Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Classe, Butterbirnen. Taf. 17.
viertel Pfund schwer werden. Ihre Form ist lang co-
nisch: am Stiel etwas stumpf. Der Bauch sitzet weit
oben gegen die Blume, da sie sich platt zurundet. Un-
ter dem Bauch macht sie eine starke Einbiegung, und
läuft denn mit einer langen, etwas stumpfen Spitze auf
den Stiel aus. -- Die Blume sitzet in einer schönen,
geräumigen Einsenkung mit Erhöhungen umgeben, und
der Stiel, der gegen 1 Zoll lang und stark ist, stehet
wie eingesteckt, und ist gewöhnlich krumm stehend. --
Die Schale ist gelblichgrün, mit grauen Puncten und
Flecken besetzt, der St. Germain ähnlich, und auf der
Sonnenseite röthlich angelaufen. -- Das Fleisch ist
weiß, schmelzend, voll süßen Saftes, um das Kernhaus
sandig, steinig, wie die St. Germain, und gleichet ihrem
Fleisch und Parfüm, so, daß man sie die doppelte St.
Germain
nennen könnte. -- Die Frucht reift im De-
cember, und hält sich bis März.

Der Baum macht ein schönes, pyramidenförmi-
ges Gewächs. Seine Sommertriebe sind schwank,
an jedem Auge gebogen, grünlichroth, fein punctirt:
die Augen groß, rund, spitz, abstehend, braun und
roth geschuppt: die Blätter länglich, mit der Spitze
ganz krumm unter sich gebogen, und mit den Seiten auf-
wärts rinnenförmig, lebhaft grün und glänzend, seicht
gezähnt.

45. Die Winter-Mouille-bouche. Mouille-
bouche d'hyver.
Fig. 45.

Eine überaus vortreffliche und schöne Winter-Ta-
felbirne, welche ihrer delikaten Schwester, der Herbst-

I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 17.
viertel Pfund ſchwer werden. Ihre Form iſt lang co-
niſch: am Stiel etwas ſtumpf. Der Bauch ſitzet weit
oben gegen die Blume, da ſie ſich platt zurundet. Un-
ter dem Bauch macht ſie eine ſtarke Einbiegung, und
läuft denn mit einer langen, etwas ſtumpfen Spitze auf
den Stiel aus. — Die Blume ſitzet in einer ſchönen,
geräumigen Einſenkung mit Erhöhungen umgeben, und
der Stiel, der gegen 1 Zoll lang und ſtark iſt, ſtehet
wie eingeſteckt, und iſt gewöhnlich krumm ſtehend. —
Die Schale iſt gelblichgrün, mit grauen Puncten und
Flecken beſetzt, der St. Germain ähnlich, und auf der
Sonnenſeite röthlich angelaufen. — Das Fleiſch iſt
weiß, ſchmelzend, voll ſüßen Saftes, um das Kernhaus
ſandig, ſteinig, wie die St. Germain, und gleichet ihrem
Fleiſch und Parfüm, ſo, daß man ſie die doppelte St.
Germain
nennen könnte. — Die Frucht reift im De-
cember, und hält ſich bis März.

Der Baum macht ein ſchönes, pyramidenförmi-
ges Gewächs. Seine Sommertriebe ſind ſchwank,
an jedem Auge gebogen, grünlichroth, fein punctirt:
die Augen groß, rund, ſpitz, abſtehend, braun und
roth geſchuppt: die Blätter länglich, mit der Spitze
ganz krumm unter ſich gebogen, und mit den Seiten auf-
wärts rinnenförmig, lebhaft grün und glänzend, ſeicht
gezähnt.

45. Die Winter-Mouille-bouche. Mouille-
bouche d'hyver.
Fig. 45.

Eine überaus vortreffliche und ſchöne Winter-Ta-
felbirne, welche ihrer delikaten Schweſter, der Herbſt-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0488" n="440"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">I</hi>. <hi rendition="#g">Cla&#x017F;&#x017F;e</hi>, <hi rendition="#g">Butterbirnen</hi>. Taf. 17.</fw><lb/>
viertel Pfund &#x017F;chwer werden. Ihre Form i&#x017F;t lang co-<lb/>
ni&#x017F;ch: am Stiel etwas &#x017F;tumpf. Der Bauch &#x017F;itzet weit<lb/>
oben gegen die Blume, da &#x017F;ie &#x017F;ich platt zurundet. Un-<lb/>
ter dem Bauch macht &#x017F;ie eine &#x017F;tarke Einbiegung, und<lb/>
läuft denn mit einer langen, etwas &#x017F;tumpfen Spitze auf<lb/>
den Stiel aus. &#x2014; Die <hi rendition="#g">Blume</hi> &#x017F;itzet in einer &#x017F;chönen,<lb/>
geräumigen Ein&#x017F;enkung mit Erhöhungen umgeben, und<lb/>
der <hi rendition="#g">Stiel</hi>, der gegen 1 Zoll lang und &#x017F;tark i&#x017F;t, &#x017F;tehet<lb/>
wie einge&#x017F;teckt, und i&#x017F;t gewöhnlich krumm &#x017F;tehend. &#x2014;<lb/>
Die <hi rendition="#g">Schale</hi> i&#x017F;t gelblichgrün, mit grauen Puncten und<lb/>
Flecken be&#x017F;etzt, der <hi rendition="#aq">St</hi>. <hi rendition="#aq">Germain</hi> ähnlich, und auf der<lb/>
Sonnen&#x017F;eite röthlich angelaufen. &#x2014; Das <hi rendition="#g">Flei&#x017F;ch</hi> i&#x017F;t<lb/>
weiß, &#x017F;chmelzend, voll &#x017F;üßen Saftes, um das Kernhaus<lb/>
&#x017F;andig, &#x017F;teinig, wie die <hi rendition="#aq">St</hi>. <hi rendition="#aq">Germain</hi>, und gleichet ihrem<lb/>
Flei&#x017F;ch und Parfüm, &#x017F;o, daß man &#x017F;ie die doppelte <hi rendition="#aq">St.<lb/>
Germain</hi> nennen könnte. &#x2014; Die Frucht <hi rendition="#g">reift</hi> im De-<lb/>
cember, und hält &#x017F;ich bis März.</p><lb/>
                <p>Der <hi rendition="#g">Baum</hi> macht ein &#x017F;chönes, pyramidenförmi-<lb/>
ges Gewächs. Seine <hi rendition="#g">Sommertriebe</hi> &#x017F;ind &#x017F;chwank,<lb/>
an jedem Auge gebogen, grünlichroth, fein punctirt:<lb/>
die <hi rendition="#g">Augen</hi> groß, rund, &#x017F;pitz, ab&#x017F;tehend, braun und<lb/>
roth ge&#x017F;chuppt: die <hi rendition="#g">Blätter</hi> länglich, mit der Spitze<lb/>
ganz krumm unter &#x017F;ich gebogen, und mit den Seiten auf-<lb/>
wärts rinnenförmig, lebhaft grün und glänzend, &#x017F;eicht<lb/>
gezähnt.</p>
              </div><lb/>
              <div n="5">
                <head>45. <hi rendition="#g">Die Winter</hi>-<hi rendition="#aq">Mouille-bouche. Mouille-<lb/>
bouche d'hyver.</hi> Fig. 45.</head><lb/>
                <p>Eine überaus vortreffliche und &#x017F;chöne Winter-Ta-<lb/>
felbirne, welche ihrer delikaten Schwe&#x017F;ter, der Herb&#x017F;t-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[440/0488] I. Claſſe, Butterbirnen. Taf. 17. viertel Pfund ſchwer werden. Ihre Form iſt lang co- niſch: am Stiel etwas ſtumpf. Der Bauch ſitzet weit oben gegen die Blume, da ſie ſich platt zurundet. Un- ter dem Bauch macht ſie eine ſtarke Einbiegung, und läuft denn mit einer langen, etwas ſtumpfen Spitze auf den Stiel aus. — Die Blume ſitzet in einer ſchönen, geräumigen Einſenkung mit Erhöhungen umgeben, und der Stiel, der gegen 1 Zoll lang und ſtark iſt, ſtehet wie eingeſteckt, und iſt gewöhnlich krumm ſtehend. — Die Schale iſt gelblichgrün, mit grauen Puncten und Flecken beſetzt, der St. Germain ähnlich, und auf der Sonnenſeite röthlich angelaufen. — Das Fleiſch iſt weiß, ſchmelzend, voll ſüßen Saftes, um das Kernhaus ſandig, ſteinig, wie die St. Germain, und gleichet ihrem Fleiſch und Parfüm, ſo, daß man ſie die doppelte St. Germain nennen könnte. — Die Frucht reift im De- cember, und hält ſich bis März. Der Baum macht ein ſchönes, pyramidenförmi- ges Gewächs. Seine Sommertriebe ſind ſchwank, an jedem Auge gebogen, grünlichroth, fein punctirt: die Augen groß, rund, ſpitz, abſtehend, braun und roth geſchuppt: die Blätter länglich, mit der Spitze ganz krumm unter ſich gebogen, und mit den Seiten auf- wärts rinnenförmig, lebhaft grün und glänzend, ſeicht gezähnt. 45. Die Winter-Mouille-bouche. Mouille- bouche d'hyver. Fig. 45. Eine überaus vortreffliche und ſchöne Winter-Ta- felbirne, welche ihrer delikaten Schweſter, der Herbſt-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/488
Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/488>, abgerufen am 22.11.2024.