ner Röthe bemahlt, darinnen schwache carmosinrothe abgebrochene Streifen sich befinden; bey beschatteten Früchten aber ist die Röthe so schwach, daß sie nur auf dem gelben Grund schillert. Auch ist die Schale mit weißen Puncten besetzt, die oben gegen die Blume häu- figer sind, als unten und im Rothen, da sie sparsam stehen. Nicht selten finden sich auch runde, bräunlich- gelbe Leberflecken mit eingesenkter Schale, worunter im Fleisch Stippen entstehen. Auch Rostanflüge und einen aus der Stielhöhle sich verbreitenden Ueberzug von Rost siehet man bisweilen. -- Das Fleisch ist gelblichweiß, etwas grobkörnig, saftig, und von einem angenehmen, süßweinigten Geschmack, jedoch ohne Gewürzparfüm. Das Kernhaus ist klein und enge. -- Die Frucht reift im December und hält sich bis zum Frühjahr.
Der Baum wird stark und fruchtbar: hat starke, braunröthliche Sommertriebe, die mit einem Sil- berhäutchen und wenigen feinen Puncten besetzet sind. Die Augen sind sehr dick und lang, abstehend: das Blatt mittelmäßig groß, eyförmig, schmutzig grün und groß gezähnt.
182. Die große weiße Renette. Teutsche weiße Renette. Fig. 182.
Das Gegenstück von der großen englischen Renette, und ihr sehr ähnlich, im Gewächs des Baumes aber sehr weit verschieden. -- Es ist ein großer, schätzbarer Apfel, meist hochgebaut; zum Theil aber neigen sie sich auch zur platten Form. Die etwas stark mittelmäßige sind 21/2 Zoll hoch und 3 Zoll breit. Die größte Wöl-
C. Winter-Renetten. Taf. 10.
ner Röthe bemahlt, darinnen ſchwache carmoſinrothe abgebrochene Streifen ſich befinden; bey beſchatteten Früchten aber iſt die Röthe ſo ſchwach, daß ſie nur auf dem gelben Grund ſchillert. Auch iſt die Schale mit weißen Puncten beſetzt, die oben gegen die Blume häu- figer ſind, als unten und im Rothen, da ſie ſparſam ſtehen. Nicht ſelten finden ſich auch runde, bräunlich- gelbe Leberflecken mit eingeſenkter Schale, worunter im Fleiſch Stippen entſtehen. Auch Roſtanflüge und einen aus der Stielhöhle ſich verbreitenden Ueberzug von Roſt ſiehet man bisweilen. — Das Fleiſch iſt gelblichweiß, etwas grobkörnig, ſaftig, und von einem angenehmen, ſüßweinigten Geſchmack, jedoch ohne Gewürzparfüm. Das Kernhaus iſt klein und enge. — Die Frucht reift im December und hält ſich bis zum Frühjahr.
Der Baum wird ſtark und fruchtbar: hat ſtarke, braunröthliche Sommertriebe, die mit einem Sil- berhäutchen und wenigen feinen Puncten beſetzet ſind. Die Augen ſind ſehr dick und lang, abſtehend: das Blatt mittelmäßig groß, eyförmig, ſchmutzig grün und groß gezähnt.
182. Die große weiße Renette. Teutſche weiße Renette. Fig. 182.
Das Gegenſtück von der großen engliſchen Renette, und ihr ſehr ähnlich, im Gewächs des Baumes aber ſehr weit verſchieden. — Es iſt ein großer, ſchätzbarer Apfel, meiſt hochgebaut; zum Theil aber neigen ſie ſich auch zur platten Form. Die etwas ſtark mittelmäßige ſind 2½ Zoll hoch und 3 Zoll breit. Die größte Wöl-
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C. Winter-Renetten. Taf. 10.
ner Röthe bemahlt, darinnen ſchwache carmoſinrothe
abgebrochene Streifen ſich befinden; bey beſchatteten
Früchten aber iſt die Röthe ſo ſchwach, daß ſie nur auf
dem gelben Grund ſchillert. Auch iſt die Schale mit
weißen Puncten beſetzt, die oben gegen die Blume häu-
figer ſind, als unten und im Rothen, da ſie ſparſam
ſtehen. Nicht ſelten finden ſich auch runde, bräunlich-
gelbe Leberflecken mit eingeſenkter Schale, worunter im
Fleiſch Stippen entſtehen. Auch Roſtanflüge und einen
aus der Stielhöhle ſich verbreitenden Ueberzug von Roſt
ſiehet man bisweilen. — Das Fleiſch iſt gelblichweiß,
etwas grobkörnig, ſaftig, und von einem angenehmen,
ſüßweinigten Geſchmack, jedoch ohne Gewürzparfüm.
Das Kernhaus iſt klein und enge. — Die Frucht
reift im December und hält ſich bis zum Frühjahr.
Der Baum wird ſtark und fruchtbar: hat ſtarke,
braunröthliche Sommertriebe, die mit einem Sil-
berhäutchen und wenigen feinen Puncten beſetzet ſind.
Die Augen ſind ſehr dick und lang, abſtehend: das
Blatt mittelmäßig groß, eyförmig, ſchmutzig grün
und groß gezähnt.
182. Die große weiße Renette. Teutſche
weiße Renette. Fig. 182.
Das Gegenſtück von der großen engliſchen Renette,
und ihr ſehr ähnlich, im Gewächs des Baumes aber
ſehr weit verſchieden. — Es iſt ein großer, ſchätzbarer
Apfel, meiſt hochgebaut; zum Theil aber neigen ſie ſich
auch zur platten Form. Die etwas ſtark mittelmäßige
ſind 2½ Zoll hoch und 3 Zoll breit. Die größte Wöl-
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 239. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/287>, abgerufen am 24.11.2024.
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