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Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715.

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Thee
heit getruncken, bißweilen auch mit
andern Kräutern vermischet wer-
den. Es giebet des Thees unter-
schiedene Sorten, der Käyser-
Thee, so der kostbareste, kömmt
aus Japan, derjenige aber, der et-
was röthlich aussiehet und alt ist,
wird in Indien Thee Boy ge-
nennet.

Thee-Büchse,

Ist ein meistentheils von Blech
oder Bley breites und viereckigtes
Behältnüß, worinnen der Thee
verwahret wird. Sie seynd auch
öffters lacciret.

Thee-Kanne,

Ist ein klein von Meßing,
Blech, Porcellain, Terra Sigillata,
Serpentin,
oder Zinn rund verfer-
tigtes Geschirr mit einer Handha-
be und Schnautze, worinnen der
Thee aufgegossen wird, ist insge-
mein nur auf eine oder 2. Perso-
nen eingerichtet, denn wenn es auf
mehr Personen gerichtet, und mit
etlichen Hänlein versehen ist, heis-
set es ein Thee-Pot.

Thee-Kessel,

Ist ein grosser, kugelrunder, küpf-
ferner Kessel mit einer Schnautze
und einem hohen Spriegel von
oben her versehen, worinnen der
Caffee pflegt gekocht zu werden.

Thee-Schälgen, oder, Näpf-
lein,

Seynd dünne und klare von
Porcellain verfertigte, runde, und
unten zugespitzte kleine Näpfflein,
mit ihren darzu gehörigen Schäl-
[Spaltenumbruch]

Themi
gen, woraus das Frauenzimmer
den Thee zu trincken pfleget.

Themis,

Eine Tochter des Himmels und
der Erden, und Göttin der Ge-
rechtigkeit, wird sonsten Astraea ge-
nennet. Siehe Astraea.

Themisto, oder, Themiste,

Von Lampsaco aus Natolien,
des gelehrten Philosophi Leontii
Frau und Tochter des Zoili, war
ein zu ihrer Zeit in der Philosophie
sehr erfahrnes und berühmtes
Weib. Sie hielte sich zur Epicu-
rischen Secte. Epicurus soll an sie
viel Episteln geschrieben haben, wie
Laertius Lib. X. p. 417. und 125.
berichtet. Daher auch sein Wi-
dersacher Dictimus aussprengete,
als wenn er Unzucht mit ihr trieb.
Vid. Jacob. Rondel. d. Vit. & Mo-
rib. Epicur. p. 17. & p. 144. Vid.
Lambin. ad Lucret. l. 5. d. Rerum
natur. p. 597. Clem. Alex. lib. 4.
Strom. p.
381.

Themisto,

Des Critonis Oeanthi keusche
Tochter, ermordete durch einen in
ihrem Bette verborgenen Stahl
den Philonem, des Tyrannen Phri-
codemi
Sohn, als er sich mit Ge-
walt zu ihr ins Bette legte. Po-
lyaen. l.
8.

Themistoclea,

Eine Schwester des Pythago-
ras,
und wohlerfahrnes Weibes-
bild in der Philosophie, so gar, daß
ihr Bruder offters ihrer Meynung
und Principiis gefolget, auch ihre
Sachen nach Laertii und Suidae

Meynung

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Thee
heit getruncken, bißweilen auch mit
andern Kraͤutern vermiſchet wer-
den. Es giebet des Thees unter-
ſchiedene Sorten, der Kaͤyſer-
Thee, ſo der koſtbareſte, koͤmmt
aus Japan, derjenige aber, der et-
was roͤthlich ausſiehet und alt iſt,
wird in Indien Thee Boy ge-
nennet.

Thée-Buͤchſe,

Iſt ein meiſtentheils von Blech
oder Bley breites und viereckigtes
Behaͤltnuͤß, worinnen der Thee
verwahret wird. Sie ſeynd auch
oͤffters lacciret.

Thée-Kanne,

Iſt ein klein von Meßing,
Blech, Porcellain, Terra Sigillata,
Serpentin,
oder Zinn rund verfer-
tigtes Geſchirr mit einer Handha-
be und Schnautze, worinnen der
Thee aufgegoſſen wird, iſt insge-
mein nur auf eine oder 2. Perſo-
nen eingerichtet, denn wenn es auf
mehr Perſonen gerichtet, und mit
etlichen Haͤnlein verſehen iſt, heiſ-
ſet es ein Thee-Pot.

Thée-Keſſel,

Iſt ein groſſer, kugelrunder, kuͤpf-
ferner Keſſel mit einer Schnautze
und einem hohen Spriegel von
oben her verſehen, worinnen der
Caffee pflegt gekocht zu werden.

Thée-Schaͤlgen, oder, Naͤpf-
lein,

Seynd duͤnne und klare von
Porcellain verfertigte, runde, und
unten zugeſpitzte kleine Naͤpfflein,
mit ihren darzu gehoͤrigen Schaͤl-
[Spaltenumbruch]

Themi
gen, woraus das Frauenzimmer
den Thee zu trincken pfleget.

Themis,

Eine Tochter des Himmels und
der Erden, und Goͤttin der Ge-
rechtigkeit, wird ſonſten Aſtræa ge-
nennet. Siehe Aſtræa.

Themiſto, oder, Themiſte,

Von Lampſaco aus Natolien,
des gelehrten Philoſophi Leontii
Frau und Tochter des Zoili, war
ein zu ihrer Zeit in der Philoſophie
ſehr erfahrnes und beruͤhmtes
Weib. Sie hielte ſich zur Epicu-
riſchen Secte. Epicurus ſoll an ſie
viel Epiſteln geſchrieben haben, wie
Laertius Lib. X. p. 417. und 125.
berichtet. Daher auch ſein Wi-
derſacher Dictimus ausſprengete,
als wenn er Unzucht mit ihr trieb.
Vid. Jacob. Rondel. d. Vit. & Mo-
rib. Epicur. p. 17. & p. 144. Vid.
Lambin. ad Lucret. l. 5. d. Rerum
natur. p. 597. Clem. Alex. lib. 4.
Strom. p.
381.

Themiſto,

Des Critonis Oeanthi keuſche
Tochter, ermordete durch einen in
ihrem Bette verborgenen Stahl
den Philonem, des Tyrannen Phri-
codemi
Sohn, als er ſich mit Ge-
walt zu ihr ins Bette legte. Po-
lyæn. l.
8.

Themiſtoclea,

Eine Schweſter des Pythago-
ras,
und wohlerfahrnes Weibes-
bild in der Philoſophie, ſo gar, daß
ihr Bruder offters ihrer Meynung
und Principiis gefolget, auch ihre
Sachen nach Laertii und Suidæ

Meynung
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[1026] Thee Themi heit getruncken, bißweilen auch mit andern Kraͤutern vermiſchet wer- den. Es giebet des Thees unter- ſchiedene Sorten, der Kaͤyſer- Thee, ſo der koſtbareſte, koͤmmt aus Japan, derjenige aber, der et- was roͤthlich ausſiehet und alt iſt, wird in Indien Thee Boy ge- nennet. Thée-Buͤchſe, Iſt ein meiſtentheils von Blech oder Bley breites und viereckigtes Behaͤltnuͤß, worinnen der Thee verwahret wird. Sie ſeynd auch oͤffters lacciret. Thée-Kanne, Iſt ein klein von Meßing, Blech, Porcellain, Terra Sigillata, Serpentin, oder Zinn rund verfer- tigtes Geſchirr mit einer Handha- be und Schnautze, worinnen der Thee aufgegoſſen wird, iſt insge- mein nur auf eine oder 2. Perſo- nen eingerichtet, denn wenn es auf mehr Perſonen gerichtet, und mit etlichen Haͤnlein verſehen iſt, heiſ- ſet es ein Thee-Pot. Thée-Keſſel, Iſt ein groſſer, kugelrunder, kuͤpf- ferner Keſſel mit einer Schnautze und einem hohen Spriegel von oben her verſehen, worinnen der Caffee pflegt gekocht zu werden. Thée-Schaͤlgen, oder, Naͤpf- lein, Seynd duͤnne und klare von Porcellain verfertigte, runde, und unten zugeſpitzte kleine Naͤpfflein, mit ihren darzu gehoͤrigen Schaͤl- gen, woraus das Frauenzimmer den Thee zu trincken pfleget. Themis, Eine Tochter des Himmels und der Erden, und Goͤttin der Ge- rechtigkeit, wird ſonſten Aſtræa ge- nennet. Siehe Aſtræa. Themiſto, oder, Themiſte, Von Lampſaco aus Natolien, des gelehrten Philoſophi Leontii Frau und Tochter des Zoili, war ein zu ihrer Zeit in der Philoſophie ſehr erfahrnes und beruͤhmtes Weib. Sie hielte ſich zur Epicu- riſchen Secte. Epicurus ſoll an ſie viel Epiſteln geſchrieben haben, wie Laertius Lib. X. p. 417. und 125. berichtet. Daher auch ſein Wi- derſacher Dictimus ausſprengete, als wenn er Unzucht mit ihr trieb. Vid. Jacob. Rondel. d. Vit. & Mo- rib. Epicur. p. 17. & p. 144. Vid. Lambin. ad Lucret. l. 5. d. Rerum natur. p. 597. Clem. Alex. lib. 4. Strom. p. 381. Themiſto, Des Critonis Oeanthi keuſche Tochter, ermordete durch einen in ihrem Bette verborgenen Stahl den Philonem, des Tyrannen Phri- codemi Sohn, als er ſich mit Ge- walt zu ihr ins Bette legte. Po- lyæn. l. 8. Themiſtoclea, Eine Schweſter des Pythago- ras, und wohlerfahrnes Weibes- bild in der Philoſophie, ſo gar, daß ihr Bruder offters ihrer Meynung und Principiis gefolget, auch ihre Sachen nach Laertii und Suidæ Meynung

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Zitationshilfe: Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon. Leipzig, 1715, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/corvinus_frauenzimmer_1715/1026>, abgerufen am 22.11.2024.