Rothes. Warzen findet man auch bisweilen, wie auf den Borsdörfern. -- Die Frucht riecht äußerlich fein rosenartig: und das Fleisch hat innerlich eben den Parfüm, ist übrigens weiß, weich, nicht allzu saftig, aber sehr angenehm süßsäuerlich und gewürzhaft. Das Kernhaus ist nicht groß, und hat viele kleine Kerne.
Der Baum wächst nicht stark, und erfordert gu- ten Boden. Seine Sommertriebe sind schlank, braunroth, wollig, fast unmerklich punctirt: die Au- gen dick, und haben platte Träger: das Blatt ist groß, länglich, hellgrün, glänzend, stumpfspitz gezähnt.
74. Der weiße italienische Rosmarinapfel. Mela de Rosmarino. Fig. 74.
Eine überaus schöne, wie aus Wachs geformte Frucht: mehr als mittelmäßig groß: 3 Zoll hoch und 2 Zoll 6 Linien breit. Der Apfel ist hochgebauet, hat seine größte Wölbung unten nach dem Stiel, von da er sich kugelförmig zurundet. Nach der Blume nimmt er gang gemachsam ab und endet mit einer breit abgestumpf- ten Fläche. -- Daselbst ist die Blume tief eingesenkt, reichet aber mit ihren starken Blättchen fast über die Höhlung, und hat zwar Falten um sich, aber der Kör- per der Frucht ist ganz glatt und eben. Der Stiel ist einen Zoll lang und sitzt in einer tiefen, engen Höhle, aus welcher er weit vorstehet. Der inwendige Cylinder der Höhle ist gewöhnlich mit Rost ausgefüttert, und öf- ters hat sie einen Fleischwulst. -- Die Schale ist glatt, glänzend, weiß und bey der Reife gelblich, und hat nur
I. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 5.
Rothes. Warzen findet man auch bisweilen, wie auf den Borsdörfern. — Die Frucht riecht äußerlich fein roſenartig: und das Fleiſch hat innerlich eben den Parfüm, iſt übrigens weiß, weich, nicht allzu ſaftig, aber ſehr angenehm ſüßſäuerlich und gewürzhaft. Das Kernhaus iſt nicht groß, und hat viele kleine Kerne.
Der Baum wächſt nicht ſtark, und erfordert gu- ten Boden. Seine Sommertriebe ſind ſchlank, braunroth, wollig, faſt unmerklich punctirt: die Au- gen dick, und haben platte Träger: das Blatt iſt groß, länglich, hellgrün, glänzend, ſtumpfſpitz gezähnt.
74. Der weiße italieniſche Rosmarinapfel. Mela de Rosmarino. Fig. 74.
Eine überaus ſchöne, wie aus Wachs geformte Frucht: mehr als mittelmäßig groß: 3 Zoll hoch und 2 Zoll 6 Linien breit. Der Apfel iſt hochgebauet, hat ſeine größte Wölbung unten nach dem Stiel, von da er ſich kugelförmig zurundet. Nach der Blume nimmt er gang gemachſam ab und endet mit einer breit abgeſtumpf- ten Fläche. — Daſelbſt iſt die Blume tief eingeſenkt, reichet aber mit ihren ſtarken Blättchen faſt über die Höhlung, und hat zwar Falten um ſich, aber der Kör- per der Frucht iſt ganz glatt und eben. Der Stiel iſt einen Zoll lang und ſitzt in einer tiefen, engen Höhle, aus welcher er weit vorſtehet. Der inwendige Cylinder der Höhle iſt gewöhnlich mit Roſt ausgefüttert, und öf- ters hat ſie einen Fleiſchwulſt. — Die Schale iſt glatt, glänzend, weiß und bey der Reife gelblich, und hat nur
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbfacs="#f0150"n="102"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq">I</hi>. <hirendition="#g">Claſſe</hi>, <hirendition="#aq">III</hi>. <hirendition="#g">Ordnung</hi>. Taf. 5.</fw><lb/>
Rothes. <hirendition="#g">Warzen</hi> findet man auch bisweilen, wie<lb/>
auf den Borsdörfern. — Die Frucht <hirendition="#g">riecht</hi> äußerlich<lb/>
fein roſenartig: und das <hirendition="#g">Fleiſch</hi> hat innerlich eben den<lb/>
Parfüm, iſt übrigens weiß, weich, nicht allzu ſaftig,<lb/>
aber ſehr angenehm ſüßſäuerlich und gewürzhaft. Das<lb/><hirendition="#g">Kernhaus</hi> iſt nicht groß, und hat viele kleine Kerne.</p><lb/><p>Der <hirendition="#g">Baum</hi> wächſt nicht ſtark, und erfordert gu-<lb/>
ten Boden. Seine <hirendition="#g">Sommertriebe</hi>ſind ſchlank,<lb/>
braunroth, wollig, faſt unmerklich punctirt: die <hirendition="#g">Au</hi>-<lb/><hirendition="#g">gen</hi> dick, und haben platte Träger: das <hirendition="#g">Blatt</hi> iſt<lb/>
groß, länglich, hellgrün, glänzend, ſtumpfſpitz gezähnt.</p></div><lb/><divn="5"><head>74. <hirendition="#g">Der weiße italieniſche Rosmarinapfel</hi>.<lb/><hirendition="#aq">Mela de Rosmarino.</hi> Fig. 74.</head><lb/><p>Eine überaus ſchöne, wie aus Wachs geformte<lb/>
Frucht: mehr als mittelmäßig groß: 3 Zoll hoch und<lb/>
2 Zoll 6 Linien breit. Der Apfel iſt hochgebauet, hat<lb/>ſeine größte Wölbung unten nach dem Stiel, von da er<lb/>ſich kugelförmig zurundet. Nach der Blume nimmt er<lb/>
gang gemachſam ab und endet mit einer breit abgeſtumpf-<lb/>
ten Fläche. — Daſelbſt iſt die <hirendition="#g">Blume</hi> tief eingeſenkt,<lb/>
reichet aber mit ihren ſtarken Blättchen faſt über die<lb/>
Höhlung, und hat zwar Falten um ſich, aber der Kör-<lb/>
per der Frucht iſt ganz glatt und eben. Der <hirendition="#g">Stiel</hi> iſt<lb/>
einen Zoll lang und ſitzt in einer tiefen, engen Höhle,<lb/>
aus welcher er weit vorſtehet. Der inwendige Cylinder<lb/>
der Höhle iſt gewöhnlich mit Roſt ausgefüttert, und öf-<lb/>
ters hat ſie einen Fleiſchwulſt. — Die <hirendition="#g">Schale</hi> iſt glatt,<lb/>
glänzend, weiß und bey der Reife gelblich, und hat nur<lb/></p></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[102/0150]
I. Claſſe, III. Ordnung. Taf. 5.
Rothes. Warzen findet man auch bisweilen, wie
auf den Borsdörfern. — Die Frucht riecht äußerlich
fein roſenartig: und das Fleiſch hat innerlich eben den
Parfüm, iſt übrigens weiß, weich, nicht allzu ſaftig,
aber ſehr angenehm ſüßſäuerlich und gewürzhaft. Das
Kernhaus iſt nicht groß, und hat viele kleine Kerne.
Der Baum wächſt nicht ſtark, und erfordert gu-
ten Boden. Seine Sommertriebe ſind ſchlank,
braunroth, wollig, faſt unmerklich punctirt: die Au-
gen dick, und haben platte Träger: das Blatt iſt
groß, länglich, hellgrün, glänzend, ſtumpfſpitz gezähnt.
74. Der weiße italieniſche Rosmarinapfel.
Mela de Rosmarino. Fig. 74.
Eine überaus ſchöne, wie aus Wachs geformte
Frucht: mehr als mittelmäßig groß: 3 Zoll hoch und
2 Zoll 6 Linien breit. Der Apfel iſt hochgebauet, hat
ſeine größte Wölbung unten nach dem Stiel, von da er
ſich kugelförmig zurundet. Nach der Blume nimmt er
gang gemachſam ab und endet mit einer breit abgeſtumpf-
ten Fläche. — Daſelbſt iſt die Blume tief eingeſenkt,
reichet aber mit ihren ſtarken Blättchen faſt über die
Höhlung, und hat zwar Falten um ſich, aber der Kör-
per der Frucht iſt ganz glatt und eben. Der Stiel iſt
einen Zoll lang und ſitzt in einer tiefen, engen Höhle,
aus welcher er weit vorſtehet. Der inwendige Cylinder
der Höhle iſt gewöhnlich mit Roſt ausgefüttert, und öf-
ters hat ſie einen Fleiſchwulſt. — Die Schale iſt glatt,
glänzend, weiß und bey der Reife gelblich, und hat nur
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/150>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.