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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 8.
gehende, ist aber um dieselbe nicht so höckerig, und die
ganze Frucht runder. Der kurze Stiel hat eine gleich
tiefe und ausgeschweifte Höhle. -- Die Grundfarbe der
Schale ist zwar gelb, hat aber auf der Sonnenseite
und über die Hälfte der Frucht eine starke Röthe, und
manche sind wohl durchaus roth. Ueberdas ist sie mit
einer Menge weißer Puncte übersäet, die gegen die Blu-
me hinauf immer kleiner werden, und gedrängter bey-
sammen stehen. In der gelben Grundfarbe sind die
Puncte grau. Auch zeigen sich öfters graue, starke
Flecken. -- Das Fleisch ist gelblich, fein, vest, süß-
weinigt, von gutem Geschmack und angenehmen Renet-
tenparfüm. Die, welche am röthesten sind, haben ge-
wöhnlich den besten Geschmack. Der Apfel ist bis in
die Mitte des Augusts ganz grün, mit weißen Puncten;
alsdenn aber fängt er an sich zu färben und wird schön
roth. -- Er ist eßbar im Januar und Februar.

Der Baum hat zwar einen freudigen Wuchs,
wird aber doch nicht sehr groß, aber trägt stark und
fleißig, und entgehet durch seine spätere Blüthe manchem
Frostschaden. Seine Sommertriebe sind stark,
braunröthlich, mit Wolle überzogen, und wenn diese
mit dem Daumen abgerieben wird, mit vielen kleinen
Puncten besäet. Die Augen sind breit, sehr wollig,
und haben stark vorstehende Augenträger. Der Baum
belaubet sich sehr stark.

III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 8.
gehende, iſt aber um dieſelbe nicht ſo höckerig, und die
ganze Frucht runder. Der kurze Stiel hat eine gleich
tiefe und ausgeſchweifte Höhle. — Die Grundfarbe der
Schale iſt zwar gelb, hat aber auf der Sonnenſeite
und über die Hälfte der Frucht eine ſtarke Röthe, und
manche ſind wohl durchaus roth. Ueberdas iſt ſie mit
einer Menge weißer Puncte überſäet, die gegen die Blu-
me hinauf immer kleiner werden, und gedrängter bey-
ſammen ſtehen. In der gelben Grundfarbe ſind die
Puncte grau. Auch zeigen ſich öfters graue, ſtarke
Flecken. — Das Fleiſch iſt gelblich, fein, veſt, ſüß-
weinigt, von gutem Geſchmack und angenehmen Renet-
tenparfüm. Die, welche am rötheſten ſind, haben ge-
wöhnlich den beſten Geſchmack. Der Apfel iſt bis in
die Mitte des Auguſts ganz grün, mit weißen Puncten;
alsdenn aber fängt er an ſich zu färben und wird ſchön
roth. — Er iſt eßbar im Januar und Februar.

Der Baum hat zwar einen freudigen Wuchs,
wird aber doch nicht ſehr groß, aber trägt ſtark und
fleißig, und entgehet durch ſeine ſpätere Blüthe manchem
Froſtſchaden. Seine Sommertriebe ſind ſtark,
braunröthlich, mit Wolle überzogen, und wenn dieſe
mit dem Daumen abgerieben wird, mit vielen kleinen
Puncten beſäet. Die Augen ſind breit, ſehr wollig,
und haben ſtark vorſtehende Augenträger. Der Baum
belaubet ſich ſehr ſtark.

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[190/0238] III. Cl. I. Ordn. Reine Renetten. Taf. 8. gehende, iſt aber um dieſelbe nicht ſo höckerig, und die ganze Frucht runder. Der kurze Stiel hat eine gleich tiefe und ausgeſchweifte Höhle. — Die Grundfarbe der Schale iſt zwar gelb, hat aber auf der Sonnenſeite und über die Hälfte der Frucht eine ſtarke Röthe, und manche ſind wohl durchaus roth. Ueberdas iſt ſie mit einer Menge weißer Puncte überſäet, die gegen die Blu- me hinauf immer kleiner werden, und gedrängter bey- ſammen ſtehen. In der gelben Grundfarbe ſind die Puncte grau. Auch zeigen ſich öfters graue, ſtarke Flecken. — Das Fleiſch iſt gelblich, fein, veſt, ſüß- weinigt, von gutem Geſchmack und angenehmen Renet- tenparfüm. Die, welche am rötheſten ſind, haben ge- wöhnlich den beſten Geſchmack. Der Apfel iſt bis in die Mitte des Auguſts ganz grün, mit weißen Puncten; alsdenn aber fängt er an ſich zu färben und wird ſchön roth. — Er iſt eßbar im Januar und Februar. Der Baum hat zwar einen freudigen Wuchs, wird aber doch nicht ſehr groß, aber trägt ſtark und fleißig, und entgehet durch ſeine ſpätere Blüthe manchem Froſtſchaden. Seine Sommertriebe ſind ſtark, braunröthlich, mit Wolle überzogen, und wenn dieſe mit dem Daumen abgerieben wird, mit vielen kleinen Puncten beſäet. Die Augen ſind breit, ſehr wollig, und haben ſtark vorſtehende Augenträger. Der Baum belaubet ſich ſehr ſtark.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/238>, abgerufen am 17.05.2024.