Blume heißt, wenn die vertrocknete Blumenblätter, die Reste der Ausschnitte des Kelchs von einander stehen, daß man auf den Grund der Blume sehen kann: geschlossen, wenn sie oben zusammen stehen, oder sich über die Oeff- nung zusammen legen. Tief ist die Blume, wenn sie inwendig einen weiten, tiefen Raum und Aushöhlung hat. Beulen -- sind Erhöhungen an den Obstfrüchten, welche sich nicht, wie die Rippen, in die gerade Länge ziehen, sondern hie und da die Rundung verderben. Sie sind häu- fig um die Blume, auch bisweilen um den Stiel, und öfters auch in der mittlern Wölbung und auf der Fläche der Frucht.
Blüthe -- ist das große Geschäft der Mutter Natur zu Bildung der Frucht und des Samens, zu Fortpflanzung der Art. -- Die Theile der Blüthe sind: a) die Staubgefäße, die Staubfäden, längliche, faden- förmige Theile, und die Antheren oder Staubbeu- tel, die darauf befindliche Nierchen, welche den Blu- menstaub enthalten, der aus sehr feinen Körnchen oder Küchelgen bestehet, von ungleicher Gestalt, die bey ihrer Reife zerspringen, und einen feinen, geistigen Duft von sich geben, der das lebendigmachende, befruchtende We- sen ist: b) der Stempel, Pistill, der mittelste Theil der Blüthe, so aus der Narbe, dem Griffel und dem Fruchtknoten bestehet. Die Narbe ist zu oberst, und gemeiniglich so vielfach, als die Frucht Samenfächer hat. Er ist mit einem klebrichten Saft angefeuchtet, wor- an sich der Staub der Antheren anhängt. Der Griffel, ist der mittelste Theil des Stempels, der meistentheils in- wendig mit einem saftigen, zelligen Gewebe angefüllt ist, wodurch der geistige Dunst aus den zerplatzten Staub- körnchen in den Fruchtknoten hinunter gehet, den Samen zu befruchten. c) Der Fruchtknoten, der Embrio der Frucht, der den Samen der Pflanze gleich von Anfang in
Terminologien.
Blume heißt, wenn die vertrocknete Blumenblätter, die Reſte der Ausſchnitte des Kelchs von einander ſtehen, daß man auf den Grund der Blume ſehen kann: geſchloſſen, wenn ſie oben zuſammen ſtehen, oder ſich über die Oeff- nung zuſammen legen. Tief iſt die Blume, wenn ſie inwendig einen weiten, tiefen Raum und Aushöhlung hat. Beulen — ſind Erhöhungen an den Obſtfrüchten, welche ſich nicht, wie die Rippen, in die gerade Länge ziehen, ſondern hie und da die Rundung verderben. Sie ſind häu- fig um die Blume, auch bisweilen um den Stiel, und öfters auch in der mittlern Wölbung und auf der Fläche der Frucht.
Blüthe — iſt das große Geſchäft der Mutter Natur zu Bildung der Frucht und des Samens, zu Fortpflanzung der Art. — Die Theile der Blüthe ſind: a) die Staubgefäße, die Staubfäden, längliche, faden- förmige Theile, und die Antheren oder Staubbeu- tel, die darauf befindliche Nierchen, welche den Blu- menſtaub enthalten, der aus ſehr feinen Körnchen oder Küchelgen beſtehet, von ungleicher Geſtalt, die bey ihrer Reife zerſpringen, und einen feinen, geiſtigen Duft von ſich geben, der das lebendigmachende, befruchtende We- ſen iſt: b) der Stempel, Piſtill, der mittelſte Theil der Blüthe, ſo aus der Narbe, dem Griffel und dem Fruchtknoten beſtehet. Die Narbe iſt zu oberſt, und gemeiniglich ſo vielfach, als die Frucht Samenfächer hat. Er iſt mit einem klebrichten Saft angefeuchtet, wor- an ſich der Staub der Antheren anhängt. Der Griffel, iſt der mittelſte Theil des Stempels, der meiſtentheils in- wendig mit einem ſaftigen, zelligen Gewebe angefüllt iſt, wodurch der geiſtige Dunſt aus den zerplatzten Staub- körnchen in den Fruchtknoten hinunter gehet, den Samen zu befruchten. c) Der Fruchtknoten, der Embrio der Frucht, der den Samen der Pflanze gleich von Anfang in
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[XXXI/0031]
Terminologien.
Blume heißt, wenn die vertrocknete Blumenblätter, die
Reſte der Ausſchnitte des Kelchs von einander ſtehen, daß
man auf den Grund der Blume ſehen kann: geſchloſſen,
wenn ſie oben zuſammen ſtehen, oder ſich über die Oeff-
nung zuſammen legen. Tief iſt die Blume, wenn ſie
inwendig einen weiten, tiefen Raum und Aushöhlung hat.
Beulen — ſind Erhöhungen an den Obſtfrüchten, welche
ſich nicht, wie die Rippen, in die gerade Länge ziehen,
ſondern hie und da die Rundung verderben. Sie ſind häu-
fig um die Blume, auch bisweilen um den Stiel, und
öfters auch in der mittlern Wölbung und auf der Fläche
der Frucht.
Blüthe — iſt das große Geſchäft der Mutter Natur zu
Bildung der Frucht und des Samens, zu Fortpflanzung
der Art. — Die Theile der Blüthe ſind: a) die
Staubgefäße, die Staubfäden, längliche, faden-
förmige Theile, und die Antheren oder Staubbeu-
tel, die darauf befindliche Nierchen, welche den Blu-
menſtaub enthalten, der aus ſehr feinen Körnchen oder
Küchelgen beſtehet, von ungleicher Geſtalt, die bey ihrer
Reife zerſpringen, und einen feinen, geiſtigen Duft von
ſich geben, der das lebendigmachende, befruchtende We-
ſen iſt: b) der Stempel, Piſtill, der mittelſte Theil
der Blüthe, ſo aus der Narbe, dem Griffel und
dem Fruchtknoten beſtehet. Die Narbe iſt zu oberſt,
und gemeiniglich ſo vielfach, als die Frucht Samenfächer
hat. Er iſt mit einem klebrichten Saft angefeuchtet, wor-
an ſich der Staub der Antheren anhängt. Der Griffel,
iſt der mittelſte Theil des Stempels, der meiſtentheils in-
wendig mit einem ſaftigen, zelligen Gewebe angefüllt iſt,
wodurch der geiſtige Dunſt aus den zerplatzten Staub-
körnchen in den Fruchtknoten hinunter gehet, den Samen
zu befruchten. c) Der Fruchtknoten, der Embrio der
Frucht, der den Samen der Pflanze gleich von Anfang in
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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. XXXI. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/31>, abgerufen am 21.11.2024.
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