p1c_131.001 rerumque potiri. So will Virgil Aeneid. VI. 850. p1c_131.002 die Römer gesinnt wissen. Tu regere imperio populos, p1c_131.003 Romane, memento, hae tibi erunt artes, pacisque p1c_131.004 imponere morem, parcere subiectis, et debellare p1c_131.005 superbos. Diese Hoheit zeigt sich auch nach Ovid. Metamorph. p1c_131.006 I. 85., und Milton (Paradis. lost. B. IV. 288) in dem p1c_131.007 Aeußern der Menschengestalt. So erhaben denkt sich Mesomed p1c_131.008 (Analect T. II. p. 292.) in seinem Hymnus die p1c_131.009 Nemesis - upo son trokhon astaton, astibe kharopa p1c_131.010 meropon strephetai tukha, lethousa de par poda baineis, p1c_131.011 gauroumenon aukhena klineis, upo pekhun aei bioton metreis p1c_131.012 k. t. l. Zuweilen stellt sich auch das Erhabenep1c_131.013 bey den Dichtern mit einer gewissen Lebendigkeit dar, welche p1c_131.014 die erhabene Grazie genannt wird. Dann ist es p1c_131.015 noch nicht als gestaltet vorhanden, sondern es gestaltet sich p1c_131.016 vor unsern Blicken, und zwar mit Leichtigkeit. Es erscheint p1c_131.017 mehr in dem Augenblicke der Erhebung, als in der Vollendung. p1c_131.018 Dieses geschieht gewöhnlich durch einen gewissen p1c_131.019 Kontrast des Schrecklichen mit dem Reizendschönen. Jndem p1c_131.020 letzteres unsere Seele einnimmt, und mit Licht erfüllt, droht p1c_131.021 das Schreckliche ihm den Untergang. Dadurch wird es uns p1c_131.022 bey dem angedrohten Verluste theurer, wir können es nicht p1c_131.023 ertragen, daß es ganz untergehen soll, und wir erheben uns p1c_131.024 mit einer Art freudigem Glauben zu der Zuversicht, daß p1c_131.025 hier eine höhere Harmouie obwalten und den Kontrast auflösen p1c_131.026 müsse. Je größer z. B. der Schmerz des Menschen p1c_131.027 wird, je lauter er in Wehmuth ausbricht, desto näher ist p1c_131.028 auch der Trost und der Muth. Hierher gehört das ganze
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/189>, abgerufen am 27.11.2024.
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