Chladni, Johann Martin: Allgemeine Geschichtswissenschaft. Leipzig, 1752.Vorrede. sichert, daß dieselbe vor das Reich der Wahr-heit nicht ohne allen Nutzen seyn werde. Re- geln, wo vorhin keine gewesen sind, können unmöglich gantz unfruchtbar seyn. Sollten aber die Leser meines Buchs die darinne vor- getragene allgemeine Geschichtswissenschaft von großem Nutzen zu seyn befinden, so würde mir solches überaus angenehm seyn; nicht sowohl um des Werthes willen, der demselben dadurch zuwachsen würde, als viel- mehr darum, weil durch die Anrichtung einer so nützlichen Wissenschaft die große Absicht wenigstens einestheils erfüllet würde, welche der Durchlauchtigste Stiffter unserer Frie- drichsuniversität, nach seiner hohen Weis- heit bey der Stifftung derselben gehabt hat. Es ist leicht zu ermessen, daß es bey der Es
Vorrede. ſichert, daß dieſelbe vor das Reich der Wahr-heit nicht ohne allen Nutzen ſeyn werde. Re- geln, wo vorhin keine geweſen ſind, koͤnnen unmoͤglich gantz unfruchtbar ſeyn. Sollten aber die Leſer meines Buchs die darinne vor- getragene allgemeine Geſchichtswiſſenſchaft von großem Nutzen zu ſeyn befinden, ſo wuͤrde mir ſolches uͤberaus angenehm ſeyn; nicht ſowohl um des Werthes willen, der demſelben dadurch zuwachſen wuͤrde, als viel- mehr darum, weil durch die Anrichtung einer ſo nuͤtzlichen Wiſſenſchaft die große Abſicht wenigſtens einestheils erfuͤllet wuͤrde, welche der Durchlauchtigſte Stiffter unſerer Frie- drichsuniverſitaͤt, nach ſeiner hohen Weis- heit bey der Stifftung derſelben gehabt hat. Es iſt leicht zu ermeſſen, daß es bey der Es
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Vorrede.
ſichert, daß dieſelbe vor das Reich der Wahr-
heit nicht ohne allen Nutzen ſeyn werde. Re-
geln, wo vorhin keine geweſen ſind, koͤnnen
unmoͤglich gantz unfruchtbar ſeyn. Sollten
aber die Leſer meines Buchs die darinne vor-
getragene allgemeine Geſchichtswiſſenſchaft
von großem Nutzen zu ſeyn befinden, ſo
wuͤrde mir ſolches uͤberaus angenehm ſeyn;
nicht ſowohl um des Werthes willen, der
demſelben dadurch zuwachſen wuͤrde, als viel-
mehr darum, weil durch die Anrichtung einer
ſo nuͤtzlichen Wiſſenſchaft die große Abſicht
wenigſtens einestheils erfuͤllet wuͤrde, welche
der Durchlauchtigſte Stiffter unſerer Frie-
drichsuniverſitaͤt, nach ſeiner hohen Weis-
heit bey der Stifftung derſelben gehabt hat.
Es iſt leicht zu ermeſſen, daß es bey der
Ausarbeitung an muͤhſamen Ueberlegungen
nicht werde gefehlet haben, wie theils der
gantze Grundriß, theils einzelne Capitel, auf
die brauchbarſte Art moͤchte eingerichtet wer-
den. Bey bekannten und ſchon oͤfters ab-
gehandelten Diſciplinen iſt die Einrichtung
großer und kleiner Theile viel leichter gefun-
den. Eine Entſchlieſſung vornehmlich iſt erſt
nach einem langen Zweifel getroffen worden.
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