Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.beginnen, zu Blauenstein gewendet, folgender¬ "Was ich vorhin nur andeutete, muß ich Der Freiherr von Struen, meiner seligen "Entschuldigen Sie meine Unterbrechung;" beginnen, zu Blauenſtein gewendet, folgender¬ „Was ich vorhin nur andeutete, muß ich Der Freiherr von Struen, meiner ſeligen „Entſchuldigen Sie meine Unterbrechung;“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0248" n="242"/> beginnen, zu Blauenſtein gewendet, folgender¬<lb/> maßen fort:</p><lb/> <p>„Was ich vorhin nur andeutete, muß ich<lb/> Ihnen zu meiner eigenen Rechtfertigung naͤher<lb/> auseinander ſetzen, denn Sie ſtehn mir jetzt nahe<lb/> wie ein geliebter Sohn. Ich habe mannigfache<lb/> Erfahrungen in meinem Leben eingeſammelt, ich<lb/> habe die Menſchen, ihr oft ſo verwirrtes, zweck¬<lb/> loſes Treiben kennen gelernt, und war ſelbſt zu<lb/> einer Zeit ein Spiel ungluͤckſeliger Verhaͤltniſſe,<lb/> die ich fuͤr die ſeligſte meines Lebens hielt. —</p><lb/> <p>Der Freiherr von Struen, meiner ſeligen<lb/> Marie Vater, war ſtolz und, moͤge es ihm der<lb/> Himmel verzeihn, von einer nie zu billigenden<lb/> Habſucht erfuͤllt; Geld, Adel und vornehme Ver¬<lb/> bindungen waren ſeiner Goͤtzen angebetetſte, ihnen<lb/> opferte er Alles, Alles, nur ſich ſelbſt nicht, denn<lb/> er war Egoiſt. Die Liebe hatte meine Augen<lb/> verblendet, ich — “</p><lb/> <p>„Entſchuldigen Sie meine Unterbrechung;“<lb/> fiel Blauenſtein dem Grafen in die Rede, „ich<lb/> kenne zwar meines Vaters Verhaͤltniſſe zu dem<lb/> von Struenſchen Hauſe, aber ich fand keinen Auf¬<lb/> ſchluß daruͤber, wo der Freiherr fruͤher gelebt, wo<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [242/0248]
beginnen, zu Blauenſtein gewendet, folgender¬
maßen fort:
„Was ich vorhin nur andeutete, muß ich
Ihnen zu meiner eigenen Rechtfertigung naͤher
auseinander ſetzen, denn Sie ſtehn mir jetzt nahe
wie ein geliebter Sohn. Ich habe mannigfache
Erfahrungen in meinem Leben eingeſammelt, ich
habe die Menſchen, ihr oft ſo verwirrtes, zweck¬
loſes Treiben kennen gelernt, und war ſelbſt zu
einer Zeit ein Spiel ungluͤckſeliger Verhaͤltniſſe,
die ich fuͤr die ſeligſte meines Lebens hielt. —
Der Freiherr von Struen, meiner ſeligen
Marie Vater, war ſtolz und, moͤge es ihm der
Himmel verzeihn, von einer nie zu billigenden
Habſucht erfuͤllt; Geld, Adel und vornehme Ver¬
bindungen waren ſeiner Goͤtzen angebetetſte, ihnen
opferte er Alles, Alles, nur ſich ſelbſt nicht, denn
er war Egoiſt. Die Liebe hatte meine Augen
verblendet, ich — “
„Entſchuldigen Sie meine Unterbrechung;“
fiel Blauenſtein dem Grafen in die Rede, „ich
kenne zwar meines Vaters Verhaͤltniſſe zu dem
von Struenſchen Hauſe, aber ich fand keinen Auf¬
ſchluß daruͤber, wo der Freiherr fruͤher gelebt, wo
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