Saft und von einem sehr angenehmen süßsäuerlichen Geschmack. Die Fiber um das Kernhaus, das groß und geräumig ist, und vollkommene Kerne hat, ist ro- senroth, und die Kelchröhre läuft bis auf dasselbe. -- Die Frucht zeitigt im halben August und hält sich 3 Wochen.
Der Baum wird nicht groß, aber sehr fruchtbar. Seine Sommerschosse sind zart, braunroth, wol- lig und fein punctirt: die Augen klein, braun, auf spitz vorstehenden Augenträgern. Das Blatt mittel- mäßig groß, länglich, trübgrün und seicht gezähnt.
55. Die marmorirte Rosette. Rosette marbre. Fig. 55.
Ein kleiner, sehr lieblicher Tafelapfel, von Gestalt eines kleinen Taubenapfels, stumpfspitzig und von der Mitte aus verjüngt gegen die Blume zulaufend: 2 Zoll hoch und eben so breit; doch gibt es auch dabey, die breiter sind, als hoch, und sich oben rund wölben. Die Blume stehet in einer seichten Einsenkung und ist mit feinen Rippchen umgeben, die meist unmerkbar über die Frucht hinlaufen. Der Stiel ist dünne und gegen 1 Zoll lang und stehet in einer tiefen und engen Höhle, die rostfärbig ist. -- Die Schale ist bey der Zeitigung schön gelb und auf allen Seiten mit schönen, kurz abge- setzten Carmosinstreifen besetzt, und dazwischen roth punctirt. -- Die Frucht riecht äußerlich sehr ange- nehm und violenartig. Das Fleisch ist weiß, ins Gelblichte spielend; um das Kernhaus rosenfarb, locker,
A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
Saft und von einem ſehr angenehmen ſüßſäuerlichen Geſchmack. Die Fiber um das Kernhaus, das groß und geräumig iſt, und vollkommene Kerne hat, iſt ro- ſenroth, und die Kelchröhre läuft bis auf daſſelbe. — Die Frucht zeitigt im halben Auguſt und hält ſich 3 Wochen.
Der Baum wird nicht groß, aber ſehr fruchtbar. Seine Sommerſchoſſe ſind zart, braunroth, wol- lig und fein punctirt: die Augen klein, braun, auf ſpitz vorſtehenden Augenträgern. Das Blatt mittel- mäßig groß, länglich, trübgrün und ſeicht gezähnt.
55. Die marmorirte Roſette. Rosette marbré. Fig. 55.
Ein kleiner, ſehr lieblicher Tafelapfel, von Geſtalt eines kleinen Taubenapfels, ſtumpfſpitzig und von der Mitte aus verjüngt gegen die Blume zulaufend: 2 Zoll hoch und eben ſo breit; doch gibt es auch dabey, die breiter ſind, als hoch, und ſich oben rund wölben. Die Blume ſtehet in einer ſeichten Einſenkung und iſt mit feinen Rippchen umgeben, die meiſt unmerkbar über die Frucht hinlaufen. Der Stiel iſt dünne und gegen 1 Zoll lang und ſtehet in einer tiefen und engen Höhle, die roſtfärbig iſt. — Die Schale iſt bey der Zeitigung ſchön gelb und auf allen Seiten mit ſchönen, kurz abge- ſetzten Carmoſinſtreifen beſetzt, und dazwiſchen roth punctirt. — Die Frucht riecht äußerlich ſehr ange- nehm und violenartig. Das Fleiſch iſt weiß, ins Gelblichte ſpielend; um das Kernhaus roſenfarb, locker,
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0127"n="79"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">A</hi>. <hirendition="#g">Sommer</hi>-<hirendition="#g">Roſenäpfel</hi>. Taf. 4.</fw><lb/>
Saft und von einem ſehr angenehmen ſüßſäuerlichen<lb/>
Geſchmack. Die Fiber um das <hirendition="#g">Kernhaus</hi>, das groß<lb/>
und geräumig iſt, und vollkommene Kerne hat, iſt ro-<lb/>ſenroth, und die Kelchröhre läuft bis auf daſſelbe. —<lb/>
Die Frucht <hirendition="#g">zeitigt</hi> im halben Auguſt und hält ſich<lb/>
3 Wochen.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wird nicht groß, aber ſehr fruchtbar.<lb/>
Seine <hirendition="#g">Sommerſchoſſe</hi>ſind zart, braunroth, wol-<lb/>
lig und fein punctirt: die <hirendition="#g">Augen</hi> klein, braun, auf<lb/>ſpitz vorſtehenden Augenträgern. Das <hirendition="#g">Blatt</hi> mittel-<lb/>
mäßig groß, länglich, trübgrün und ſeicht gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>55. <hirendition="#g">Die marmorirte Roſette</hi>. <hirendition="#aq">Rosette marbré.</hi><lb/>
Fig. 55.</head><lb/><p>Ein kleiner, ſehr lieblicher Tafelapfel, von Geſtalt<lb/>
eines kleinen Taubenapfels, ſtumpfſpitzig und von der<lb/>
Mitte aus verjüngt gegen die Blume zulaufend: 2 Zoll<lb/>
hoch und eben ſo breit; doch gibt es auch dabey, die<lb/>
breiter ſind, als hoch, und ſich oben rund wölben. Die<lb/><hirendition="#g">Blume</hi>ſtehet in einer ſeichten Einſenkung und iſt mit<lb/>
feinen Rippchen umgeben, die meiſt unmerkbar über die<lb/>
Frucht hinlaufen. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt dünne und gegen<lb/>
1 Zoll lang und ſtehet in einer tiefen und engen Höhle,<lb/>
die roſtfärbig iſt. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt bey der Zeitigung<lb/>ſchön gelb und auf allen Seiten mit ſchönen, kurz abge-<lb/>ſetzten Carmoſinſtreifen beſetzt, und dazwiſchen roth<lb/>
punctirt. — Die Frucht <hirendition="#g">riecht</hi> äußerlich ſehr ange-<lb/>
nehm und violenartig. Das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> iſt weiß, ins<lb/>
Gelblichte ſpielend; um das Kernhaus roſenfarb, locker,<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[79/0127]
A. Sommer-Roſenäpfel. Taf. 4.
Saft und von einem ſehr angenehmen ſüßſäuerlichen
Geſchmack. Die Fiber um das Kernhaus, das groß
und geräumig iſt, und vollkommene Kerne hat, iſt ro-
ſenroth, und die Kelchröhre läuft bis auf daſſelbe. —
Die Frucht zeitigt im halben Auguſt und hält ſich
3 Wochen.
Der Baum wird nicht groß, aber ſehr fruchtbar.
Seine Sommerſchoſſe ſind zart, braunroth, wol-
lig und fein punctirt: die Augen klein, braun, auf
ſpitz vorſtehenden Augenträgern. Das Blatt mittel-
mäßig groß, länglich, trübgrün und ſeicht gezähnt.
55. Die marmorirte Roſette. Rosette marbré.
Fig. 55.
Ein kleiner, ſehr lieblicher Tafelapfel, von Geſtalt
eines kleinen Taubenapfels, ſtumpfſpitzig und von der
Mitte aus verjüngt gegen die Blume zulaufend: 2 Zoll
hoch und eben ſo breit; doch gibt es auch dabey, die
breiter ſind, als hoch, und ſich oben rund wölben. Die
Blume ſtehet in einer ſeichten Einſenkung und iſt mit
feinen Rippchen umgeben, die meiſt unmerkbar über die
Frucht hinlaufen. Der Stiel iſt dünne und gegen
1 Zoll lang und ſtehet in einer tiefen und engen Höhle,
die roſtfärbig iſt. — Die Schale iſt bey der Zeitigung
ſchön gelb und auf allen Seiten mit ſchönen, kurz abge-
ſetzten Carmoſinſtreifen beſetzt, und dazwiſchen roth
punctirt. — Die Frucht riecht äußerlich ſehr ange-
nehm und violenartig. Das Fleiſch iſt weiß, ins
Gelblichte ſpielend; um das Kernhaus roſenfarb, locker,
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/127>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.