtte koͤnnen
ausgefuͤhret werden. Man vergleicht ſie daher
widrigen Winden, wodurch ein Schiff offen-
bar in ſeinem Lauffe aufgehalten wird. Ja das
Hinderniß kan ſo gewiß werden, daß die gantze
Ausfuͤhrung unmoͤglich gemacht wird. Der Ade-
ptus
faͤnget ſeinen Proceß, den er ſich erſonnen hat,
den lapidem hervorzubringen, an; er bewerckſtel-
liget ein Stuͤck nach dem andern mit der groͤſten ac-
curateſſe:
aber zum Ungluͤck zerſpringt ihm ſein

Gefaͤſſe
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[235/0271] v. d. Zuſammenhange d. Begebenh. ꝛc. nen ihrer Natur nach faſt nicht anders als Hinder- niſſe finden; weilen dadurch iemand beleidiget wird, der alſo natuͤrlicher Weiſe Gegenanſtalten darwider machen wird. Weil nun ſolchem Wider- ſtande in Zeiten vorzukommen, widerrechtliche An- ſchlaͤge, heimlich und mit vieler Verſtellung tra- ctirt werden muͤſſen: ſo entſtehet daraus eine beſon- dere Gattung von Anſchlaͤgen und Thaten, wel- che man Jntriguen nennet, deren groͤſte Kunſt, oder beſonders Weſen, in der Verſtellung und in dem Geheimniſſe beſtehet: da bey andern An- ſchlaͤgen die Kunſt in Erwehlung der Mittel be- ſtehet, die zu unſerer Abſicht, und deren Erhaltung dienlich ſind. §. 24. Hinderniſſe machen, daß die Ausfuͤhrung vom Anſchlage abgehet. Jedes Hinderniß fuͤhret uns von der Ausfuͤh- rung unſeres Anfchlages, wenigſtens etwas, ab. Wir muͤſſen die Zeit und einen Theil unſerer Kraͤffte, zu Hebung der Hinderniſſe anwenden, da unter- deſſen ein Stuͤck unſeres Anſchlages haͤtte koͤnnen ausgefuͤhret werden. Man vergleicht ſie daher widrigen Winden, wodurch ein Schiff offen- bar in ſeinem Lauffe aufgehalten wird. Ja das Hinderniß kan ſo gewiß werden, daß die gantze Ausfuͤhrung unmoͤglich gemacht wird. Der Ade- ptus faͤnget ſeinen Proceß, den er ſich erſonnen hat, den lapidem hervorzubringen, an; er bewerckſtel- liget ein Stuͤck nach dem andern mit der groͤſten ac- curateſſe: aber zum Ungluͤck zerſpringt ihm ſein Gefaͤſſe

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Zitationshilfe: Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752. , S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_geschichtswissenschaft_1752/271>, abgerufen am 21.11.2024.