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Chladni, Ernst Florens Friedrich: Entdeckungen über die Theorie des Klanges. Leipzig, 1787.

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Scheibe von den Schwingungen durchschnitten wird, gehen entweder mit
den Seiten parallel, oder scheinen wenigstens in den meisten Fällen als par-
allel mit den Seiten gehend angenommen werden zu können.

Zu Vermeidung aller unnöthigen Weitläuftigkeit werde ich mich einer
Abkürzung bedienen, und die Zahlen der festen Linien bey einem jeden Klan-
ge als einen Bruch schreiben, so daß die größere oder gleiche Zahl der nach
einer Richtung gehenden Linien, über den Strich, und die kleinere oder glei-
che Anzahl der Linien, welche nach der andern Richtung gehen, und die vor-
hererwähnten rechtwinklich durchschneiden oder durchschneiden können, unter
den Strich gesetzt wird. Es wird also z. B. den Klang bedeuten, wo
sich nach einer Richtung fünf, und nach der andern keine Linien zeigen,
den Klang, wo sechs Linien nach der einen, und zwo nach der andern Rich-
tung gehen. u. s. w.

Bey den meisten Arten des Klanges einer Quadratscheibe sind die meh-
reren nach einer Richtung gehenden Linien geneigt, eine bestimmte Anzahl
von Krümmungen anzunehmen; die wenigern Linien, welche nach der an-
dern Richtung gehen, zeigen sich mehrentheils gerade. Es stehen, wie
schon oben bemerkt ist, bey den meisten Figuren die einwärtsgehenden Bie-
gungen einer Linie den auswärtsgehenden Biegungen der benachbarten Linie
entgegen, so daß sie sich abwechselnd einander nähern und von einander ent-
fernen; bey manchen Figuren haben öfters zwo Linien, die durch eine da-
zwischen befindliche gerade Linie von einander abgesondert sind, die nämliche
Beziehung auf einander; eine solche, ihrer eigentlichen Bestimmung nach
gerade Linie, krümmt sich bisweilen etwas, so daß ihre Bogen mit den Bo-
gen der nach außen zu ihr benachbarten Linie parallel gehen, aber doch meh-
rentheils etwas flacher sind; es wird z. B. fig. 143. wie fig. 144. zeigen
können. Die bestimmte Anzahl der Krümmungen an den mehreren nach

einer

Scheibe von den Schwingungen durchſchnitten wird, gehen entweder mit
den Seiten parallel, oder ſcheinen wenigſtens in den meiſten Faͤllen als par-
allel mit den Seiten gehend angenommen werden zu koͤnnen.

Zu Vermeidung aller unnoͤthigen Weitlaͤuftigkeit werde ich mich einer
Abkuͤrzung bedienen, und die Zahlen der feſten Linien bey einem jeden Klan-
ge als einen Bruch ſchreiben, ſo daß die groͤßere oder gleiche Zahl der nach
einer Richtung gehenden Linien, uͤber den Strich, und die kleinere oder glei-
che Anzahl der Linien, welche nach der andern Richtung gehen, und die vor-
hererwaͤhnten rechtwinklich durchſchneiden oder durchſchneiden koͤnnen, unter
den Strich geſetzt wird. Es wird alſo z. B. den Klang bedeuten, wo
ſich nach einer Richtung fuͤnf, und nach der andern keine Linien zeigen,
den Klang, wo ſechs Linien nach der einen, und zwo nach der andern Rich-
tung gehen. u. ſ. w.

Bey den meiſten Arten des Klanges einer Quadratſcheibe ſind die meh-
reren nach einer Richtung gehenden Linien geneigt, eine beſtimmte Anzahl
von Kruͤmmungen anzunehmen; die wenigern Linien, welche nach der an-
dern Richtung gehen, zeigen ſich mehrentheils gerade. Es ſtehen, wie
ſchon oben bemerkt iſt, bey den meiſten Figuren die einwaͤrtsgehenden Bie-
gungen einer Linie den auswaͤrtsgehenden Biegungen der benachbarten Linie
entgegen, ſo daß ſie ſich abwechſelnd einander naͤhern und von einander ent-
fernen; bey manchen Figuren haben oͤfters zwo Linien, die durch eine da-
zwiſchen befindliche gerade Linie von einander abgeſondert ſind, die naͤmliche
Beziehung auf einander; eine ſolche, ihrer eigentlichen Beſtimmung nach
gerade Linie, kruͤmmt ſich bisweilen etwas, ſo daß ihre Bogen mit den Bo-
gen der nach außen zu ihr benachbarten Linie parallel gehen, aber doch meh-
rentheils etwas flacher ſind; es wird z. B. fig. 143. wie fig. 144. zeigen
koͤnnen. Die beſtimmte Anzahl der Kruͤmmungen an den mehreren nach

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[52/0060] Scheibe von den Schwingungen durchſchnitten wird, gehen entweder mit den Seiten parallel, oder ſcheinen wenigſtens in den meiſten Faͤllen als par- allel mit den Seiten gehend angenommen werden zu koͤnnen. Zu Vermeidung aller unnoͤthigen Weitlaͤuftigkeit werde ich mich einer Abkuͤrzung bedienen, und die Zahlen der feſten Linien bey einem jeden Klan- ge als einen Bruch ſchreiben, ſo daß die groͤßere oder gleiche Zahl der nach einer Richtung gehenden Linien, uͤber den Strich, und die kleinere oder glei- che Anzahl der Linien, welche nach der andern Richtung gehen, und die vor- hererwaͤhnten rechtwinklich durchſchneiden oder durchſchneiden koͤnnen, unter den Strich geſetzt wird. Es wird alſo z. B. [FORMEL] den Klang bedeuten, wo ſich nach einer Richtung fuͤnf, und nach der andern keine Linien zeigen, [FORMEL] den Klang, wo ſechs Linien nach der einen, und zwo nach der andern Rich- tung gehen. u. ſ. w. Bey den meiſten Arten des Klanges einer Quadratſcheibe ſind die meh- reren nach einer Richtung gehenden Linien geneigt, eine beſtimmte Anzahl von Kruͤmmungen anzunehmen; die wenigern Linien, welche nach der an- dern Richtung gehen, zeigen ſich mehrentheils gerade. Es ſtehen, wie ſchon oben bemerkt iſt, bey den meiſten Figuren die einwaͤrtsgehenden Bie- gungen einer Linie den auswaͤrtsgehenden Biegungen der benachbarten Linie entgegen, ſo daß ſie ſich abwechſelnd einander naͤhern und von einander ent- fernen; bey manchen Figuren haben oͤfters zwo Linien, die durch eine da- zwiſchen befindliche gerade Linie von einander abgeſondert ſind, die naͤmliche Beziehung auf einander; eine ſolche, ihrer eigentlichen Beſtimmung nach gerade Linie, kruͤmmt ſich bisweilen etwas, ſo daß ihre Bogen mit den Bo- gen der nach außen zu ihr benachbarten Linie parallel gehen, aber doch meh- rentheils etwas flacher ſind; es wird z. B. fig. 143. wie fig. 144. zeigen koͤnnen. Die beſtimmte Anzahl der Kruͤmmungen an den mehreren nach einer

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Zitationshilfe: Chladni, Ernst Florens Friedrich: Entdeckungen über die Theorie des Klanges. Leipzig, 1787, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/chladni_klang_1787/60>, abgerufen am 27.11.2024.