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Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834.

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selbe herzustellen, d. i. seinen Erfolg zu wenden, wenn er
frische Truppen in angemessener Zahl herbeiführen kann.

306. Dadurch wird also der successive Gebrauch der
Streitkräfte auf einem zweiten Wege als ein wirksames
Prinzip eingeführt.

307. Ist aber der successive Gebrauch der Streit-
kräfte in einer Reihe hinter einander folgender Gefechte
möglich und ist der gleichzeitige Gebrauch nicht unbegrenzt,
so folgt von selbst daß die Kräfte welche nicht im gleich-
zeitigen Gebrauch wirksam sein, es im successiven werden
können.

308. Durch diese Reihe hinter einander liegender
Theilgefechte wird die Dauer des Gesammtgefechts bedeu-
tend ausgedehnt.

309. Diese Dauer nun bringt einen neuen Grund
für den successiven Gebrauch der Streitkräfte in die Be-
trachtung, indem es eine neue Größe in die Rechnung
bringt; diese Größe ist das unvorhergesehene Er-
eigniß
.

310. Ist überhaupt ein successiver Gebrauch der
Streitkräfte möglich, so ist der Gebrauch welchen der Geg-
ner von den seinigen macht nicht mehr bekannt; denn nur
was er zu gleichzeitiger Wirkung anwendet liegt unserer
Beurtheilung vor, das Andere nicht und wir können uns
nur im Allgemeinen darauf gefaßt machen.

311. Aber die bloße Dauer der Handlung bringt
auch noch den reinen Zufall in die Rechnung und dieser
ist der Natur der Sache nach im Kriege sehr viel größer
als sonst irgendwo.

312. Dieses unvorhergesehene Ereigniß also erfordert
eine allgemeine Berücksichtigung und diese kann nichts An-

III 22

ſelbe herzuſtellen, d. i. ſeinen Erfolg zu wenden, wenn er
friſche Truppen in angemeſſener Zahl herbeifuͤhren kann.

306. Dadurch wird alſo der ſucceſſive Gebrauch der
Streitkraͤfte auf einem zweiten Wege als ein wirkſames
Prinzip eingefuͤhrt.

307. Iſt aber der ſucceſſive Gebrauch der Streit-
kraͤfte in einer Reihe hinter einander folgender Gefechte
moͤglich und iſt der gleichzeitige Gebrauch nicht unbegrenzt,
ſo folgt von ſelbſt daß die Kraͤfte welche nicht im gleich-
zeitigen Gebrauch wirkſam ſein, es im ſucceſſiven werden
koͤnnen.

308. Durch dieſe Reihe hinter einander liegender
Theilgefechte wird die Dauer des Geſammtgefechts bedeu-
tend ausgedehnt.

309. Dieſe Dauer nun bringt einen neuen Grund
fuͤr den ſucceſſiven Gebrauch der Streitkraͤfte in die Be-
trachtung, indem es eine neue Groͤße in die Rechnung
bringt; dieſe Groͤße iſt das unvorhergeſehene Er-
eigniß
.

310. Iſt uͤberhaupt ein ſucceſſiver Gebrauch der
Streitkraͤfte moͤglich, ſo iſt der Gebrauch welchen der Geg-
ner von den ſeinigen macht nicht mehr bekannt; denn nur
was er zu gleichzeitiger Wirkung anwendet liegt unſerer
Beurtheilung vor, das Andere nicht und wir koͤnnen uns
nur im Allgemeinen darauf gefaßt machen.

311. Aber die bloße Dauer der Handlung bringt
auch noch den reinen Zufall in die Rechnung und dieſer
iſt der Natur der Sache nach im Kriege ſehr viel groͤßer
als ſonſt irgendwo.

312. Dieſes unvorhergeſehene Ereigniß alſo erfordert
eine allgemeine Beruͤckſichtigung und dieſe kann nichts An-

III 22
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[337/0351] ſelbe herzuſtellen, d. i. ſeinen Erfolg zu wenden, wenn er friſche Truppen in angemeſſener Zahl herbeifuͤhren kann. 306. Dadurch wird alſo der ſucceſſive Gebrauch der Streitkraͤfte auf einem zweiten Wege als ein wirkſames Prinzip eingefuͤhrt. 307. Iſt aber der ſucceſſive Gebrauch der Streit- kraͤfte in einer Reihe hinter einander folgender Gefechte moͤglich und iſt der gleichzeitige Gebrauch nicht unbegrenzt, ſo folgt von ſelbſt daß die Kraͤfte welche nicht im gleich- zeitigen Gebrauch wirkſam ſein, es im ſucceſſiven werden koͤnnen. 308. Durch dieſe Reihe hinter einander liegender Theilgefechte wird die Dauer des Geſammtgefechts bedeu- tend ausgedehnt. 309. Dieſe Dauer nun bringt einen neuen Grund fuͤr den ſucceſſiven Gebrauch der Streitkraͤfte in die Be- trachtung, indem es eine neue Groͤße in die Rechnung bringt; dieſe Groͤße iſt das unvorhergeſehene Er- eigniß. 310. Iſt uͤberhaupt ein ſucceſſiver Gebrauch der Streitkraͤfte moͤglich, ſo iſt der Gebrauch welchen der Geg- ner von den ſeinigen macht nicht mehr bekannt; denn nur was er zu gleichzeitiger Wirkung anwendet liegt unſerer Beurtheilung vor, das Andere nicht und wir koͤnnen uns nur im Allgemeinen darauf gefaßt machen. 311. Aber die bloße Dauer der Handlung bringt auch noch den reinen Zufall in die Rechnung und dieſer iſt der Natur der Sache nach im Kriege ſehr viel groͤßer als ſonſt irgendwo. 312. Dieſes unvorhergeſehene Ereigniß alſo erfordert eine allgemeine Beruͤckſichtigung und dieſe kann nichts An- III 22

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Zitationshilfe: Clausewitz, Carl von: Vom Kriege. Bd. 3. Berlin, 1834, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clausewitz_krieg03_1834/351>, abgerufen am 24.11.2024.