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Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804.

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kann man auch die Syllepsis rechnen, wo dasselbe Wort p1c_265.002
im eigentlichen und metaphorischen Sinn zusammen vorkömmt. [Annotation]

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So sagt Pyrrhus beym Racine: Je soufre tous p1c_265.004
les maux, que j'ai faits devant Troie, vaincu, charge p1c_265.005
de fers, de regrets consume, brule de plus de p1c_265.006
feux, que je n'en allumai
. [Annotation] Er meynt die Leidenschaft p1c_265.007
für die Andromache. Doch ist das Wortspiel frostig. [Annotation] - p1c_265.008
Zuweilen liegt der ganze Grund zur Verbindung zweyer p1c_265.009
Jdeen, oder wenigstens zum Uebergang aus der einen zur p1c_265.010
andern in der Schallesähnlichkeit der Worte, woraus die p1c_265.011
Paronomasieen entstehen. Man könnte diese Wortspiele p1c_265.012
umgekehrte Metaphern nennen. Denn so wie bey der p1c_265.013
Metapher wegen Aehnlichkeit der Jdeen die Worte verwechselt p1c_265.014
werden, so werden bey der Paronomasie wegen Aehnlichkeit p1c_265.015
der Worte Jdeen verwechselt. Nur muß dies freylich p1c_265.016
passen. [Annotation] So sagt Cicero Act. II. in Verr. l. 1. c. 46. p1c_265.017
Sacerdotem exsecrabantur, qui verrem tam nequam p1c_265.018
reliquisset
, [Annotation] wo verres in der Bedeutung von einem p1c_265.019
Schwein auf Verres angewendet wird, und dort mit Fug p1c_265.020
und Recht. Cicero selbst rechnet dies Wortspiel an der p1c_265.021
Stelle zum Lächerlichen. Es ist aber bittrer Ernst darinnen. [Annotation] p1c_265.022
Bekanntlich ist Shakespear sehr stark in Paronomasieen, p1c_265.023
wiewohl mehr im Komischen, z. B. Henry IV. act. II. p1c_265.024
sc
. 4. zu Anfang. [Annotation] - Allein in den hebräischen und arabischen p1c_265.025
Dichtern, namentlich in den Propheten, haben Lowth p1c_265.026
und andre viele sehr ernsthafte Paronomasieen bemerkt. [Annotation] - p1c_265.027
Jm Ganzen genommen sind jedoch die Allusionen oder Anspielungen p1c_265.028
beym scherzhaften Styl häufiger, weil eine hohe

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kann man auch die Syllepsis rechnen, wo dasselbe Wort p1c_265.002
im eigentlichen und metaphorischen Sinn zusammen vorkömmt. [Annotation]

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So sagt Pyrrhus beym Racine: Je soufre tous p1c_265.004
les maux, que j'ai faits devant Troie, vaincu, chargé p1c_265.005
de fers, de regrets consumé, brulé de plus de p1c_265.006
feux, que je n'en allumai
. [Annotation] Er meynt die Leidenschaft p1c_265.007
für die Andromache. Doch ist das Wortspiel frostig. [Annotation]p1c_265.008
Zuweilen liegt der ganze Grund zur Verbindung zweyer p1c_265.009
Jdeen, oder wenigstens zum Uebergang aus der einen zur p1c_265.010
andern in der Schallesähnlichkeit der Worte, woraus die p1c_265.011
Paronomasieen entstehen. Man könnte diese Wortspiele p1c_265.012
umgekehrte Metaphern nennen. Denn so wie bey der p1c_265.013
Metapher wegen Aehnlichkeit der Jdeen die Worte verwechselt p1c_265.014
werden, so werden bey der Paronomasie wegen Aehnlichkeit p1c_265.015
der Worte Jdeen verwechselt. Nur muß dies freylich p1c_265.016
passen. [Annotation] So sagt Cicero Act. II. in Verr. l. 1. c. 46. p1c_265.017
Sacerdotem exsecrabantur, qui verrem tam nequam p1c_265.018
reliquisset
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Schwein auf Verres angewendet wird, und dort mit Fug p1c_265.020
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Bekanntlich ist Shakespear sehr stark in Paronomasieen, p1c_265.023
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Dichtern, namentlich in den Propheten, haben Lowth p1c_265.026
und andre viele sehr ernsthafte Paronomasieen bemerkt. [Annotation]p1c_265.027
Jm Ganzen genommen sind jedoch die Allusionen oder Anspielungen p1c_265.028
beym scherzhaften Styl häufiger, weil eine hohe

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[265/0323] p1c_265.001 kann man auch die Syllepsis rechnen, wo dasselbe Wort p1c_265.002 im eigentlichen und metaphorischen Sinn zusammen vorkömmt. Unterkategorie: Syllepsis p1c_265.003 So sagt Pyrrhus beym Racine: Je soufre tous p1c_265.004 les maux, que j'ai faits devant Troie, vaincu, chargé p1c_265.005 de fers, de regrets consumé, brulé de plus de p1c_265.006 feux, que je n'en allumai. Unterkategorie: Syllepsis; Quellenannahme: Jean Baptiste Racine: Andromaque Er meynt die Leidenschaft p1c_265.007 für die Andromache. Doch ist das Wortspiel frostig. Unterkategorie: Syllepsis ─ p1c_265.008 Zuweilen liegt der ganze Grund zur Verbindung zweyer p1c_265.009 Jdeen, oder wenigstens zum Uebergang aus der einen zur p1c_265.010 andern in der Schallesähnlichkeit der Worte, woraus die p1c_265.011 Paronomasieen entstehen. Man könnte diese Wortspiele p1c_265.012 umgekehrte Metaphern nennen. Denn so wie bey der p1c_265.013 Metapher wegen Aehnlichkeit der Jdeen die Worte verwechselt p1c_265.014 werden, so werden bey der Paronomasie wegen Aehnlichkeit p1c_265.015 der Worte Jdeen verwechselt. Nur muß dies freylich p1c_265.016 passen. Abgr.: Paronomasie als Parallelkategorie So sagt Cicero Act. II. in Verr. l. 1. c. 46. p1c_265.017 Sacerdotem exsecrabantur, qui verrem tam nequam p1c_265.018 reliquisset, Bsp. für Paronomasie als Abgr. wo verres in der Bedeutung von einem p1c_265.019 Schwein auf Verres angewendet wird, und dort mit Fug p1c_265.020 und Recht. Cicero selbst rechnet dies Wortspiel an der p1c_265.021 Stelle zum Lächerlichen. Es ist aber bittrer Ernst darinnen. p1c_265.022 Bekanntlich ist Shakespear sehr stark in Paronomasieen, p1c_265.023 wiewohl mehr im Komischen, z. B. Henry IV. act. II. p1c_265.024 sc. 4. zu Anfang. ─ Allein in den hebräischen und arabischen p1c_265.025 Dichtern, namentlich in den Propheten, haben Lowth p1c_265.026 und andre viele sehr ernsthafte Paronomasieen bemerkt. Bsp. für Abgrenzung von Paronomasie ─ p1c_265.027 Jm Ganzen genommen sind jedoch die Allusionen oder Anspielungen p1c_265.028 beym scherzhaften Styl häufiger, weil eine hohe

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Zitationshilfe: Clodius, Christian August Heinrich: Entwurf einer systematischen Poetik nebst Collectaneen zu ihrer Ausführung. Erster Theil. Leipzig, 1804, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/clodius_poetik01_1804/323>, abgerufen am 26.11.2024.