Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.[Spaltenumbruch]
Thal Thar Thalestria, Oder Thalestris, eine Königin Thalia, Eine von den neun Musen, ward Thamar, Des Ger, eines Sohnes Juda, Thargella, oder, Thar- gelia, War von Mileto aus Natoli- Thar Thea Männer gehabt, welches warlichwas rares ist. Politianus und Tiraquellus stehen in den Gedan- cken, als ob sie auch die Poesie wohl verstanden hätte. Man findet auch eine Thessalische Königin dieses Nahmens. Tharsilla die heilige, War des Pabsts, Gregorii des Thaumantias, Der Electrae und des Thauman- Theano, Man findet dieses Nahmens ti[s]
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Thal Thar Thaleſtria, Oder Thaleſtris, eine Koͤnigin Thalia, Eine von den neun Muſen, ward Thamar, Des Ger, eines Sohnes Juda, Thargella, oder, Thar- gelia, War von Mileto aus Natoli- Thar Thea Maͤnner gehabt, welches warlichwas rares iſt. Politianus und Tiraquellus ſtehen in den Gedan- cken, als ob ſie auch die Poeſie wohl verſtanden haͤtte. Man findet auch eine Theſſaliſche Koͤnigin dieſes Nahmens. Tharſilla die heilige, War des Pabſts, Gregorii des Thaumantias, Der Electræ und des Thauman- Theano, Man findet dieſes Nahmens ti[s]
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Thal Thar
Thar Thea
Thaleſtria,
Oder Thaleſtris, eine Koͤnigin
der Amazonen, welche auch von
etlichen Minithea genennet wird,
gienge nach zuruͤck gelegter Reiſe
von 35. Tagen mit 300. Weibern
dem Alexander, ſo damahls in
Hyrcanien, war, entgegen, damit
ſie von ihm Kinder erhielte; und
als er ſelbiger durch ſattſamen
Beyſchlaff eine Gnuͤge gethan, zo-
ge ſie ſich wiederum zuruͤcke.
Thalia,
Eine von den neun Muſen, ward
deswegen ſo genennet, weil der
Tichter ihre Nahmen unter ihr al-
lezeit gruͤnen wuͤrden. Horatius
nennet ſie nur die Verſchmitzte.
Statius aber will ihr im̃er Schuld
geben, als wenn ſie ein wenig geil
geweſen.
Thamar,
Des Ger, eines Sohnes Juda,
Weib, ſo ihren Schwaͤher Judam
durch Verhuͤllung des Geſichtes,
und Verdeckung eines Mantels
betrog, und ſich, weil er ſie vor ei-
ne Hure anſahe, von ihm ſchwaͤn-
gern ließ, wovon ſie 2. Zwillinge,
den Perez und den Serah gebahr.
Geneſ. 38.
Thargella, oder, Thar-
gelia,
War von Mileto aus Natoli-
en, legte ſich eintzig und allein auff
die Philoſophie, durch die ſie ſich
einen nicht geringen Ruhm erwor-
ben. Plutarchus und Athenæus
erwehnen ihrer gar ruͤhmlich, und
meldet der letztere, daß ſie vierzehn
Maͤnner gehabt, welches warlich
was rares iſt. Politianus und
Tiraquellus ſtehen in den Gedan-
cken, als ob ſie auch die Poeſie wohl
verſtanden haͤtte. Man findet auch
eine Theſſaliſche Koͤnigin dieſes
Nahmens.
Tharſilla die heilige,
War des Pabſts, Gregorii des
Groſſen Baſe, ſo er uͤber das A. C.
594. in Sicilien von ihm erbauete
Frauen-Cloſter geſetzet, dem ſie
auch weislich vorgeſtanden. Ih-
re Untergebenen wurden Cloſter-
Frauen des H. Gregorii genennet.
Thaumantias,
Der Electræ und des Thauman-
tis Tochter, ſonſt Iris genannt.
War die Bothſchaffterin der Goͤt-
ter, doch nur in boͤſen und ſchaͤdli-
chen Dingen. Siehe Iris.
Theano,
Man findet dieſes Nahmens
dreyerley Frauenzimmer. Die
erſtere heißt Theano Pythagorica,
war aus Creta, Pythonactis Toch-
ter, und des Pythagoræ Eheweib,
mit welcher er 2. Soͤhne, Nahmens
Telangen und Damon, wie auch
2. Toͤchter, Myjam und Arigno-
ten gezeuget, ſie hat nicht nur in
der Philoſophie groſſe Erfahrung
gehabt, ſondern iſt auch eine vor-
treffliche Poetin geweſen, hat auch
davon, wie Suidas und Clemens
Alexandrinus berichtet, viel herr-
liche Proben ſehen laſſen. So
ſollen auch viel Brieffe von ihr be-
kannt ſeyn, davon einige bey Hen-
rico Stephano in Editione Laertii
und bey dem Luca Holſtonio in no
tis
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