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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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Quitten.
hält, und womit viele 1000 Zentner Zucker könnten er-
sparet werden . -- Außer diesen Gerüchten von frisch
gekochten, oder der mit Birnsyrup etc. eingemachten
Quitten sind sie auch, blos als Schnitze getrocknet, in
der Haushaltung ohne weitere Versüßung sehr gut zu

. **)Zur Benutzung und Anwendung des Bienen-Honigs
statt des Zuckers, sowohl für die Quitten-Speisen und Confi-
türen, als auch zum Einmachen allerley sonstigen Obstes, be-
sonders Kirschen, Johannisbeeren etc. ist die Kenntnis und Wis-
senschaft unentbehrlich, dem Honig seinen eigenen Ge-
schmack zu benehmen, und ihn dem Zucker voll-
kommen ähnlich zu machen. Es ist bekannt, daß der
Honig, den uns die Bienen aus den Blumen, Blüthen etc.
sammlen, sowohl aus den Gewächsen selbst, woraus er gezo-
gen wird, als auch aus seinem Aufenthalt in den Wachszellen
der Bienen etc. einen eigenen, besondern Geruch und Geschmack
anziehe, der ihn zum Gebrauch an statt des Zuckers, in den
allermeisten Fällen untauglich macht. -- Diesen Geschmack dem
Honig leicht zu benehmen und ihn dem Zucker sehr ähnlich zu
machen, verfahre man so: den Honig lasse man über nicht all-
zu starkem Feuer schmelzen: schäume ihn ab, und nachdem er
sich gehörig gekläret hat, so werfe man 5 bis 6 mal ein saube-
res Stück, jedesmal auf Kohlen, glüend gemachtes Ei-
sen, oder bey einiger Menge Honigs, einen reingemachten
glühenden Stahl aus dem Bügeleisen in den Honig, und schütte
zugleich auf jedes halbe Pfund Honig einen Eßlöffel voll Brand-
wein. -- Hiedurch verlieret sich der Honiggeschmack gänzlich,
und die mit diesem geläuterten Honig eingemachte Sachen, be-
kommen nicht nur ein weit besseres äußerliches Ansehen, sondern
sind auch weit schmackhafter, als die mit Zucker eingemachten
Confitüren, und mit 3/4 Pfund Honig reicht man eben so weit,
als mit 1 Pfund Zucker.

Quitten.
hält, und womit viele 1000 Zentner Zucker könnten er-
ſparet werden . — Außer dieſen Gerüchten von friſch
gekochten, oder der mit Birnſyrup ꝛc. eingemachten
Quitten ſind ſie auch, blos als Schnitze getrocknet, in
der Haushaltung ohne weitere Verſüßung ſehr gut zu

. **)Zur Benutzung und Anwendung des Bienen-Honigs
ſtatt des Zuckers, ſowohl für die Quitten-Speiſen und Confi-
türen, als auch zum Einmachen allerley ſonſtigen Obſtes, be-
ſonders Kirſchen, Johannisbeeren ꝛc. iſt die Kenntnis und Wiſ-
ſenſchaft unentbehrlich, dem Honig ſeinen eigenen Ge-
ſchmack zu benehmen, und ihn dem Zucker voll-
kommen ähnlich zu machen. Es iſt bekannt, daß der
Honig, den uns die Bienen aus den Blumen, Blüthen ꝛc.
ſammlen, ſowohl aus den Gewächſen ſelbſt, woraus er gezo-
gen wird, als auch aus ſeinem Aufenthalt in den Wachszellen
der Bienen ꝛc. einen eigenen, beſondern Geruch und Geſchmack
anziehe, der ihn zum Gebrauch an ſtatt des Zuckers, in den
allermeiſten Fällen untauglich macht. — Dieſen Geſchmack dem
Honig leicht zu benehmen und ihn dem Zucker ſehr ähnlich zu
machen, verfahre man ſo: den Honig laſſe man über nicht all-
zu ſtarkem Feuer ſchmelzen: ſchäume ihn ab, und nachdem er
ſich gehörig gekläret hat, ſo werfe man 5 bis 6 mal ein ſaube-
res Stück, jedesmal auf Kohlen, glüend gemachtes Ei-
ſen, oder bey einiger Menge Honigs, einen reingemachten
glühenden Stahl aus dem Bügeleiſen in den Honig, und ſchütte
zugleich auf jedes halbe Pfund Honig einen Eßlöffel voll Brand-
wein. — Hiedurch verlieret ſich der Honiggeſchmack gänzlich,
und die mit dieſem geläuterten Honig eingemachte Sachen, be-
kommen nicht nur ein weit beſſeres äußerliches Anſehen, ſondern
ſind auch weit ſchmackhafter, als die mit Zucker eingemachten
Confitüren, und mit ¾ Pfund Honig reicht man eben ſo weit,
als mit 1 Pfund Zucker.
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[632/0680] Quitten. hält, und womit viele 1000 Zentner Zucker könnten er- ſparet werden *). — Außer dieſen Gerüchten von friſch gekochten, oder der mit Birnſyrup ꝛc. eingemachten Quitten ſind ſie auch, blos als Schnitze getrocknet, in der Haushaltung ohne weitere Verſüßung ſehr gut zu *) . **)Zur Benutzung und Anwendung des Bienen-Honigs ſtatt des Zuckers, ſowohl für die Quitten-Speiſen und Confi- türen, als auch zum Einmachen allerley ſonſtigen Obſtes, be- ſonders Kirſchen, Johannisbeeren ꝛc. iſt die Kenntnis und Wiſ- ſenſchaft unentbehrlich, dem Honig ſeinen eigenen Ge- ſchmack zu benehmen, und ihn dem Zucker voll- kommen ähnlich zu machen. Es iſt bekannt, daß der Honig, den uns die Bienen aus den Blumen, Blüthen ꝛc. ſammlen, ſowohl aus den Gewächſen ſelbſt, woraus er gezo- gen wird, als auch aus ſeinem Aufenthalt in den Wachszellen der Bienen ꝛc. einen eigenen, beſondern Geruch und Geſchmack anziehe, der ihn zum Gebrauch an ſtatt des Zuckers, in den allermeiſten Fällen untauglich macht. — Dieſen Geſchmack dem Honig leicht zu benehmen und ihn dem Zucker ſehr ähnlich zu machen, verfahre man ſo: den Honig laſſe man über nicht all- zu ſtarkem Feuer ſchmelzen: ſchäume ihn ab, und nachdem er ſich gehörig gekläret hat, ſo werfe man 5 bis 6 mal ein ſaube- res Stück, jedesmal auf Kohlen, glüend gemachtes Ei- ſen, oder bey einiger Menge Honigs, einen reingemachten glühenden Stahl aus dem Bügeleiſen in den Honig, und ſchütte zugleich auf jedes halbe Pfund Honig einen Eßlöffel voll Brand- wein. — Hiedurch verlieret ſich der Honiggeſchmack gänzlich, und die mit dieſem geläuterten Honig eingemachte Sachen, be- kommen nicht nur ein weit beſſeres äußerliches Anſehen, ſondern ſind auch weit ſchmackhafter, als die mit Zucker eingemachten Confitüren, und mit ¾ Pfund Honig reicht man eben ſo weit, als mit 1 Pfund Zucker.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 632. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/680>, abgerufen am 22.11.2024.