p1c_145.001 so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters p1c_145.002 Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. Solches rede ich p1c_145.003 zu euch, auf daß meine Freude in euch bleibe, und eure p1c_145.004 Freude vollkommen werde. Niemand hat größere Liebe, p1c_145.005 denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Jhr p1c_145.006 seyd meine Freunde, so ihr thut, was ich euch gebiete. Jch p1c_145.007 sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seyd, denn ein Knecht p1c_145.008 weiß nicht, was sein Herr thut. Euch aber habe ich p1c_145.009 gesagt, daß ihr Freunde seyd. Denn alles, was ich habe p1c_145.010 von meinem Vater gehöret, habe ich euch kund gethan. p1c_145.011 Jhr habt mich nicht erwählet, sondern ich p1c_145.012 habe euch erwählet und gesetzt, daß ihr hingeht p1c_145.013 und Frucht bringet. - Wäret ihr von der p1c_145.014 Welt, so hätte die Welt das Jhre lieb, dieweil ihr aber p1c_145.015 nicht von der Welt seyd, darum hasset euch die Welt. - p1c_145.016 Sie werden euch in den Bann thun. Es kommt die Zeit, p1c_145.017 daß, wer euch tödtet, wird meynen, er thue Gott einen p1c_145.018 Dienst daran. - Jch sage euch die Wahrheit. Es ist p1c_145.019 euch gut, daß ich hingehe, denn so ich nicht hingehe,p1c_145.020 so kommt der Tröster nicht zu euch. So ich aber p1c_145.021 gehe, will ich ihn zu euch senden. - Jch habe euch noch p1c_145.022 viel zu sagen, aber ihr könnet's itzt nicht tragen. - Solches p1c_145.023 habe ich zu euch durch Sprüchwort geredt, es p1c_145.024 kommt aber die Zeit, daß ich nicht mehr durch p1c_145.025 Sprüchwort mit euch reden werde, sondern p1c_145.026 euch frey heraus verkündigen von meinem Vater.p1c_145.027 - Jch bin vom Vater ausgegangen und kommen in p1c_145.028 die Welt, wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum
p1c_145.001 so bleibt ihr in meiner Liebe, gleichwie ich meines Vaters p1c_145.002 Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. Solches rede ich p1c_145.003 zu euch, auf daß meine Freude in euch bleibe, und eure p1c_145.004 Freude vollkommen werde. Niemand hat größere Liebe, p1c_145.005 denn die, daß er sein Leben läßt für seine Freunde. Jhr p1c_145.006 seyd meine Freunde, so ihr thut, was ich euch gebiete. Jch p1c_145.007 sage hinfort nicht, daß ihr Knechte seyd, denn ein Knecht p1c_145.008 weiß nicht, was sein Herr thut. Euch aber habe ich p1c_145.009 gesagt, daß ihr Freunde seyd. Denn alles, was ich habe p1c_145.010 von meinem Vater gehöret, habe ich euch kund gethan. p1c_145.011 Jhr habt mich nicht erwählet, sondern ich p1c_145.012 habe euch erwählet und gesetzt, daß ihr hingeht p1c_145.013 und Frucht bringet. ─ Wäret ihr von der p1c_145.014 Welt, so hätte die Welt das Jhre lieb, dieweil ihr aber p1c_145.015 nicht von der Welt seyd, darum hasset euch die Welt. ─ p1c_145.016 Sie werden euch in den Bann thun. Es kommt die Zeit, p1c_145.017 daß, wer euch tödtet, wird meynen, er thue Gott einen p1c_145.018 Dienst daran. ─ Jch sage euch die Wahrheit. Es ist p1c_145.019 euch gut, daß ich hingehe, denn so ich nicht hingehe,p1c_145.020 so kommt der Tröster nicht zu euch. So ich aber p1c_145.021 gehe, will ich ihn zu euch senden. ─ Jch habe euch noch p1c_145.022 viel zu sagen, aber ihr könnet's itzt nicht tragen. ─ Solches p1c_145.023 habe ich zu euch durch Sprüchwort geredt, es p1c_145.024 kommt aber die Zeit, daß ich nicht mehr durch p1c_145.025 Sprüchwort mit euch reden werde, sondern p1c_145.026 euch frey heraus verkündigen von meinem Vater.p1c_145.027 ─ Jch bin vom Vater ausgegangen und kommen in p1c_145.028 die Welt, wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum
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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/203>, abgerufen am 23.11.2024.
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