Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.die geschmückte Adeline, Blauenstein seine Tina Als der Graf mit entwölkter Stirn eintrat die geſchmuͤckte Adeline, Blauenſtein ſeine Tina Als der Graf mit entwoͤlkter Stirn eintrat <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0266" n="260"/> die geſchmuͤckte Adeline, Blauenſtein ſeine Tina<lb/> nach dem erwaͤhnten Gartenſallon, wo ein koͤſt¬<lb/> liches Gabelfruͤhſtuͤck, in welchem ein neuer Koch<lb/> aus der Reſidenz ſeine Meiſterſchaft erſchoͤpft,<lb/> den Eintretenden entgegenduftete, und die drollige<lb/> Braut des froͤhlichen Kluge, das reizende Baͤs¬<lb/> chen, fuͤhrte den uͤber den Raub, welchen Oncle<lb/> Heinrich begangen, ganz uͤberraſchten Staunitz<lb/> dem lachenden Emil entgegen. Unter lautem<lb/> Jubel waͤhlten die frohen, gluͤcklichen Menſchen<lb/> ihre Plaͤtze an der reich geſchmuͤckten Tafel, an<lb/> der man keinen uͤbelredenden, ironiſchen Gaſt ge¬<lb/> wahrte, wie an der Abendtafel des den freund¬<lb/> lichen Leſern oben beſchriebenen Balles.</p><lb/> <p>Als der Graf mit entwoͤlkter Stirn eintrat<lb/> und die Anweſenden begruͤßte, da hob Heinrich<lb/> ſein Kelchglas hoch empor, und indem er in den<lb/> Paukenwirbel und die ſchmetternden Trompeten¬<lb/> toͤne der im Nebenzimmer verborgenen Muſik<lb/> ein lautes: „Die Verlobten und das edle junge<lb/> Paar ſollen leben, hoch!“ hineinrief, — da ſchallte<lb/> aus jedem Munde ihm ein froͤhliches Hoch! aus<lb/> voller, freudiger Bruſt nach, und in dem feſt¬<lb/> lichen Brautjubel entfloh den gluͤcklichen Menſchen<lb/> der ſeligſte Tag ihres freudenreichen Lebens!<lb/><hi rendition="#et">Punctum.</hi><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [260/0266]
die geſchmuͤckte Adeline, Blauenſtein ſeine Tina
nach dem erwaͤhnten Gartenſallon, wo ein koͤſt¬
liches Gabelfruͤhſtuͤck, in welchem ein neuer Koch
aus der Reſidenz ſeine Meiſterſchaft erſchoͤpft,
den Eintretenden entgegenduftete, und die drollige
Braut des froͤhlichen Kluge, das reizende Baͤs¬
chen, fuͤhrte den uͤber den Raub, welchen Oncle
Heinrich begangen, ganz uͤberraſchten Staunitz
dem lachenden Emil entgegen. Unter lautem
Jubel waͤhlten die frohen, gluͤcklichen Menſchen
ihre Plaͤtze an der reich geſchmuͤckten Tafel, an
der man keinen uͤbelredenden, ironiſchen Gaſt ge¬
wahrte, wie an der Abendtafel des den freund¬
lichen Leſern oben beſchriebenen Balles.
Als der Graf mit entwoͤlkter Stirn eintrat
und die Anweſenden begruͤßte, da hob Heinrich
ſein Kelchglas hoch empor, und indem er in den
Paukenwirbel und die ſchmetternden Trompeten¬
toͤne der im Nebenzimmer verborgenen Muſik
ein lautes: „Die Verlobten und das edle junge
Paar ſollen leben, hoch!“ hineinrief, — da ſchallte
aus jedem Munde ihm ein froͤhliches Hoch! aus
voller, freudiger Bruſt nach, und in dem feſt¬
lichen Brautjubel entfloh den gluͤcklichen Menſchen
der ſeligſte Tag ihres freudenreichen Lebens!
Punctum.
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