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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Renetten. Taf. 8.
144. Der weiße Kurzstiel. R. Courtpendu
blanc
. Fig. 144.

(Wird auch öfters der weiße Fenchelapfel genannt.)

Diese lachend schöne Frucht und vortreffliche Apfel,
ist zwar sehr mittelmäßig groß, oft klein, ganz platt-
rund, wie abgedrehet, gewöhnlich 2 Zoll 4 Linien breit,
und 1 Zoll 9 Linien hoch. Die untere und obere Wöl-
bung um Stiel und Blume sind sich gleich. Die offene
Blume sitzt in einer starken, weiten, schüsselförmigen
Vertiefung, die wie ausgedrehet sich ansiehet, und hat
zarte Fältchen um sich, die ein artiges Röschen bilden,
und dieser Frucht ein überaus freundliches Ansehen
machen. Der Stiel ist nach dieser Apfelart sehr kurz,
und die zierliche Stielhöhle ist mit einem gelbgrauen
Ueberzug versehen, der die ganze untere Fläche des
Apfels besetzt, und strahlenweis an die Wölbung reicht. --
Die Schale ist rein, glänzend, bey der Reife gelb,
und endlich wie gediegenes Gold. Die angenehmste Rö-
the erhebt die Schönheit der Frucht, womit die Hälfte
derselben bemahlt ist, und wovon auch das Schüsselchen
bis an die Blume seinen Antheil hat, wenn die Sonne
darauf trifft. Manche sind auch wohl, genau betrach-
tet, im Rothen dunkler roth gestreift. Im Gelben sind
graue Puncte niedlich vertheilt, im Rothen aber sind sie
graulichweiß. -- Das Fleisch ist gelblichweiß, vest,
jedoch zart, süßsaftig, von angenehmen Geschmack mit
einem Borsdörferparfüm. Das Kernhaus ist ge-
schlossen, und hat gesunde Kerne. -- Die Frucht reift

C. Winter-Renetten. Taf. 8.
144. Der weiße Kurzſtiel. R. Courtpendu
blanc
. Fig. 144.

(Wird auch öfters der weiße Fenchelapfel genannt.)

Dieſe lachend ſchöne Frucht und vortreffliche Apfel,
iſt zwar ſehr mittelmäßig groß, oft klein, ganz platt-
rund, wie abgedrehet, gewöhnlich 2 Zoll 4 Linien breit,
und 1 Zoll 9 Linien hoch. Die untere und obere Wöl-
bung um Stiel und Blume ſind ſich gleich. Die offene
Blume ſitzt in einer ſtarken, weiten, ſchüſſelförmigen
Vertiefung, die wie ausgedrehet ſich anſiehet, und hat
zarte Fältchen um ſich, die ein artiges Röschen bilden,
und dieſer Frucht ein überaus freundliches Anſehen
machen. Der Stiel iſt nach dieſer Apfelart ſehr kurz,
und die zierliche Stielhöhle iſt mit einem gelbgrauen
Ueberzug verſehen, der die ganze untere Fläche des
Apfels beſetzt, und ſtrahlenweis an die Wölbung reicht. —
Die Schale iſt rein, glänzend, bey der Reife gelb,
und endlich wie gediegenes Gold. Die angenehmſte Rö-
the erhebt die Schönheit der Frucht, womit die Hälfte
derſelben bemahlt iſt, und wovon auch das Schüſſelchen
bis an die Blume ſeinen Antheil hat, wenn die Sonne
darauf trifft. Manche ſind auch wohl, genau betrach-
tet, im Rothen dunkler roth geſtreift. Im Gelben ſind
graue Puncte niedlich vertheilt, im Rothen aber ſind ſie
graulichweiß. — Das Fleiſch iſt gelblichweiß, veſt,
jedoch zart, ſüßſaftig, von angenehmen Geſchmack mit
einem Borsdörferparfüm. Das Kernhaus iſt ge-
ſchloſſen, und hat geſunde Kerne. — Die Frucht reift

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[191/0239] C. Winter-Renetten. Taf. 8. 144. Der weiße Kurzſtiel. R. Courtpendu blanc. Fig. 144. (Wird auch öfters der weiße Fenchelapfel genannt.) Dieſe lachend ſchöne Frucht und vortreffliche Apfel, iſt zwar ſehr mittelmäßig groß, oft klein, ganz platt- rund, wie abgedrehet, gewöhnlich 2 Zoll 4 Linien breit, und 1 Zoll 9 Linien hoch. Die untere und obere Wöl- bung um Stiel und Blume ſind ſich gleich. Die offene Blume ſitzt in einer ſtarken, weiten, ſchüſſelförmigen Vertiefung, die wie ausgedrehet ſich anſiehet, und hat zarte Fältchen um ſich, die ein artiges Röschen bilden, und dieſer Frucht ein überaus freundliches Anſehen machen. Der Stiel iſt nach dieſer Apfelart ſehr kurz, und die zierliche Stielhöhle iſt mit einem gelbgrauen Ueberzug verſehen, der die ganze untere Fläche des Apfels beſetzt, und ſtrahlenweis an die Wölbung reicht. — Die Schale iſt rein, glänzend, bey der Reife gelb, und endlich wie gediegenes Gold. Die angenehmſte Rö- the erhebt die Schönheit der Frucht, womit die Hälfte derſelben bemahlt iſt, und wovon auch das Schüſſelchen bis an die Blume ſeinen Antheil hat, wenn die Sonne darauf trifft. Manche ſind auch wohl, genau betrach- tet, im Rothen dunkler roth geſtreift. Im Gelben ſind graue Puncte niedlich vertheilt, im Rothen aber ſind ſie graulichweiß. — Das Fleiſch iſt gelblichweiß, veſt, jedoch zart, ſüßſaftig, von angenehmen Geſchmack mit einem Borsdörferparfüm. Das Kernhaus iſt ge- ſchloſſen, und hat geſunde Kerne. — Die Frucht reift

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/239>, abgerufen am 22.11.2024.