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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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VI. Cl. II. Ordn. Sanftbrüchige Bergam. Taf. 23.
179. Die holländische Bergamott. Berga-
motte de Hollande.
Fig. 179.

Diese Bergamott ist ebenfalls stark von Größe, und
bis zu 3 Zoll dick und 23/4 Zoll hoch, bisweilen beulig oder
breit gedrückt. Die gröste Breite ist oben bey der Blu-
me, da sie sich hoch zuwölbet, die Wölbung um den
Stiel aber nicht viel unterschieden ist. Die Blume,
die öfters ihre Blättchen verlieret, sitzet in einer engen
Vertiefung, und ist mit Beulen umgeben, die sich oft
über die Frucht verbreiten und sie ungleich machen. Der
Stiel ist stark und sehr lang, 13/4 Zoll, und stehet in
einem Grübchen, das von Fleischbeulen gebildet wird. --
Die Schale wird bey der Reife hellgelb, und bekommt
auf der Sonnenseite einen sanften Anflug von schöner
Röthe. Dabey sind die grauen Puncte und Rostanflüge
häufig. -- Das Fleisch ist weiß, etwas grob, wird
jedoch sanftbrüchig und mild, und von süßem, sehr gu-
ten Geschmack. Aber wenn die Jahreswitterung nicht
sehr günstig gewesen, so bleibt sie rübenartig und eine
bloße Kochbirne. -- Sie reift im Januar, oft erst im
März, und hält sich bis in den Junius.

Der Baum wächst lebhaft, und bauet eine runde,
ausgebreitete Krone. Seine Sommertriebe sind
lang, stark, an den Augen gebogen, braunröthlich, und
auf der Sonnenseite mit einem Silberhäutchen bekleidet,
und mit vielen zarten, gelbröthlichen Puncten besetzt:
die Augen rund, conisch, spitzig, braun, abstehend,
und die Träger wenig vorstehend: die Blätter schmal,
länglich, etwas unter sich gebogen und ungezähnt.


VI. Cl. II. Ordn. Sanftbrüchige Bergam. Taf. 23.
179. Die holländiſche Bergamott. Berga-
motte de Hollande.
Fig. 179.

Dieſe Bergamott iſt ebenfalls ſtark von Größe, und
bis zu 3 Zoll dick und 2¾ Zoll hoch, bisweilen beulig oder
breit gedrückt. Die gröſte Breite iſt oben bey der Blu-
me, da ſie ſich hoch zuwölbet, die Wölbung um den
Stiel aber nicht viel unterſchieden iſt. Die Blume,
die öfters ihre Blättchen verlieret, ſitzet in einer engen
Vertiefung, und iſt mit Beulen umgeben, die ſich oft
über die Frucht verbreiten und ſie ungleich machen. Der
Stiel iſt ſtark und ſehr lang, 1¾ Zoll, und ſtehet in
einem Grübchen, das von Fleiſchbeulen gebildet wird. —
Die Schale wird bey der Reife hellgelb, und bekommt
auf der Sonnenſeite einen ſanften Anflug von ſchöner
Röthe. Dabey ſind die grauen Puncte und Roſtanflüge
häufig. — Das Fleiſch iſt weiß, etwas grob, wird
jedoch ſanftbrüchig und mild, und von ſüßem, ſehr gu-
ten Geſchmack. Aber wenn die Jahreswitterung nicht
ſehr günſtig geweſen, ſo bleibt ſie rübenartig und eine
bloße Kochbirne. — Sie reift im Januar, oft erſt im
März, und hält ſich bis in den Junius.

Der Baum wächſt lebhaft, und bauet eine runde,
ausgebreitete Krone. Seine Sommertriebe ſind
lang, ſtark, an den Augen gebogen, braunröthlich, und
auf der Sonnenſeite mit einem Silberhäutchen bekleidet,
und mit vielen zarten, gelbröthlichen Puncten beſetzt:
die Augen rund, coniſch, ſpitzig, braun, abſtehend,
und die Träger wenig vorſtehend: die Blätter ſchmal,
länglich, etwas unter ſich gebogen und ungezähnt.


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[608/0656] VI. Cl. II. Ordn. Sanftbrüchige Bergam. Taf. 23. 179. Die holländiſche Bergamott. Berga- motte de Hollande. Fig. 179. Dieſe Bergamott iſt ebenfalls ſtark von Größe, und bis zu 3 Zoll dick und 2¾ Zoll hoch, bisweilen beulig oder breit gedrückt. Die gröſte Breite iſt oben bey der Blu- me, da ſie ſich hoch zuwölbet, die Wölbung um den Stiel aber nicht viel unterſchieden iſt. Die Blume, die öfters ihre Blättchen verlieret, ſitzet in einer engen Vertiefung, und iſt mit Beulen umgeben, die ſich oft über die Frucht verbreiten und ſie ungleich machen. Der Stiel iſt ſtark und ſehr lang, 1¾ Zoll, und ſtehet in einem Grübchen, das von Fleiſchbeulen gebildet wird. — Die Schale wird bey der Reife hellgelb, und bekommt auf der Sonnenſeite einen ſanften Anflug von ſchöner Röthe. Dabey ſind die grauen Puncte und Roſtanflüge häufig. — Das Fleiſch iſt weiß, etwas grob, wird jedoch ſanftbrüchig und mild, und von ſüßem, ſehr gu- ten Geſchmack. Aber wenn die Jahreswitterung nicht ſehr günſtig geweſen, ſo bleibt ſie rübenartig und eine bloße Kochbirne. — Sie reift im Januar, oft erſt im März, und hält ſich bis in den Junius. Der Baum wächſt lebhaft, und bauet eine runde, ausgebreitete Krone. Seine Sommertriebe ſind lang, ſtark, an den Augen gebogen, braunröthlich, und auf der Sonnenſeite mit einem Silberhäutchen bekleidet, und mit vielen zarten, gelbröthlichen Puncten beſetzt: die Augen rund, coniſch, ſpitzig, braun, abſtehend, und die Träger wenig vorſtehend: die Blätter ſchmal, länglich, etwas unter ſich gebogen und ungezähnt.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 608. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/656>, abgerufen am 22.11.2024.