Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Classe, Butterbirnen. Taf. 16.
the. Dabey ist die Schale mit gleichvertheilten, feinen,
zimmetfarbigen Puncten besäet, und um die Blume
mit solchem Rost umgeben. -- Die Frucht riecht
äußerlich sehr stark und angenehm: das Fleisch selbst
ist weiß, körnig, ganz schmelzend, und von einem er-
habenen, trefflichen Geschmack, mit einem Bergamot-
tenparfüm. -- Die Frucht reift im November, und
dauert 4 Wochen.

Der Baum wird mittelmäßig groß und sehr
fruchtbar: macht starke, gelblichrothe und auf der Schat-
tenseite grünliche Sommertriebe, die mit weißlich-
ten runden und langen Puncten besetzt sind: große, brau-
ne, kegelförmige Augen, mit platten Augenträgern:
und ein großes, langherzförmiges, grasgrünes und rin-
nenförmig gebogenes Blatt, das ganz seicht gezähnet ist.

32. Der Wildling von Chassery. Besi de
Chassery
. Fig. 32.

Eine mittelmäßig große, recht delikate Butterbirne,
die in ihrer Vollkommenheit 23/4 Zoll hoch und 21/4 Zoll
breit ist, von eyförmiger Gestalt, daher sie auch öfters
bey dem Landvolk die Winter-Eyerbirne heißt.
Diese Form besagt schon ihre Abrundung um die offene
unbedeutende Blume, und ihre ovale Endigung am
Stiel, da gewöhnlich das Fleisch auf der einen Seite
länger herunter gehet, als auf der andern. Der Stiel
ist sehr stark, 11/4 Zoll gewöhnlich lang, gehet gerade
aus und ist an der Birne, wie eingesteckt. -- Die
Schale ist dick, außen hüblicht und uneben, wie eine

I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 16.
the. Dabey iſt die Schale mit gleichvertheilten, feinen,
zimmetfarbigen Puncten beſäet, und um die Blume
mit ſolchem Roſt umgeben. — Die Frucht riecht
äußerlich ſehr ſtark und angenehm: das Fleiſch ſelbſt
iſt weiß, körnig, ganz ſchmelzend, und von einem er-
habenen, trefflichen Geſchmack, mit einem Bergamot-
tenparfüm. — Die Frucht reift im November, und
dauert 4 Wochen.

Der Baum wird mittelmäßig groß und ſehr
fruchtbar: macht ſtarke, gelblichrothe und auf der Schat-
tenſeite grünliche Sommertriebe, die mit weißlich-
ten runden und langen Puncten beſetzt ſind: große, brau-
ne, kegelförmige Augen, mit platten Augenträgern:
und ein großes, langherzförmiges, grasgrünes und rin-
nenförmig gebogenes Blatt, das ganz ſeicht gezähnet iſt.

32. Der Wildling von Chaſſery. Besi de
Chassery
. Fig. 32.

Eine mittelmäßig große, recht delikate Butterbirne,
die in ihrer Vollkommenheit 2¾ Zoll hoch und 2¼ Zoll
breit iſt, von eyförmiger Geſtalt, daher ſie auch öfters
bey dem Landvolk die Winter-Eyerbirne heißt.
Dieſe Form beſagt ſchon ihre Abrundung um die offene
unbedeutende Blume, und ihre ovale Endigung am
Stiel, da gewöhnlich das Fleiſch auf der einen Seite
länger herunter gehet, als auf der andern. Der Stiel
iſt ſehr ſtark, 1¼ Zoll gewöhnlich lang, gehet gerade
aus und iſt an der Birne, wie eingeſteckt. — Die
Schale iſt dick, außen hüblicht und uneben, wie eine

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0474" n="426"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#g">Butterbirnen</hi>. Taf. 16.</fw><lb/>
the. Dabey i&#x017F;t die Schale mit gleichvertheilten, feinen,<lb/>
zimmetfarbigen Puncten be&#x017F;äet, und um die Blume<lb/>
mit &#x017F;olchem Ro&#x017F;t umgeben. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">riecht</hi><lb/>
äußerlich &#x017F;ehr &#x017F;tark und angenehm: das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> &#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
i&#x017F;t weiß, körnig, ganz &#x017F;chmelzend, und von einem er-<lb/>
habenen, trefflichen Ge&#x017F;chmack, mit einem Bergamot-<lb/>
tenparfüm. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> im November, und<lb/>
dauert 4 Wochen.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> wird mittelmäßig groß und &#x017F;ehr<lb/>
fruchtbar: macht &#x017F;tarke, gelblichrothe und auf der Schat-<lb/>
ten&#x017F;eite grünliche <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi>, die mit weißlich-<lb/>
ten runden und langen Puncten be&#x017F;etzt &#x017F;ind: große, brau-<lb/>
ne, kegelförmige <hi rendition="#g">Augen</hi>, mit platten Augenträgern:<lb/>
und ein großes, langherzförmiges, grasgrünes und rin-<lb/>
nenförmig gebogenes <hi rendition="#g">Blatt</hi>, das ganz &#x017F;eicht gezähnet i&#x017F;t.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>32. <hi rendition="#g">Der Wildling von Cha&#x017F;&#x017F;ery</hi>. <hi rendition="#aq">Besi de<lb/>
Chassery</hi>. Fig. 32.</head><lb/>
                <p>Eine mittelmäßig große, recht delikate Butterbirne,<lb/>
die in ihrer Vollkommenheit 2¾ Zoll hoch und 2¼ Zoll<lb/>
breit i&#x017F;t, von eyförmiger Ge&#x017F;talt, daher &#x017F;ie auch öfters<lb/>
bey dem Landvolk die <hi rendition="#g">Winter</hi>-<hi rendition="#g">Eyerbirne</hi> heißt.<lb/>
Die&#x017F;e Form be&#x017F;agt &#x017F;chon ihre Abrundung um die offene<lb/>
unbedeutende <hi rendition="#g">Blume</hi>, und ihre ovale Endigung am<lb/>
Stiel, da gewöhnlich das Flei&#x017F;ch auf der einen Seite<lb/>
länger herunter gehet, als auf der andern. Der <hi rendition="#g">Stiel</hi><lb/>
i&#x017F;t &#x017F;ehr &#x017F;tark, 1¼ Zoll gewöhnlich lang, gehet gerade<lb/>
aus und i&#x017F;t an der Birne, wie einge&#x017F;teckt. &#x2014; Die<lb/><hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t dick, außen hüblicht und uneben, wie eine<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[426/0474] I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 16. the. Dabey iſt die Schale mit gleichvertheilten, feinen, zimmetfarbigen Puncten beſäet, und um die Blume mit ſolchem Roſt umgeben. — Die Frucht riecht äußerlich ſehr ſtark und angenehm: das Fleiſch ſelbſt iſt weiß, körnig, ganz ſchmelzend, und von einem er- habenen, trefflichen Geſchmack, mit einem Bergamot- tenparfüm. — Die Frucht reift im November, und dauert 4 Wochen. Der Baum wird mittelmäßig groß und ſehr fruchtbar: macht ſtarke, gelblichrothe und auf der Schat- tenſeite grünliche Sommertriebe, die mit weißlich- ten runden und langen Puncten beſetzt ſind: große, brau- ne, kegelförmige Augen, mit platten Augenträgern: und ein großes, langherzförmiges, grasgrünes und rin- nenförmig gebogenes Blatt, das ganz ſeicht gezähnet iſt. 32. Der Wildling von Chaſſery. Besi de Chassery. Fig. 32. Eine mittelmäßig große, recht delikate Butterbirne, die in ihrer Vollkommenheit 2¾ Zoll hoch und 2¼ Zoll breit iſt, von eyförmiger Geſtalt, daher ſie auch öfters bey dem Landvolk die Winter-Eyerbirne heißt. Dieſe Form beſagt ſchon ihre Abrundung um die offene unbedeutende Blume, und ihre ovale Endigung am Stiel, da gewöhnlich das Fleiſch auf der einen Seite länger herunter gehet, als auf der andern. Der Stiel iſt ſehr ſtark, 1¼ Zoll gewöhnlich lang, gehet gerade aus und iſt an der Birne, wie eingeſteckt. — Die Schale iſt dick, außen hüblicht und uneben, wie eine

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/474
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/474>, abgerufen am 22.11.2024.