36. Der Loskrieger. Fürstliche Tafelapfel. Fig. 36.
Dieses ist ein gar vortrefflicher und wahrer fürst- licher Tafelapfel: von Form plattrund und die Wölbung um den Stiel, der um die Blume ziemlich gleich: von mittelmäßiger Größe, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 2 Linien hoch. Die kleine Blume, welche einige grüne Strahlen in die Schale verbreitet, stehet in einer weiten Einsenkung, mit ganz feinen Falten umgeben, die erst am Rand derselben zu anscheinenden hohen Rippen sich erheben, aber über die Frucht unmerklich hinlaufen. Der Stiel ist dünne und kurz, ragt wenig über die Stiel- höhle hervor, als welche ziemlich tief und weit, und mit grünen und rostfarbigen Streifen ausgefüttert ist. -- Die Schale ist sehr fein und dünne, hellgelb; auf der Sonnenseite blaßroth sanft angelaufen, um welche Rö- the mehrere röthliche Flecken mit einem dunklern Mittel- punct stehen. Die übrigen Puncte sind sehr fein, theils grünlich, theils bräunlich. -- Das Fleisch ist hell- weiß, sehr fein, locker, nicht überflüssig saftig, von einem süßweinigten angenehmen Geschmack, mit einem Bors- dörferparfüm. Das Kernhaus ist calvillenartig weit und hat viele Kerne. -- Die Frucht reift im Januar und hält sich lange.
Der Baum treibt nicht stark, und trägt jährlich; erfordert aber guten Boden und warme Lage. Seine Sommertriebe sind zart, braunroth und wollig: die Augen klein, herzförmig, sehr roth und vest an- liegend mit platten Augenträgern: das Blatt ist mittel- mäßig groß, rundlich, mattgrün, tief und scharf gezähnt.
C. Winter-Aepfel. Taf. 4.
36. Der Loskrieger. Fürſtliche Tafelapfel. Fig. 36.
Dieſes iſt ein gar vortrefflicher und wahrer fürſt- licher Tafelapfel: von Form plattrund und die Wölbung um den Stiel, der um die Blume ziemlich gleich: von mittelmäßiger Größe, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll 2 Linien hoch. Die kleine Blume, welche einige grüne Strahlen in die Schale verbreitet, ſtehet in einer weiten Einſenkung, mit ganz feinen Falten umgeben, die erſt am Rand derſelben zu anſcheinenden hohen Rippen ſich erheben, aber über die Frucht unmerklich hinlaufen. Der Stiel iſt dünne und kurz, ragt wenig über die Stiel- höhle hervor, als welche ziemlich tief und weit, und mit grünen und roſtfarbigen Streifen ausgefüttert iſt. — Die Schale iſt ſehr fein und dünne, hellgelb; auf der Sonnenſeite blaßroth ſanft angelaufen, um welche Rö- the mehrere röthliche Flecken mit einem dunklern Mittel- punct ſtehen. Die übrigen Puncte ſind ſehr fein, theils grünlich, theils bräunlich. — Das Fleiſch iſt hell- weiß, ſehr fein, locker, nicht überflüſſig ſaftig, von einem ſüßweinigten angenehmen Geſchmack, mit einem Bors- dörferparfüm. Das Kernhaus iſt calvillenartig weit und hat viele Kerne. — Die Frucht reift im Januar und hält ſich lange.
Der Baum treibt nicht ſtark, und trägt jährlich; erfordert aber guten Boden und warme Lage. Seine Sommertriebe ſind zart, braunroth und wollig: die Augen klein, herzförmig, ſehr roth und veſt an- liegend mit platten Augenträgern: das Blatt iſt mittel- mäßig groß, rundlich, mattgrün, tief und ſcharf gezähnt.
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C. Winter-Aepfel. Taf. 4.
36. Der Loskrieger. Fürſtliche Tafelapfel.
Fig. 36.
Dieſes iſt ein gar vortrefflicher und wahrer fürſt-
licher Tafelapfel: von Form plattrund und die Wölbung
um den Stiel, der um die Blume ziemlich gleich: von
mittelmäßiger Größe, 2 Zoll 8 Linien breit und 2 Zoll
2 Linien hoch. Die kleine Blume, welche einige grüne
Strahlen in die Schale verbreitet, ſtehet in einer weiten
Einſenkung, mit ganz feinen Falten umgeben, die erſt
am Rand derſelben zu anſcheinenden hohen Rippen ſich
erheben, aber über die Frucht unmerklich hinlaufen. Der
Stiel iſt dünne und kurz, ragt wenig über die Stiel-
höhle hervor, als welche ziemlich tief und weit, und mit
grünen und roſtfarbigen Streifen ausgefüttert iſt. — Die
Schale iſt ſehr fein und dünne, hellgelb; auf der
Sonnenſeite blaßroth ſanft angelaufen, um welche Rö-
the mehrere röthliche Flecken mit einem dunklern Mittel-
punct ſtehen. Die übrigen Puncte ſind ſehr fein, theils
grünlich, theils bräunlich. — Das Fleiſch iſt hell-
weiß, ſehr fein, locker, nicht überflüſſig ſaftig, von einem
ſüßweinigten angenehmen Geſchmack, mit einem Bors-
dörferparfüm. Das Kernhaus iſt calvillenartig weit
und hat viele Kerne. — Die Frucht reift im Januar
und hält ſich lange.
Der Baum treibt nicht ſtark, und trägt jährlich;
erfordert aber guten Boden und warme Lage. Seine
Sommertriebe ſind zart, braunroth und wollig:
die Augen klein, herzförmig, ſehr roth und veſt an-
liegend mit platten Augenträgern: das Blatt iſt mittel-
mäßig groß, rundlich, mattgrün, tief und ſcharf gezähnt.
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/101>, abgerufen am 21.11.2024.
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