Clauren, Heinrich: Liebe und Irrthum. Nordhausen, 1827.oftmals durch den lauschigen Park tragen mußte, Die Resultate dessen, was meine geringe Kunst Daß gute, edle Menschen ein schönes Ziel oftmals durch den lauſchigen Park tragen mußte, Die Reſultate deſſen, was meine geringe Kunſt Daß gute, edle Menſchen ein ſchoͤnes Ziel <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0270" n="264"/> oftmals durch den lauſchigen Park tragen mußte,<lb/> vermogte ihn nicht zu troͤſten oder zu entſchaͤdigen,<lb/> und er ſtreckte mir ſehnſuͤchtig die Haͤnde nach,<lb/> als mein Wagen uͤber den Schloßhof davon eilte.<lb/> Noch in den Wagen rief mein Freund, ich ſolle<lb/> des Romans nicht vergeſſen.</p><lb/> <p>Die Reſultate deſſen, was meine geringe Kunſt<lb/> vermogt, ſieht hier der freundliche Leſer vor ſich.</p><lb/> <p>Daß gute, edle Menſchen ein ſchoͤnes Ziel<lb/> auf dieſer Welt erreicht, daß ſie neben wahrer<lb/> Tugend auch im Überfluſſe reicher Gluͤcksguͤter theil¬<lb/> haftig werden, gehoͤrt freilich heutzutage, wo weder<lb/> wahre Tugend, noch Kraft und innerer Werth an's<lb/> Licht der Welt treten, zu den ſeltenſten Seltenheiten.<lb/> An der Seite eines geliebten Weibes, Vater eines<lb/> geſunden Kindes, ein reines Herz in der Bruſt,<lb/> eine der Vernunft gemaͤße Beſchaͤftigung und dann<lb/> nebenbei Herr bluͤhender Guͤter und liebender,<lb/> treuer Unterthanen, freilich, auf dieſe Weiſe lebt<lb/> es ſich paradieſiſch. Aber wir koͤnnen nicht alle<lb/> gleich gebettet ſein, und wer reines Herzens iſt,<lb/> die druͤckende Sorge nicht kennt, der lebt in ſeiner<lb/> frommen Genuͤgſamkeit uͤberall im Paradieſe,<lb/> denn es bedarf zu ſeinem Gluͤcke der goldenen<lb/> Schaͤtze nicht!</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </body> </text> </TEI> [264/0270]
oftmals durch den lauſchigen Park tragen mußte,
vermogte ihn nicht zu troͤſten oder zu entſchaͤdigen,
und er ſtreckte mir ſehnſuͤchtig die Haͤnde nach,
als mein Wagen uͤber den Schloßhof davon eilte.
Noch in den Wagen rief mein Freund, ich ſolle
des Romans nicht vergeſſen.
Die Reſultate deſſen, was meine geringe Kunſt
vermogt, ſieht hier der freundliche Leſer vor ſich.
Daß gute, edle Menſchen ein ſchoͤnes Ziel
auf dieſer Welt erreicht, daß ſie neben wahrer
Tugend auch im Überfluſſe reicher Gluͤcksguͤter theil¬
haftig werden, gehoͤrt freilich heutzutage, wo weder
wahre Tugend, noch Kraft und innerer Werth an's
Licht der Welt treten, zu den ſeltenſten Seltenheiten.
An der Seite eines geliebten Weibes, Vater eines
geſunden Kindes, ein reines Herz in der Bruſt,
eine der Vernunft gemaͤße Beſchaͤftigung und dann
nebenbei Herr bluͤhender Guͤter und liebender,
treuer Unterthanen, freilich, auf dieſe Weiſe lebt
es ſich paradieſiſch. Aber wir koͤnnen nicht alle
gleich gebettet ſein, und wer reines Herzens iſt,
die druͤckende Sorge nicht kennt, der lebt in ſeiner
frommen Genuͤgſamkeit uͤberall im Paradieſe,
denn es bedarf zu ſeinem Gluͤcke der goldenen
Schaͤtze nicht!
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