Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.Denn daß Blauenstein wenige Wochen nachher Einige Jahre nach dem, was die freundlichen Denn daß Blauenſtein wenige Wochen nachher Einige Jahre nach dem, was die freundlichen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0267" n="261"/> <p>Denn daß Blauenſtein wenige Wochen nachher<lb/> ſeiner holden Tina am Altare die Hand zum<lb/> ehelichen Bunde reichte, daß er ſie der getroffenen<lb/> Verabredung gemaͤß nach ſeinem ſchoͤnen Stamm¬<lb/> ſchloſſe Bohlingen fuͤhrte, wo es ſich leben laſſen<lb/> ſoll wie im Paradieſe, daß ferner Emil, Tinas<lb/> geliebter Bruder, ernſtlich beſchloſſen hat, irgend<lb/> einer der reizenden Leſerinnen ſeine Hand zu<lb/> reichen, keineswegs aber der kugelrunden Tochter<lb/> des alten Kammerherrn, ſo wie, daß Tante Letty<lb/> nach endlicher Verzeihung und erfreulichen Auf¬<lb/> klaͤrung wieder in Gnaden in die ſich alljaͤhrlich<lb/> auf einige Monate vereinigende Familie aufge¬<lb/> nommen iſt, das ſind alles Dinge, die ſich von<lb/> ſelbſt verſtehn.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Einige Jahre nach dem, was die freundlichen<lb/> Leſer ſo eben erfuhren, gelangte ich auf einer<lb/> Geſchaͤftsreiſe in die Naͤhe des reizend gelegenen<lb/> Blumenau. Der uͤberaus fette Boden war an<lb/> den ſchlechten Wegen ſchuld, welche meinem Rei¬<lb/> ſewagen auf aͤhnliche Weiſe ein Rad raubten,<lb/> wie dem Brautfahrer Blauenſtein, und ich ſah<lb/> mich genoͤthigt, die gaſtfreundliche Guͤte des nahen<lb/> Gutsbeſitzers in Anſpruch zu nehmen, den ich<lb/> nicht einmal dem Namen nach kannte. Im<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [261/0267]
Denn daß Blauenſtein wenige Wochen nachher
ſeiner holden Tina am Altare die Hand zum
ehelichen Bunde reichte, daß er ſie der getroffenen
Verabredung gemaͤß nach ſeinem ſchoͤnen Stamm¬
ſchloſſe Bohlingen fuͤhrte, wo es ſich leben laſſen
ſoll wie im Paradieſe, daß ferner Emil, Tinas
geliebter Bruder, ernſtlich beſchloſſen hat, irgend
einer der reizenden Leſerinnen ſeine Hand zu
reichen, keineswegs aber der kugelrunden Tochter
des alten Kammerherrn, ſo wie, daß Tante Letty
nach endlicher Verzeihung und erfreulichen Auf¬
klaͤrung wieder in Gnaden in die ſich alljaͤhrlich
auf einige Monate vereinigende Familie aufge¬
nommen iſt, das ſind alles Dinge, die ſich von
ſelbſt verſtehn.
Einige Jahre nach dem, was die freundlichen
Leſer ſo eben erfuhren, gelangte ich auf einer
Geſchaͤftsreiſe in die Naͤhe des reizend gelegenen
Blumenau. Der uͤberaus fette Boden war an
den ſchlechten Wegen ſchuld, welche meinem Rei¬
ſewagen auf aͤhnliche Weiſe ein Rad raubten,
wie dem Brautfahrer Blauenſtein, und ich ſah
mich genoͤthigt, die gaſtfreundliche Guͤte des nahen
Gutsbeſitzers in Anſpruch zu nehmen, den ich
nicht einmal dem Namen nach kannte. Im
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