Ein großer, schöner und guter Tafelapfel, von plattrunder Form, der sich unten gegen den Stiel etwas platt zurundet, gegen die Blume aber ganz oben etwas weniges abnehmender einwölbet. Er mißt, als von mittlerer Größe, 3 Zoll in die Breite und 21/2 Zoll in die Höhe. Die kleine Blume mit spitzigen schmalen Blättchen, sitzt in einer engen, etwas tiefen Einsenkung, in vielen -- bis 10 -- scharfen Rippchen, die wie ein Stern sie umgeben, wovon aber nur etwa fünf biswei- len in starken Erhöhungen, öfters aber auch nur ganz flach und unbedeutend über die Frucht herunter laufen. Der Stiel ist gewöhnlich nur 1/2 Zoll lang und stehet in einer tiefen, weit ausgeschweiften Höhle. Bisweilen findet man auch mit Stielen, die über einen ganzen Zoll lang sind. -- Die Schale wird bey der Reife goldgelb, auf der Sonnenseite sanft roth angelaufen, und mit sehr feinen grauen Puncten ganz weitläuftig bestreuet. -- Das Fleisch ist weiß, saftig, zart und dabey vest, hat einen recht guten Geschmack und einen süßweinigten Renettenparfüm. Das Kernhaus ist calvillenartig groß und weit, und läuft bis an die Kelchröhre zur Blume. -- Die Frucht reift im Nov. und dauert bis Weihnachten.
Der Baum wird groß und fruchtbar, und bauet eine flache Krone. Seine Sommerschosse sind stark und lang, mit einem Silberhäutchen besetzt, durchaus dunkelroth, glänzend und sehr wenig braun punctirt: die Augen lang, anliegend und haben wenig vorstehende Augenträger. Das Blatt ist mittelmäßig groß, herzför- mig, aufwärts gebogen, grasgrün, glänzend, spitz gezähnt.
I. Claſſe, II. Ordn. Halb-Calvillen. Taf. 3.
35. Der Cyrusapfel. Pomocyrus. Fig. 35.
Ein großer, ſchöner und guter Tafelapfel, von plattrunder Form, der ſich unten gegen den Stiel etwas platt zurundet, gegen die Blume aber ganz oben etwas weniges abnehmender einwölbet. Er mißt, als von mittlerer Größe, 3 Zoll in die Breite und 2½ Zoll in die Höhe. Die kleine Blume mit ſpitzigen ſchmalen Blättchen, ſitzt in einer engen, etwas tiefen Einſenkung, in vielen — bis 10 — ſcharfen Rippchen, die wie ein Stern ſie umgeben, wovon aber nur etwa fünf biswei- len in ſtarken Erhöhungen, öfters aber auch nur ganz flach und unbedeutend über die Frucht herunter laufen. Der Stiel iſt gewöhnlich nur ½ Zoll lang und ſtehet in einer tiefen, weit ausgeſchweiften Höhle. Bisweilen findet man auch mit Stielen, die über einen ganzen Zoll lang ſind. — Die Schale wird bey der Reife goldgelb, auf der Sonnenſeite ſanft roth angelaufen, und mit ſehr feinen grauen Puncten ganz weitläuftig beſtreuet. — Das Fleiſch iſt weiß, ſaftig, zart und dabey veſt, hat einen recht guten Geſchmack und einen ſüßweinigten Renettenparfüm. Das Kernhaus iſt calvillenartig groß und weit, und läuft bis an die Kelchröhre zur Blume. — Die Frucht reift im Nov. und dauert bis Weihnachten.
Der Baum wird groß und fruchtbar, und bauet eine flache Krone. Seine Sommerſchoſſe ſind ſtark und lang, mit einem Silberhäutchen beſetzt, durchaus dunkelroth, glänzend und ſehr wenig braun punctirt: die Augen lang, anliegend und haben wenig vorſtehende Augenträger. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, herzför- mig, aufwärts gebogen, grasgrün, glänzend, ſpitz gezähnt.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><pbfacs="#f0100"n="52"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">I</hi>. <hirendition="#g">Claſſe</hi>, <hirendition="#aq">II</hi>. <hirendition="#g">Ordn</hi>. <hirendition="#g">Halb</hi>-<hirendition="#g">Calvillen</hi>. Taf. 3.</fw><lb/><divn="5"><head>35. <hirendition="#g">Der Cyrusapfel</hi>. <hirendition="#aq">Pomocyrus.</hi> Fig. 35.</head><lb/><p>Ein großer, ſchöner und guter Tafelapfel, von<lb/>
plattrunder Form, der ſich unten gegen den Stiel etwas<lb/>
platt zurundet, gegen die Blume aber ganz oben etwas<lb/>
weniges abnehmender einwölbet. Er mißt, als von<lb/>
mittlerer Größe, 3 Zoll in die Breite und 2½ Zoll in<lb/>
die Höhe. Die kleine <hirendition="#g">Blume</hi> mit ſpitzigen ſchmalen<lb/>
Blättchen, ſitzt in einer engen, etwas tiefen Einſenkung,<lb/>
in vielen — bis 10 —ſcharfen Rippchen, die wie ein<lb/>
Stern ſie umgeben, wovon aber nur etwa fünf biswei-<lb/>
len in ſtarken Erhöhungen, öfters aber auch nur ganz<lb/>
flach und unbedeutend über die Frucht herunter laufen.<lb/>
Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt gewöhnlich nur ½ Zoll lang und ſtehet<lb/>
in einer tiefen, weit ausgeſchweiften Höhle. Bisweilen<lb/>
findet man auch mit Stielen, die über einen ganzen Zoll<lb/>
lang ſind. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> wird bey der Reife goldgelb,<lb/>
auf der Sonnenſeite ſanft roth angelaufen, und mit ſehr<lb/>
feinen grauen Puncten ganz weitläuftig beſtreuet. —<lb/>
Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt weiß, ſaftig, zart und dabey veſt,<lb/>
hat einen recht guten Geſchmack und einen ſüßweinigten<lb/>
Renettenparfüm. Das <hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt calvillenartig groß<lb/>
und weit, und läuft bis an die Kelchröhre zur Blume. —<lb/>
Die Frucht <hirendition="#g">reift</hi> im Nov. und dauert bis Weihnachten.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird groß und fruchtbar, und bauet<lb/>
eine flache Krone. Seine <hirendition="#g">Sommerſchoſſe</hi>ſind ſtark<lb/>
und lang, mit einem Silberhäutchen beſetzt, durchaus<lb/>
dunkelroth, glänzend und ſehr wenig braun punctirt: die<lb/><hirendition="#g">Augen</hi> lang, anliegend und haben wenig vorſtehende<lb/>
Augenträger. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt mittelmäßig groß, herzför-<lb/>
mig, aufwärts gebogen, grasgrün, glänzend, ſpitz gezähnt.</p></div><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[52/0100]
I. Claſſe, II. Ordn. Halb-Calvillen. Taf. 3.
35. Der Cyrusapfel. Pomocyrus. Fig. 35.
Ein großer, ſchöner und guter Tafelapfel, von
plattrunder Form, der ſich unten gegen den Stiel etwas
platt zurundet, gegen die Blume aber ganz oben etwas
weniges abnehmender einwölbet. Er mißt, als von
mittlerer Größe, 3 Zoll in die Breite und 2½ Zoll in
die Höhe. Die kleine Blume mit ſpitzigen ſchmalen
Blättchen, ſitzt in einer engen, etwas tiefen Einſenkung,
in vielen — bis 10 — ſcharfen Rippchen, die wie ein
Stern ſie umgeben, wovon aber nur etwa fünf biswei-
len in ſtarken Erhöhungen, öfters aber auch nur ganz
flach und unbedeutend über die Frucht herunter laufen.
Der Stiel iſt gewöhnlich nur ½ Zoll lang und ſtehet
in einer tiefen, weit ausgeſchweiften Höhle. Bisweilen
findet man auch mit Stielen, die über einen ganzen Zoll
lang ſind. — Die Schale wird bey der Reife goldgelb,
auf der Sonnenſeite ſanft roth angelaufen, und mit ſehr
feinen grauen Puncten ganz weitläuftig beſtreuet. —
Das Fleiſch iſt weiß, ſaftig, zart und dabey veſt,
hat einen recht guten Geſchmack und einen ſüßweinigten
Renettenparfüm. Das Kernhaus iſt calvillenartig groß
und weit, und läuft bis an die Kelchröhre zur Blume. —
Die Frucht reift im Nov. und dauert bis Weihnachten.
Der Baum wird groß und fruchtbar, und bauet
eine flache Krone. Seine Sommerſchoſſe ſind ſtark
und lang, mit einem Silberhäutchen beſetzt, durchaus
dunkelroth, glänzend und ſehr wenig braun punctirt: die
Augen lang, anliegend und haben wenig vorſtehende
Augenträger. Das Blatt iſt mittelmäßig groß, herzför-
mig, aufwärts gebogen, grasgrün, glänzend, ſpitz gezähnt.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/100>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.