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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Tesse Teut
liches Frauenzimmer, so nicht nur
einen Holländischen, Italiänischen
und Frantzöischen Vers schreiben,
sondern auch vortrefflich mahlen,
künstlich schnitzen, zierlich nähen,
und allerhand wundernswürdige
Sachen verfertigen konte. Vid.
Barlaeum in Epistol. 440. ad. Pu-
tean. p. 807. it. Barlaei Dialog. Nu-
ptial. p.
9.

Tesselschin,

Eine gelehrte Jungfer, so um
das eine Auge kam: Constantinus
Hugenius
hat sie deßwegen in ei-
nem Holländischen Carmine, wel-
ches er Oogentroost betittelt, ge-
tröstet, und sie sehr gerühmet, der-
gleichen auch Barlaeus hin und wie-
der thut. Vid. Morhof. von der
Teutschen Poesie, und deren Un-
terrichtung, p. 229. Juncker. Cent.
Foem. illustr. p.
128.

Tetka,

War eine von denen zwey zau-
berischen Töchtern, so der Böhmi-
sche Fürst Crocus hinterließ, und
welche zusammen nach seinem Tode
dem Böhmischen Regiment in die
fünff Monate vorstunden.

Teudechilde,

Eines Schafhirtens Tochter,
war Chereberts des Achten, Kö-
nigs in Franckreich liebste Con-
cubine.

Teuta,

Des Illyrischen Königs Igrons,
tapffere und heroische Gemahlin,
sie stunde gar öffters andern be-
trängten Völckern bey, gienge
[Spaltenumbruch]

Thab Thal
selbst mit in den Streit, stellte die
Soldaten in Schlacht-Ordnung,
sprach selbigen einen Muth zu, und
erhielte durch ihre Tapfferkeit und
Klugheit viele Victorien, machte
auch sehr viele Beute. Die Völ-
cker zu Epiro überfiel sie gleichfals
bey Nachtzeit, und erhielte wieder
selbige einen kostbahren Sieg.
Auf ihren Befehl ward P. Junius
und Titus Coruncanus, als Römi-
sche Abgesandten, ermordet. Vid.
Lohenstein. Arm. P. I. L. V. pag.

536.

Thabea,

Oder Rehe, wie sie in der Heil.
Schrifft genennet wird, eine Jün-
gerin zu Joppe, war ein geschick-
tes Weib, so denen Wittben und
Armen Röcke und Kleider würck-
te. Der Apostel Petrus weckte
selbige nach dem Tode, auff der
Wittben und und Armen sehnli-
ches Verlangen wieder auff. Act.
IX. v.
36. biß 41.

Thais,

Eine berühmte Hure aus Ale-
xandrien, so sich des Gewinstes
wegen nach Athen begeben, und die
Atheniensischen Jünglinge häuf-
fig angezogen. Menander hat sie
in seinen Gedichten sehr heraus ge-
strichen.

Thalarchis,

War eine alte Griechische Poe-
tin, sie lebte in der 120. Olympia-
de,
und ward ihr zu Ehren eine
Statua aufgerichtet, so der berühm-
te Euthycrates verfertiget. Vid.
Tatian. in Orat. advers. Graec. p.
168. it. Plin. L. 34. c.
8.

Tha-
R r r 5

[Spaltenumbruch]

Teſſe Teut
liches Frauenzimmer, ſo nicht nur
einen Hollaͤndiſchen, Italiaͤniſchen
und Frantzoͤiſchen Vers ſchreiben,
ſondern auch vortrefflich mahlen,
kuͤnſtlich ſchnitzen, zierlich naͤhen,
und allerhand wundernswuͤrdige
Sachen verfertigen konte. Vid.
Barlæum in Epiſtol. 440. ad. Pu-
tean. p. 807. it. Barlæi Dialog. Nu-
ptial. p.
9.

Teſſelſchin,

Eine gelehrte Jungfer, ſo um
das eine Auge kam: Conſtantinus
Hugenius
hat ſie deßwegen in ei-
nem Hollaͤndiſchen Carmine, wel-
ches er Oogentrooſt betittelt, ge-
troͤſtet, und ſie ſehr geruͤhmet, der-
gleichen auch Barlæus hin und wie-
der thut. Vid. Morhof. von der
Teutſchen Poeſie, und deren Un-
terrichtung, p. 229. Juncker. Cent.
Fœm. illuſtr. p.
128.

Tetka,

War eine von denen zwey zau-
beriſchen Toͤchtern, ſo der Boͤhmi-
ſche Fuͤrſt Crocus hinterließ, und
welche zuſammen nach ſeinem Tode
dem Boͤhmiſchen Regiment in die
fuͤnff Monate vorſtunden.

Teudechilde,

Eines Schafhirtens Tochter,
war Chereberts des Achten, Koͤ-
nigs in Franckreich liebſte Con-
cubine.

Teuta,

Des Illyriſchen Koͤnigs Igrons,
tapffere und heroiſche Gemahlin,
ſie ſtunde gar oͤffters andern be-
traͤngten Voͤlckern bey, gienge
[Spaltenumbruch]

Thab Thal
ſelbſt mit in den Streit, ſtellte die
Soldaten in Schlacht-Ordnung,
ſprach ſelbigen einen Muth zu, und
erhielte durch ihre Tapfferkeit und
Klugheit viele Victorien, machte
auch ſehr viele Beute. Die Voͤl-
cker zu Epiro uͤberfiel ſie gleichfals
bey Nachtzeit, und erhielte wieder
ſelbige einen koſtbahren Sieg.
Auf ihren Befehl ward P. Junius
und Titus Coruncanus, als Roͤmi-
ſche Abgeſandten, ermordet. Vid.
Lohenſtein. Arm. P. I. L. V. pag.

536.

Thabea,

Oder Rehe, wie ſie in der Heil.
Schrifft genennet wird, eine Juͤn-
gerin zu Joppe, war ein geſchick-
tes Weib, ſo denen Wittben und
Armen Roͤcke und Kleider wuͤrck-
te. Der Apoſtel Petrus weckte
ſelbige nach dem Tode, auff der
Wittben und und Armen ſehnli-
ches Verlangen wieder auff. Act.
IX. v.
36. biß 41.

Thais,

Eine beruͤhmte Hure aus Ale-
xandrien, ſo ſich des Gewinſtes
wegen nach Athen begeben, und die
Athenienſiſchen Juͤnglinge haͤuf-
fig angezogen. Menander hat ſie
in ſeinen Gedichten ſehr heraus ge-
ſtrichen.

Thalarchis,

War eine alte Griechiſche Poe-
tin, ſie lebte in der 120. Olympia-
de,
und ward ihr zu Ehren eine
Statua aufgerichtet, ſo der beruͤhm-
te Euthycrates verfertiget. Vid.
Tatian. in Orat. adverſ. Græc. p.
168. it. Plin. L. 34. c.
8.

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R r r 5
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[1023] Teſſe Teut Thab Thal liches Frauenzimmer, ſo nicht nur einen Hollaͤndiſchen, Italiaͤniſchen und Frantzoͤiſchen Vers ſchreiben, ſondern auch vortrefflich mahlen, kuͤnſtlich ſchnitzen, zierlich naͤhen, und allerhand wundernswuͤrdige Sachen verfertigen konte. Vid. Barlæum in Epiſtol. 440. ad. Pu- tean. p. 807. it. Barlæi Dialog. Nu- ptial. p. 9. Teſſelſchin, Eine gelehrte Jungfer, ſo um das eine Auge kam: Conſtantinus Hugenius hat ſie deßwegen in ei- nem Hollaͤndiſchen Carmine, wel- ches er Oogentrooſt betittelt, ge- troͤſtet, und ſie ſehr geruͤhmet, der- gleichen auch Barlæus hin und wie- der thut. Vid. Morhof. von der Teutſchen Poeſie, und deren Un- terrichtung, p. 229. Juncker. Cent. Fœm. illuſtr. p. 128. Tetka, War eine von denen zwey zau- beriſchen Toͤchtern, ſo der Boͤhmi- ſche Fuͤrſt Crocus hinterließ, und welche zuſammen nach ſeinem Tode dem Boͤhmiſchen Regiment in die fuͤnff Monate vorſtunden. Teudechilde, Eines Schafhirtens Tochter, war Chereberts des Achten, Koͤ- nigs in Franckreich liebſte Con- cubine. Teuta, Des Illyriſchen Koͤnigs Igrons, tapffere und heroiſche Gemahlin, ſie ſtunde gar oͤffters andern be- traͤngten Voͤlckern bey, gienge ſelbſt mit in den Streit, ſtellte die Soldaten in Schlacht-Ordnung, ſprach ſelbigen einen Muth zu, und erhielte durch ihre Tapfferkeit und Klugheit viele Victorien, machte auch ſehr viele Beute. Die Voͤl- cker zu Epiro uͤberfiel ſie gleichfals bey Nachtzeit, und erhielte wieder ſelbige einen koſtbahren Sieg. Auf ihren Befehl ward P. Junius und Titus Coruncanus, als Roͤmi- ſche Abgeſandten, ermordet. Vid. Lohenſtein. Arm. P. I. L. V. pag. 536. Thabea, Oder Rehe, wie ſie in der Heil. Schrifft genennet wird, eine Juͤn- gerin zu Joppe, war ein geſchick- tes Weib, ſo denen Wittben und Armen Roͤcke und Kleider wuͤrck- te. Der Apoſtel Petrus weckte ſelbige nach dem Tode, auff der Wittben und und Armen ſehnli- ches Verlangen wieder auff. Act. IX. v. 36. biß 41. Thais, Eine beruͤhmte Hure aus Ale- xandrien, ſo ſich des Gewinſtes wegen nach Athen begeben, und die Athenienſiſchen Juͤnglinge haͤuf- fig angezogen. Menander hat ſie in ſeinen Gedichten ſehr heraus ge- ſtrichen. Thalarchis, War eine alte Griechiſche Poe- tin, ſie lebte in der 120. Olympia- de, und ward ihr zu Ehren eine Statua aufgerichtet, ſo der beruͤhm- te Euthycrates verfertiget. Vid. Tatian. in Orat. adverſ. Græc. p. 168. it. Plin. L. 34. c. 8. Tha- R r r 5

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1023>, abgerufen am 22.11.2024.