Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

A. Sommer-Aepfel. Taf. 6.
Die Puncte sind selten wahrzunehmen. -- Die Frucht
hat äußerlich einen angenehmen violenartigen Geruch:
das Fleisch selbst aber auch einen dergleichen starken
Parfüm, und ist übrigens grünlich, feinkörnig, locker,
saftig und von einem angenehmen süßweinigten Ge-
schmack. -- Das Kernhaus ist groß, hat aber we-
nige und meist taube Kerne. -- Die Frucht zeitigt
im September, ist vom Baum eßbar und hält sich etwa
6 Wochen.

Der Baum wird groß und stark, läßt aber seine
Aeste gerne hängen. Seine Sommerschosse sind
sehr dunkelbraunroth, wollig, wenig und fein punctirt:
die Augen nicht sehr groß, und die Augenträger we-
nig vorstehend: das Blatt rundlich, mit einer kurzen
Spitze, hellgrün, scharf gezähnt.

86. Der weiße Sommer-Erveling. De witte
Erveling of Zomer.
Fig. 86.

Er ist hauptsächlich nur eine Küchenfrucht und zum
frischen Genuß ist das Fleisch nicht feinkörnig genug.
Seine Form ist sehr beulig und calvillartig, und auch
mehrentheils auf der einen Seite höher, als auf der an-
dern. Die Wölbung um den Stiel ist breit und platt,
die um die Blume aber schmäler und abgestumpft spitz.
Die Breite einer vollkommenen Frucht hat 3 Zoll 9 Li-
nien, und die Höhe gegen 3 Zoll. -- Die Blume
stehet in einer meist durch Beulen und Rippen verschobe-
nen tiefen Einsenkung, welche Rippen sich in ungleicher
Erhebung über die Frucht verbreiten. Der Stiel ist
kurz und stehet in einer nicht tiefen und engen Höhle, die

A. Sommer-Aepfel. Taf. 6.
Die Puncte ſind ſelten wahrzunehmen. — Die Frucht
hat äußerlich einen angenehmen violenartigen Geruch:
das Fleiſch ſelbſt aber auch einen dergleichen ſtarken
Parfüm, und iſt übrigens grünlich, feinkörnig, locker,
ſaftig und von einem angenehmen ſüßweinigten Ge-
ſchmack. — Das Kernhaus iſt groß, hat aber we-
nige und meiſt taube Kerne. — Die Frucht zeitigt
im September, iſt vom Baum eßbar und hält ſich etwa
6 Wochen.

Der Baum wird groß und ſtark, läßt aber ſeine
Aeſte gerne hängen. Seine Sommerſchoſſe ſind
ſehr dunkelbraunroth, wollig, wenig und fein punctirt:
die Augen nicht ſehr groß, und die Augenträger we-
nig vorſtehend: das Blatt rundlich, mit einer kurzen
Spitze, hellgrün, ſcharf gezähnt.

86. Der weiße Sommer-Erveling. De witte
Erveling of Zomer.
Fig. 86.

Er iſt hauptſächlich nur eine Küchenfrucht und zum
friſchen Genuß iſt das Fleiſch nicht feinkörnig genug.
Seine Form iſt ſehr beulig und calvillartig, und auch
mehrentheils auf der einen Seite höher, als auf der an-
dern. Die Wölbung um den Stiel iſt breit und platt,
die um die Blume aber ſchmäler und abgeſtumpft ſpitz.
Die Breite einer vollkommenen Frucht hat 3 Zoll 9 Li-
nien, und die Höhe gegen 3 Zoll. — Die Blume
ſtehet in einer meiſt durch Beulen und Rippen verſchobe-
nen tiefen Einſenkung, welche Rippen ſich in ungleicher
Erhebung über die Frucht verbreiten. Der Stiel iſt
kurz und ſtehet in einer nicht tiefen und engen Höhle, die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0165" n="117"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">A</hi>. <hi rendition="#g">Sommer</hi>-<hi rendition="#g">Aepfel</hi>. Taf. 6.</fw><lb/>
Die <hi rendition="#g">Puncte</hi> &#x017F;ind &#x017F;elten wahrzunehmen. &#x2014; Die Frucht<lb/>
hat äußerlich einen angenehmen violenartigen <hi rendition="#g">Geruch</hi>:<lb/>
das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> &#x017F;elb&#x017F;t aber auch einen dergleichen &#x017F;tarken<lb/>
Parfüm, und i&#x017F;t übrigens grünlich, feinkörnig, locker,<lb/>
&#x017F;aftig und von einem angenehmen &#x017F;üßweinigten Ge-<lb/>
&#x017F;chmack. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Kernhaus</hi> i&#x017F;t groß, hat aber we-<lb/>
nige und mei&#x017F;t taube Kerne. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">zeitigt</hi><lb/>
im September, i&#x017F;t vom Baum eßbar und hält &#x017F;ich etwa<lb/>
6 Wochen.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird groß und &#x017F;tark, läßt aber &#x017F;eine<lb/>
Ae&#x017F;te gerne hängen. Seine <hi rendition="#g">Sommer&#x017F;cho&#x017F;&#x017F;e</hi> &#x017F;ind<lb/>
&#x017F;ehr dunkelbraunroth, wollig, wenig und fein punctirt:<lb/>
die <hi rendition="#g">Augen</hi> nicht &#x017F;ehr groß, und die Augenträger we-<lb/>
nig vor&#x017F;tehend: das <hi rendition="#g">Blatt</hi> rundlich, mit einer kurzen<lb/>
Spitze, hellgrün, &#x017F;charf gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>86. <hi rendition="#g">Der weiße Sommer</hi>-<hi rendition="#g">Erveling</hi>. <hi rendition="#aq">De witte<lb/>
Erveling of Zomer.</hi> Fig. 86.</head><lb/>
                <p>Er i&#x017F;t haupt&#x017F;ächlich nur eine Küchenfrucht und zum<lb/>
fri&#x017F;chen Genuß i&#x017F;t das Flei&#x017F;ch nicht feinkörnig genug.<lb/>
Seine Form i&#x017F;t &#x017F;ehr beulig und calvillartig, und auch<lb/>
mehrentheils auf der einen Seite höher, als auf der an-<lb/>
dern. Die Wölbung um den Stiel i&#x017F;t breit und platt,<lb/>
die um die Blume aber &#x017F;chmäler und abge&#x017F;tumpft &#x017F;pitz.<lb/>
Die Breite einer vollkommenen Frucht hat 3 Zoll 9 Li-<lb/>
nien, und die Höhe gegen 3 Zoll. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Blume</hi><lb/>
&#x017F;tehet in einer mei&#x017F;t durch Beulen und Rippen ver&#x017F;chobe-<lb/>
nen tiefen Ein&#x017F;enkung, welche Rippen &#x017F;ich in ungleicher<lb/>
Erhebung über die Frucht verbreiten. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi> i&#x017F;t<lb/>
kurz und &#x017F;tehet in einer nicht tiefen und engen Höhle, die<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[117/0165] A. Sommer-Aepfel. Taf. 6. Die Puncte ſind ſelten wahrzunehmen. — Die Frucht hat äußerlich einen angenehmen violenartigen Geruch: das Fleiſch ſelbſt aber auch einen dergleichen ſtarken Parfüm, und iſt übrigens grünlich, feinkörnig, locker, ſaftig und von einem angenehmen ſüßweinigten Ge- ſchmack. — Das Kernhaus iſt groß, hat aber we- nige und meiſt taube Kerne. — Die Frucht zeitigt im September, iſt vom Baum eßbar und hält ſich etwa 6 Wochen. Der Baum wird groß und ſtark, läßt aber ſeine Aeſte gerne hängen. Seine Sommerſchoſſe ſind ſehr dunkelbraunroth, wollig, wenig und fein punctirt: die Augen nicht ſehr groß, und die Augenträger we- nig vorſtehend: das Blatt rundlich, mit einer kurzen Spitze, hellgrün, ſcharf gezähnt. 86. Der weiße Sommer-Erveling. De witte Erveling of Zomer. Fig. 86. Er iſt hauptſächlich nur eine Küchenfrucht und zum friſchen Genuß iſt das Fleiſch nicht feinkörnig genug. Seine Form iſt ſehr beulig und calvillartig, und auch mehrentheils auf der einen Seite höher, als auf der an- dern. Die Wölbung um den Stiel iſt breit und platt, die um die Blume aber ſchmäler und abgeſtumpft ſpitz. Die Breite einer vollkommenen Frucht hat 3 Zoll 9 Li- nien, und die Höhe gegen 3 Zoll. — Die Blume ſtehet in einer meiſt durch Beulen und Rippen verſchobe- nen tiefen Einſenkung, welche Rippen ſich in ungleicher Erhebung über die Frucht verbreiten. Der Stiel iſt kurz und ſtehet in einer nicht tiefen und engen Höhle, die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/165
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/165>, abgerufen am 21.11.2024.