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Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809.

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Die Quitten.

Die Quitten sind zwar kein Obst, das sich wie
die Aepfeln und Birnen vom Baum essen lässet, allein
sie sind nicht ohne Nutzen, und dürfen in einem vollstän-
digen Obstgarten nicht fehlen. Diese goldene Obstfrüchte
sind nicht nur der Apotheke, der Conditorei und zu tau-
send Leckerbissen unentbehrlich, sondern sie liefern auch
dem Obstfreund und Gartenbesitzer manche delikate, ge-
sunde Kost zu seinen Mahlzeiten, und wohlfeile Confitü-
ren. -- Das mögte sich nun zwar bey der allermeist un-
umgänglichen Nothwendigkeit der Versüßung, und der
Erfordernis des Zuckers für diese Baumfrucht sogleich
widerlegen; allein nicht in Anschlag zu bringen, daß
wir mehrern Zuckersiedereyen aus Runkelrüben etc. ent-
gegen sehen, so verträgt sich die Versüßung der Quitten-
Gerüchte gar vortrefflich mit der von Birnsyrup oder
dem zu flüssiger Honigdicke eingekochten Saft von aller-
ley Birnen *), der sich, wohl gekocht, zehn Jahre lang

*) Der Syrup von gutem Aepfelmost, sogleich von der Kel-
ter weg, eben gut bereitet, thut die nemlichen Dienste, und
ist noch kräftiger und besser, hält sich auch eben so lange.
Die Quitten.

Die Quitten ſind zwar kein Obſt, das ſich wie
die Aepfeln und Birnen vom Baum eſſen läſſet, allein
ſie ſind nicht ohne Nutzen, und dürfen in einem vollſtän-
digen Obſtgarten nicht fehlen. Dieſe goldene Obſtfrüchte
ſind nicht nur der Apotheke, der Conditorei und zu tau-
ſend Leckerbiſſen unentbehrlich, ſondern ſie liefern auch
dem Obſtfreund und Gartenbeſitzer manche delikate, ge-
ſunde Koſt zu ſeinen Mahlzeiten, und wohlfeile Confitü-
ren. — Das mögte ſich nun zwar bey der allermeiſt un-
umgänglichen Nothwendigkeit der Verſüßung, und der
Erfordernis des Zuckers für dieſe Baumfrucht ſogleich
widerlegen; allein nicht in Anſchlag zu bringen, daß
wir mehrern Zuckerſiedereyen aus Runkelrüben ꝛc. ent-
gegen ſehen, ſo verträgt ſich die Verſüßung der Quitten-
Gerüchte gar vortrefflich mit der von Birnſyrup oder
dem zu flüſſiger Honigdicke eingekochten Saft von aller-
ley Birnen *), der ſich, wohl gekocht, zehn Jahre lang

*) Der Syrup von gutem Aepfelmoſt, ſogleich von der Kel-
ter weg, eben gut bereitet, thut die nemlichen Dienſte, und
iſt noch kräftiger und beſſer, hält ſich auch eben ſo lange.
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[631/0679] Die Quitten. Die Quitten ſind zwar kein Obſt, das ſich wie die Aepfeln und Birnen vom Baum eſſen läſſet, allein ſie ſind nicht ohne Nutzen, und dürfen in einem vollſtän- digen Obſtgarten nicht fehlen. Dieſe goldene Obſtfrüchte ſind nicht nur der Apotheke, der Conditorei und zu tau- ſend Leckerbiſſen unentbehrlich, ſondern ſie liefern auch dem Obſtfreund und Gartenbeſitzer manche delikate, ge- ſunde Koſt zu ſeinen Mahlzeiten, und wohlfeile Confitü- ren. — Das mögte ſich nun zwar bey der allermeiſt un- umgänglichen Nothwendigkeit der Verſüßung, und der Erfordernis des Zuckers für dieſe Baumfrucht ſogleich widerlegen; allein nicht in Anſchlag zu bringen, daß wir mehrern Zuckerſiedereyen aus Runkelrüben ꝛc. ent- gegen ſehen, ſo verträgt ſich die Verſüßung der Quitten- Gerüchte gar vortrefflich mit der von Birnſyrup oder dem zu flüſſiger Honigdicke eingekochten Saft von aller- ley Birnen *), der ſich, wohl gekocht, zehn Jahre lang *) Der Syrup von gutem Aepfelmoſt, ſogleich von der Kel- ter weg, eben gut bereitet, thut die nemlichen Dienſte, und iſt noch kräftiger und beſſer, hält ſich auch eben ſo lange.

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Zitationshilfe: Christ, Johann Ludwig: Vollständige Pomologie. Bd. 1. Das Kernobst. Berlin, 1809, S. 631. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/christ_pomologie01_1809/679>, abgerufen am 22.11.2024.