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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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C. Winter-Renetten. Taf. 10.
183. Die Zitronenrenette. Rein. de Citron.

Diese empfehlungswerthe, große und vortreffliche
Tafelfrucht nimmt gerne, wie sonst häufig der Fall ist,
auf einem und demselben Baum zweierlei Formen an:
theils etwas hoch zugespitzt, theils etwas breit und nach
der Blume stumpf abgekürzt. Die Wölbung nach der
Blume ist also immer stark abnehmend, und behalt nur
einen schmalen Rand, da die um den Stiel breit ist,
und die Frucht flach aufstehet. Hochaussehende Früchte
sind gewöhnlich bis gegen 3 Zoll breit und fast eben so
hoch; die breitgedrücktere aber in ihrer Vollkommenheit
gegen einen halben Zoll niedriger. -- Die Blume,
die sich mit langen spitzen Blättchen schließet, sitzt in
einer geräumigen, ziemlich seichten Einsenkung, mit vie-
len feinen Falten und Rippchen umgeben, wovon meh-
rere zwar sanft, aber doch sichtbar als feine Rippen über
die Frucht hinlaufen. Der Stiel ist oft kurz und ste-
het der Frucht gleich, oder er ist einen halben Zoll lang
und raget etwas hervor. Seine Höhle ist tief, und ist
mit einem zimmtfarbigen Rost tapezieret, der oft in
Strahlen bis auf die Stielwölbung sich heraufziehet. --
Die Schale ist schön zitronengelb, und bekommt auf
der Sonnenseite einen blaßrothen Anflug, der die Schön-
heit des Apfels nicht wenig erhöhet. Bisweilen siehet
man nur einige feine weißgraue Puncte, die mit einem
röthlichen Kreis umgeben sind. -- Das Fleisch ist
sehr weiß, etwas locker, feinkörnicht, sehr saftig, und
von einem erfrischenden, süßweinigten, angenehmen
Geschmack. Das Kernhaus ist offen und geräumig,

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C. Winter-Renetten. Taf. 10.
183. Die Zitronenrenette. Rein. de Citron.

Dieſe empfehlungswerthe, große und vortreffliche
Tafelfrucht nimmt gerne, wie ſonſt häufig der Fall iſt,
auf einem und demſelben Baum zweierlei Formen an:
theils etwas hoch zugeſpitzt, theils etwas breit und nach
der Blume ſtumpf abgekürzt. Die Wölbung nach der
Blume iſt alſo immer ſtark abnehmend, und behalt nur
einen ſchmalen Rand, da die um den Stiel breit iſt,
und die Frucht flach aufſtehet. Hochausſehende Früchte
ſind gewöhnlich bis gegen 3 Zoll breit und faſt eben ſo
hoch; die breitgedrücktere aber in ihrer Vollkommenheit
gegen einen halben Zoll niedriger. — Die Blume,
die ſich mit langen ſpitzen Blättchen ſchließet, ſitzt in
einer geräumigen, ziemlich ſeichten Einſenkung, mit vie-
len feinen Falten und Rippchen umgeben, wovon meh-
rere zwar ſanft, aber doch ſichtbar als feine Rippen über
die Frucht hinlaufen. Der Stiel iſt oft kurz und ſte-
het der Frucht gleich, oder er iſt einen halben Zoll lang
und raget etwas hervor. Seine Höhle iſt tief, und iſt
mit einem zimmtfarbigen Roſt tapezieret, der oft in
Strahlen bis auf die Stielwölbung ſich heraufziehet. —
Die Schale iſt ſchön zitronengelb, und bekommt auf
der Sonnenſeite einen blaßrothen Anflug, der die Schön-
heit des Apfels nicht wenig erhöhet. Bisweilen ſiehet
man nur einige feine weißgraue Puncte, die mit einem
röthlichen Kreis umgeben ſind. — Das Fleiſch iſt
ſehr weiß, etwas locker, feinkörnicht, ſehr ſaftig, und
von einem erfriſchenden, ſüßweinigten, angenehmen
Geſchmack. Das Kernhaus iſt offen und geräumig,

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[241/0289] C. Winter-Renetten. Taf. 10. 183. Die Zitronenrenette. Rein. de Citron. Dieſe empfehlungswerthe, große und vortreffliche Tafelfrucht nimmt gerne, wie ſonſt häufig der Fall iſt, auf einem und demſelben Baum zweierlei Formen an: theils etwas hoch zugeſpitzt, theils etwas breit und nach der Blume ſtumpf abgekürzt. Die Wölbung nach der Blume iſt alſo immer ſtark abnehmend, und behalt nur einen ſchmalen Rand, da die um den Stiel breit iſt, und die Frucht flach aufſtehet. Hochausſehende Früchte ſind gewöhnlich bis gegen 3 Zoll breit und faſt eben ſo hoch; die breitgedrücktere aber in ihrer Vollkommenheit gegen einen halben Zoll niedriger. — Die Blume, die ſich mit langen ſpitzen Blättchen ſchließet, ſitzt in einer geräumigen, ziemlich ſeichten Einſenkung, mit vie- len feinen Falten und Rippchen umgeben, wovon meh- rere zwar ſanft, aber doch ſichtbar als feine Rippen über die Frucht hinlaufen. Der Stiel iſt oft kurz und ſte- het der Frucht gleich, oder er iſt einen halben Zoll lang und raget etwas hervor. Seine Höhle iſt tief, und iſt mit einem zimmtfarbigen Roſt tapezieret, der oft in Strahlen bis auf die Stielwölbung ſich heraufziehet. — Die Schale iſt ſchön zitronengelb, und bekommt auf der Sonnenſeite einen blaßrothen Anflug, der die Schön- heit des Apfels nicht wenig erhöhet. Bisweilen ſiehet man nur einige feine weißgraue Puncte, die mit einem röthlichen Kreis umgeben ſind. — Das Fleiſch iſt ſehr weiß, etwas locker, feinkörnicht, ſehr ſaftig, und von einem erfriſchenden, ſüßweinigten, angenehmen Geſchmack. Das Kernhaus iſt offen und geräumig, 16

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/289>, abgerufen am 24.11.2024.